gms | German Medical Science

126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Genexpressionsanalyse zur Prognosevorhersage beim duktalen Pankreaskarzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author R. Robert - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Uniklinik Dresden, Dresden, Deutschland
  • M. Wente - Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim, Deutschland
  • M. Niedergethmann - Chirurgische Universitätsklinik, Klinikum rechts der Isar, München, Deutschland
  • H. Friess - Klinik für Chirurgie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • M. Bahra - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie; Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum
  • G. Kristiansen - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Charité Campus Mitte, Berlin.
  • C. Winter
  • H.D. Saeger - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Uniklinik Dresden, Dresden, Deutschland
  • Ch. Pilarsky - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Uniklinik Dresden, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11287

doi: 10.3205/09dgch264, urn:nbn:de:0183-09dgch2645

Published: April 23, 2009

© 2009 Robert et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Das duktale Pankreaskarzinom (PDAC) ist der achthäufigste maligne Tumor. Die 5 Jahresüberlebensrate bei diesem Tumor von 5% ist eine der geringsten. Trotz des zunehmenden Wissens über molekularbiologische Grundlagen beim PaCa gibt es bisher keinen spezifischen diagnostischen Marker oder therapeutische Angriffspunkte, die zu einer Verbesserung geführt haben. Auch nach R0-Resektion ist die Prognose aufgrund von Lokalrezidiven und Metastasen schlecht. Darüber hinaus ist es nicht möglich, die individuelle Prognose oder das Ansprechen auf eine adjuvante Therapie vorherzusagen. Deshalb wollten wir die Genexpression von Resektaten von Patienten mit PDAC mit relativ langer und kurzer Überlebenszeit vergleichen.

Material und Methoden: Wir verwendeten frisch im Operationssaal asserviertes und schockgefrorenes Gewebe von 29 Patienten mit PDAC. Die Gewebeproben wurden vor dem Einschluss in die Genexpressionsanalyse pathologisch reevaluiert. Die RNA wurde mit dem RNeasy Mini Kit extrahiert. Die Qualität der RNA wurde mit dem Agilent RNA Nano Chip überprüft. Nur Proben mit einem RIN > 4 wurden eingeschlossen. 100 ng RNA wurden mittels repetitiver in vitro Transkription amplifiziert und mit dem Affymetrix U133 GeneChip hybridisiert. Die Daten wurden normalisiert und die Signalintensitäten mit dem Programm dCHIP berechnet. Die klinischen und pathologischen Daten der Patienten, sowie deren Follow up wurden prospektiv erfasst.

Ergebnisse: Das mediane Überleben betrug 13 (2–53) Monate. Mit diesem Zeitpunkt wurden die Proben in zwei Gruppen klassifiziert. Die differentielle Genexpressionanalyse (FC > 2, Differenz der Mittelwerte > 100; p-Wert < 0,05) identifizierte 21 Probe sets. Das hierarchische Clustern mit diesen 21 Probe sets zeigte 2 Probencluster. Die Sensitivität und Spezifität aufgrund der Clusterdaten waren 100% und 73% bezüglich der Erkennung von Proben mit einem Überleben von > 13 Monaten.

Schlussfolgerung: Die genomweite Genexpressionsanalyse von Tumorgewebe von Patienten mit PDACvon PaCa könnte eine Vorhersage der Prognose ermöglichen. Die Rolle einer adjuvanten Therapie und eine mögliche Vorhersage des Ansprechens auf diese müssen in weiteren geplanten Versuchen untersucht werden. Darüber hinaus könnten die differentiellen Genen zur Identifikation neuer molekularer diagnostischer Marker und neuen therapeutischen Angriffspunkten beim Pankreaskarzinom führen.