Titel: Behandlung des hepatozellulären Karzinoms mittels Radiofrequenz- und Mikrowellenablation am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 2008-2016
Sprache: Deutsch
Autor*in: Kraczyk, Jenny
Schlagwörter: HCC; Mikrowellenablation; Radiofrequenzablation; Leberzirrhose; UKE; kurative Therapie
GND-Schlagwörter: LeberkrebsGND
Hochfrequenz-KatheterablationGND
LeberzirrhoseGND
OnkologieGND
LeberresektionGND
Erscheinungsdatum: 2021-07
Tag der mündlichen Prüfung: 2021-07-09
Zusammenfassung: 
Ablationsverfahren gelten als beste Behandlungsoption für Patienten mit frühzeitigem HCC, die sich nicht für eine Resektion oder Transplantation eignen. Ziel dieser Dissertation war es, das Ergebnis- und Sicherheitsprofil bei einer großen Kohorte von Patienten mit HCC, die Mikrowellen- oder Radiofrequenzablation am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erhalten haben, zu vergleichen. Die Ergebnisse sollten zudem der Literatur, einer ausgewählten Studie von Vietti Violi et al., gegenübergestellt werden. In der retrospektiven Längsschnitt-studie wurden 987 Patienten (800 Männer und 187 Frauen) des UKE pseudonymisiert erfasst, bei denen zwischen dem 01.01.2008 bis zum 31.12.2016 die Diagnose „Hepatozelluläres Karzinom“ gestellt wurde. Daten zur Erstdiagnose, Ätiologie, BCLC-Stadium, Laborwerte, Radiologische Befunde, Behandlungsmethoden und –verlauf wurden retrospektiv bis zum 31.10.2017 erfasst. Für die endgültige Analyse konnten 63 Patienten einbezogen wer-den. 34 Patienten wurden mit RFA und 29 mit MWA behandelt. Das mediane Gesamtüberleben betrug 27 Monate in der MWA-Gruppe und 32 Monate in der RFA-Gruppe (p = 0,98). Das mediane rezidivfreie Überleben betrug 20 Monate in der MWA-Kohorte und 21 Monate in der RFA-Kohorte (p = 0,34). In der MWA-Gruppe traten insgesamt zehn (13,2%) Komplikationen (CTCAE Grad 1 oder 2), wie subkapsuläre Hämatome, abdominelle Schmerzen oder Infektionen auf. Neun (12,0%) Komplikationen traten in der RFA-Kohorte auf, ein Patient starb an einer arteriellen Blutung. Auch in der Studie von Vietti Violi et al. zeigten sich in der Auswertung, dass MWA und RFA gleiche Ergebnisse in der Behandlung des HCC mit ≤4 cm Tumorgröße haben. Das 2-Jahres-Überleben war 86% in der MWA- und 84% in der RFA-Gruppe. Das mediane rezidivfreie Überleben betrug zwölf Monate in der MWA und 16 Monate in der RFA-Gruppe. Beim Auftreten von Komplikationen ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen.
Zusammengefasst zeigten sich am UKE und in der Vergleichsstudie von Vietti Violi et al. keine signifikanten Unterschiede zwischen MWA und RFA in der Therapie des HCC. Zu-dem sind die Ergebnisse am UKE mit denen der Literatur vergleichbar. Am UKE betrug die 1- und 3-Jahres-Gesamtüberlebensrate in der MWA- und RFA-Gruppe 79,9% und 46,3% bzw. 79,1% und 63,6%. In der Literatur wird eine 1- und
3-Jahres-Überlebensrate von 81,6%-98% und 49-79% in der MWA- und 67,6%-98,7% bzw. 37,6-82,7% in der RFA-Gruppe berichtet (Luo et al., 2017). Vorteile der MWA sind eine deutliche kürzere Dauer, es kann eine größerer Ablationsdurchmesser erreicht werden und der sog. Heat-sink Effekt spielt eine geringere Rolle.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/9118
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-94047
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Schönnagel, Björn
Wege, Henning
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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