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Titel: Analyse tödlicher Tauchunfälle am Beispiel des Hemmoorsees und Entwicklung eines standardisierten Verfahrens zur Untersuchung tödlicher Tauchunfälle
Sonstige Titel: Analysis of fatal diving accidents using the example of Lake Hemmoor and development of a standardized procedure for the investigation of fatal diving accidents
Sprache: Deutsch
Autor*in: Schiller, Dorit
Schlagwörter: tödlicher Tauchunfall; standardisiertes Verfahren; Tauchmedizin; spezielle Sektionstechnik; Tauchphysiologie
GND-Schlagwörter: TauchunfallGND
Sektion <Medizin>GND
ComputertomografieGND
RechtsmedizinGND
SportunfallGND
TauchmedizinGND
Erscheinungsdatum: 2021
Tag der mündlichen Prüfung: 2022-01-25
Zusammenfassung: 
Die Todesursache bei tödlichen Tauchunfällen ist meistens Ertrinken. Hierbei ist jedoch nach dem eigentlichen auslösenden Ereignis zu suchen, das zum Ertrinken und zum Tod geführt hat. Tauchunfälle müssen somit in ihrem Hergang systematisch analysiert und rekonstruiert werden.

Eine große Rolle für die Rekonstruktion der Ereignisse spielen die genaue Anamnese der medizinischen Vorgeschichte inklusive Substanzanamnese, die Befragung in Bezug auf Taucherfahrung und Tauchtauglichkeit, die Verhältnisse vor Ort, das Befinden des Tauchers vor dem Tauchgang, die Tauchgangsplanung, die verwendete Ausrüstung und das verwendete Atemgas, die Tauchgruppe, den Tauchplatz und den tatsächlichen Ablauf.

Unentbehrlich ist zudem eine systematische Untersuchung der Tauchausrüstung, des Tauchprofils und der Atemgase durch einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen. Zudem ist in allen Fällen tödlicher Tauchunfälle, die per se eine nicht natürliche Todesursache darstellen, unbedingt eine Sektion erforderlich. Ohne Sektion und das Erheben spezieller medizinischer Befunde ist die Todesursache bei Tauchunfällen nicht zufriedenstellend zu klären. Sektionen sind somit regelmäßig zu fordern und standardisiert durchzuführen. Neben bestimmten an die Thematik angepassten Sektionstechniken und toxikologischen Untersuchungen sollten vor allem die postmortale Bildgebung durch eine Computertomographie, sowie die Bewertung des Tauchprofils die rechtsmedizinische Praxis bei der Untersuchung tödlicher Tauchunfälle komplettieren. Idealerweise sollte zudem eine tauchmedizinische Beratung der in die Untersuchung involvierten Instanzen stattfinden.

Für diese Dissertation erfolgte eine Auswertung von tödlichen Tauchunfällen im Hemmoorsee anhand von polizeilichen Ermittlungsberichten und Obduktionsberichten. Untersucht wurden siebzehn Tauchunfälle mit tödlichem Ausgang in den Jahren von 1994 bis 2018. Das Untersuchungsmaterial und der Untersuchungsumfang erwiesen sich dabei als außerordentlich inhomogen. Einige Akten enthielten umfangreiches Material, in anderen Fällen lag nur ein kurzer polizeilicher Bericht vor. In Bezug auf die allgemeine Anamnese erfolgte zumeist eine unvollständige Erfassung.

Auf Basis der Fallanalysen und aktueller tauchmedizinischer Forschungsergebnisse wurde ein standardisiertes Verfahren für die mit einem tödlichen Tauchunfall betrauten polizeilichen Ermittler und rechtsmedizinischen Institute erarbeitet. Der Umgang mit der für die meisten Beteiligten oft fremden und anspruchsvollen Thematik soll erleichtert und die Qualität der Untersuchungen tödlicher Tauchunfälle gesteigert werden. Die Dissertation enthält zu diesem Zweck ein Kapitel über häufige Ursachen tödlicher Tauchunfälle mit Erläuterung von Tauchphysiologie und tauchmedizinischen Schwerpunktthemen.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/9548
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-99740
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Püschel, Klaus
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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