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28. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2010)

13.01. bis 16.01.2010, Schladming, Österreich

Enzymatisches Debridement mittels bromelainbasiertem Debrase®-Gel-Verband (DGD): Erfahrungen mit 28 Patienten in einer prospektiv-randomisierten Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author Frank Sander - Unfallkrankenhaus Berlin, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Niklas Noack - Unfallkrankenhaus Berlin, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Markus V. Küntscher - Unfallkrankenhaus Berlin, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Bernd Hartmann - Unfallkrankenhaus Berlin, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland

DAV 2010. 28. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Schladming, Österreich, 13.-16.01.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dav13

doi: 10.3205/10dav13, urn:nbn:de:0183-10dav138

Published: June 30, 2010

© 2010 Sander et al.
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Einführung: Ein optimales Debridement bei IIb und III°igen Verbrennungen sollte effektiv und schnell erfolgen, wobei vitales Gewebe geschont werden sollte, um eine spontane Abheilung zu ermöglichen. Debrase®-Gel-Dressing (DGD) stellt ein neues enzymatisches Verfahren zum Debridment ansonsten operativ zu debridierender Verbrennungen dar.

Material und Methoden: Im Rahmen einer prospektiven, kontrollierten und randomisierten Multizenterstudie wurde DGD in unserem Zentrum von August 2006 bis Oktober 2009 gegenüber einer Standardbehandlungsgruppe (SOC) angewandt. Die Studienpatienten erlitten akute Brandverletzungen (5–30% KOF) und wurden innerhalb von 24 Stunden nach Trauma stationär aufgenommen.

Ergebnisse: 28 Patienten wurden in die Studie aufgenommen (14 DGD – davon 12 Verbrennungen/2 Verbrühungen, 14 SOC – 10/4). Das mittlere Alter lag bei 33,0 Jahren (16–55) (DGD), 32,9 (11–51) (SOC), die Gesamtverbrennungsfläche betrug 13,6% (5–24,5) (DGD), 13,8% (5,5–27,5) (SOC), davon IIb°ig 6,5% (2–12) (DGD), 6,9% (3–13) (SOC), III°ig 1,7% (0–6) (DGD), 1,3% (0–8,5) (SOC). Die Behandlung mit DGD führte bei einmaliger Applikation innerhalb von 4 Stunden zu einem näherungsweise 90%igem Debidement des Eschar. Eine adäquate Verbrennungstiefenbeurteilung ist daraufhin besser möglich. In den meisten Fällen verblieb vitale Dermis, die, nach alloplastischer Deckung mit Suprathel®, spontan reepithelisierte. In einzelnen Fällen war eine Transplantation von Spalthaut notwendig. Die Narbenqualität erscheint im Langzeitverlauf zufriedenstellender. Nebenwirkungen von DGD wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Basierend auf unseren Erfahrungen werden tiefe Verbrennungen durch bromelainbasiertes DGD sicher, effektiv und selektiv debridiert. Entsprechend der Tiefe der Verbrennungsareale heilen diese entweder durch spontane Reepithelisierung oder nach Transplantation. Die Notwendigkeit der chirurgischen Behandlung der mit DGD behandelten Patienten wird insgesamt reduziert. Die Studie ist von MediWound Ltd. (Israel) gesponsort.