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18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

08.10. bis 10.10.2009, Augsburg

Wird die sublobäre Resektion der neue Standard bei peripheren T1/T2 Karzinomen?

Meeting Abstract

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  • G. Stamatis - Ruhrlandklinik-Universitätsklinik Essen, Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie, Essen

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Augsburg, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocHS2.4

doi: 10.3205/09dgt12, urn:nbn:de:0183-09dgt120

Published: November 20, 2009

© 2009 Stamatis.
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In der einzigen bisher randomisierten Studie zum Vergleich zwischen der Lobektomie und der sublobären Resektion zur Behandlung des nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) im Stadium I, fand die Lung Cancer Study Group (LSCG) eine 3-fach höhere Rate an Lokalrezidiven bei Patienten nach sublobären Resektion. Damit wurde eindeutig das Dogma untermauert, dass die Lobektomie das Standard-Therapieverfahren beim NSCLC im Stadium I. ist. Eine genaue Analyse der im Jahre 1995 publizierten Daten zeigt, dass ein Teil der Patienten eine atypische Lungenresektion (Keilresektion) und nicht eine anatomische Segmentresektion erhalten hat, außerdem wurde eine Lymphadenektomie nicht bei allen Patienten der sublobären Gruppe vorgenommen. Schließlich konnte trotz der 3-fach höheren Rezidivrate nicht nachgewiesen werden, dass Patienten nach sublobärer Resektion ein signifikant schlechteres Überleben als die Patienten nach Lobektomie hatten.

Wir untersuchten im Rahmen einer retrospektiven Datenanalyse bei 328 Patienten, die mittels einer anatomischen Segmentresektion bei eingeschränkter Lungenfunktion behandelt wurden, inwiefern diese operative Option für die Patienten einen Vorteil bezüglich des allgemeinen Überlebens und des tumorfreien Überlebens sein könnte. In der Zeit von Januar 1998 bis Dezember 2008 wurden in der Ruhrlandklinik Essen 327 Patienten wegen eines NSCLC bei eingeschränkter funktioneller Operabilität einer anatomischen Segmentresektion unterzogen. Es handelt sich um 98 Frauen und 225 Männer mit einem Durchschnittsalter von 67,3 Jahren (47–96).Alle Patienten hatten in der Anamnese mindestens einen bis insgesamt 5 Risikofaktoren, unter anderem ausgeprägte COPD mit Einschränkung der FEV1 (unter 30%) und der DLCO (unter 40%), arterielle Hypertonie, obstruktives Schlafapnoesyndrom, Zustand nach Apoplex und fortwährende Nikotinabusus. 217 Patienten hatten ein Stadium I, 34 ein Stadium II, 23 ein Stadium IIIA, 12 ein Stadium IIIB und 33 Patienten ein Stadium IV: Die perioperative Letalität betrug 0.3% (1/327) die Morbidität 34.5% (113(327). Wir konnten von allen operierten Patienten Rückinformationen über die behandelten Ärzte, durch direkte Befragung und durch die Einwohnermeldeämter erhalten. 51,6% leben rezidivfrei, 17,75% mit einem lokalen oder extrathorakalen Tumorrezidiv. Weiterhin 11,3% sind an das primäre Lungenkarzinom und weitere 11,1% an anderen nicht tumorassoziierten Komorbiditäten verstorben. Für das Stadium I sind die Ergebnisse nach anatomischer Segmentresektion sehr zufrieden stellend bei sehr niedriger Mortalität.