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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-276933
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Ruanda: keine Zeit für Demokratie? Parlamentswahlen und andere Prioritäten
Rwanda: no time for democracy? Parliamentary elections and other priorities
[working paper]
Corporate Editor
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Afrika-Studien
Abstract
"Mitte September 2008 waren die ruandischen Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, zum zweiten Mal nach dem Völkermord einen Teil des Parlaments zu wählen. Noch immer hält sich die internationale Gemeinschaft mit politischen Bewertungen zurück. Die ruandischen Wahlen haben verdeutlicht, dass in Ruanda a... view more
"Mitte September 2008 waren die ruandischen Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, zum zweiten Mal nach dem Völkermord einen Teil des Parlaments zu wählen. Noch immer hält sich die internationale Gemeinschaft mit politischen Bewertungen zurück. Die ruandischen Wahlen haben verdeutlicht, dass in Ruanda andere politische Prioritäten einer konsequenten Durchsetzung liberaldemokratischer Verfahren vorangestellt werden. Das Verfehlen einiger internationaler Standards wird von der Gebergemeinschaft, der Afrikanischen Union und der Bevölkerung offenbar verziehen, solange Erfolge in anderen Politikbereichen erzielt werden. Die Wahlen sind friedlich und diszipliniert abgelaufen und wurden administrativ souverän organisiert. Obwohl eine hohe Mobilisierung der Bevölkerung gelungen ist, wirft die ungewöhnlich hohe offizielle Beteiligungsrate von 98,8 % Fragen nach der Glaubwürdigkeit auf. Ruandas Parlamentswahlen können mittelfristig zur politischen Liberalisierung beitragen. Bis auf Weiteres haben sie jedoch die autoritären Herrschaftsstrukturen gefestigt. Eine parlamentarische Opposition gibt es nicht. Die politische Entwicklung im Innern kann weiterhin nicht von der regionalen Konfliktdimension abgekoppelt werden. Die extreme Polarisierung der Beziehungen zwischen Kigali und der radikalen, bewaffneten Exilopposition erschwert die Demokratisierung des Landes. Ruanda ist allenfalls auf dem Weg zum hybriden Regime in der Grauzone zwischen Demokratie und Entwicklungsdiktatur. Der Weg zur liberalen Demokratie ist noch weit." (Autorenreferat)... view less
Keywords
voter turnout; Rwanda; electoral system; Africa; parliamentary election; dictatorship; Central Africa; economic growth; democratization; democracy; French-speaking Africa; political system; authoritarianism; Africa South of the Sahara; developing country
Classification
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
Method
descriptive study
Free Keywords
Innenpolitische Lage/Entwicklung; Wahl/Abstimmung; Legitimation von Herrschaft; Wahlergebnis/Abstimmungsergebnis; Politische Partei; Hybrides Regime
Document language
German
Publication Year
2008
City
Hamburg
Page/Pages
8 p.
Series
GIGA Focus Afrika, 11
Status
Published Version; reviewed
Licence
Creative Commons - Attribution-Noncommercial-No Derivative Works