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80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Invasive Mucormykose der Nasennebenhöhlen

Meeting Abstract

  • corresponding author Stephan Knipping - Städt. Klinikum, HNO-Klinik, Dessau
  • Hans Jürgen Holzhausen - Pathologisches Institut, Halle
  • Sabrina Kösling - Klinik für diagnostische Radiologie, Halle
  • Kerstin Neumann - HNO-Klinik, Halle

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod575

doi: 10.3205/09hnod575, urn:nbn:de:0183-09hnod5752

Published: April 17, 2009

© 2009 Knipping et al.
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Text

Einleitung: Die Mucormykose ist eine schwerverlaufende invasive Form einer Pilzinfektion von Mucoraceae im Bereich der Nasennebenhöhlen. Über Neuroforamina, Gefäßkanäle und knöcherne Destruktionen kommt es zur Ausbreitung in die Orbita und die Schädelbasis. Die Mucormykose tritt insbesondere bei immunsuppremierten Patienten auf und zeigt meist einen letalen Verlauf.

Methode: Wir berichten von einer 74 jährigen Patientin mit einem seit mehreren Wochen bestehenden schmerzhaften Exophthalmus. Auf Grund einer chronischen lymphatischen Leukämie erfolgte die initiale Behandlung alio loco.

Die Patientin zeigte weitere Symptome wie Cephalgie, Bulbusmotilitätsstörungen und Visusverlust.

Bei Verdacht auf eine Orbitaphlegmone erfolgte eine endonasale Orbitadekompression, bei der nekrotisches Material vorgefunden wurde. Erst wiederholte histologische Untersuchungen konnten die typische nekrotisierende Vaskulitis und die Pilzinvasion belegen.

Ergebnisse: Die Behandlung bestand in einem ausgiebigen endonasalen Debridement, intravenöser und lokaler antimykotischer Therapie sowie einer hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO). Trotz intensiver Therapie kam es zu progredienten periorbitalen Nekrosen und nach endokranieller Invasion zu einem tödlichen Ausgang.

Schlussfolgerungen: Trotz einer hohen Mortalitätsrate ist bei invasiven Pizinfektionen eine zeitnahe Diagnosestellung und eine Kombinationstherapie mit chirurgischem Debridement, intensiver Antimykotikagabe und einer HBO-Therapie erforderlich.