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Die Chirurgie der Normaldruckglaukome
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Published: | July 9, 2009 |
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Das Normaldruckglaukom (NDG) stellt eine Optikusneuropathie dar, die durch eine glaukomtypische Papillenveränderung und einem glaukomtypischen Gesichtsfeldausfall bei im statistischen Normbereich liegenden Augeninnendruckwerten gekennzeichnet ist. Diese Definition beinhaltet keine ätiologische Zuordnung, so dass unter dem Begriff „Normaldruckglaukom“ eine Vielzahl von Optikusneuropathien mit unterschiedlicher Genese subsummiert werden. Dennoch hat sich gezeigt, dass auch beim NDG eine augeninnendrucksenkende Massnahme einen gewissen progressionshemmenden Effekt hat, wie dies zum Beispiel in der Collaborative Normal-Tension Glaucoma Study gezeigt werden konnte. Da gerade beim NDG vaskuläre Risikofaktoren eine grosse Rolle spielen, sind der medikamentösen Drucksenkung enge Grenzen gesetzt, da vasoaktive Substanzen, wie Beta-Blocker, Alpha-2-Agonisten, Cholinergica und Adrenergica, einen direkt oder indirekt eher ungünstigen Einfluss auf die glaukomatöse Optikusneuropathie des NDG darstellen. Aus diesem Grund sind auch beim NDG augeninnendrucksenkende chirurgische Maßnahmen sinnvoll. Die meisten Studien wurden mit der Trabekulektomie durchgeführt, um möglichst niedrige Augeninnendruckwerte zu erzielen. Die Anwendung von Antimetaboliten wie Mitomycin C scheinen die Erfolgsrate zu erhöhen. Über den Erfolg laserchirurgischer wie auch nicht-penetrierender Operationen beim NDG liegen bisher zu wenig aussagekräftige Studien vor.