Titel: „Dieses Palästina ist unser Schicksal“ – Ein deutschsprachiges linksintellektuelles Milieu in Palästina 1933–1948
Sprache: Deutsch
Autor*in: Boujeddayn, Claudia
Schlagwörter: Geschichte; Jüdische Geschichte; Mandatsgebiet Palästina; Deutsch-jüdische Emigration; Antifaschismus
Erscheinungsdatum: 2020-09
Tag der mündlichen Prüfung: 2021-06-09
Zusammenfassung: 
In der vorliegenden Arbeit wurde das politische Engagement linker deutschsprachiger Immigranten und Immigrantinnen im Palästina der späten 1930er- und frühen 1940er-Jahre untersucht. Es wurde gezeigt, dass ihre politische Sozialisation in Europa, ihre Identität als deutschsprachige Juden und Jüdinnen und ihre Erfahrung als Verfolgte des Nationalsozialismus ihr gesellschaftliches Engagement im Jischuw prägten. Ihre politischen Zeitschriften und Gruppierungen waren Teil der internationalen Bewegung des Antifaschismus, dessen Ziele sie versuchten der Gesellschaft des Jischuw näherzubringen. Als politische Schriftsteller und Schriftstellerinnen, Journalisten und Journalistinnen und Künstler und Künstlerinnen wurden sie von ihrem festen Glauben an die gesellschaftspolitische Kraft der Sprache getragen und wollten mit ihren politisch literarischen Zeitschriften und Zirkeln einen Beitrag zum Diskurs leisten, kritisierten die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse im Jischuw und dabei auch zionistische Positionen. Bei einigen Themen übergaben sich Überschneidungen, so zum Beispiel bei der materiellen Unterstützung der sowjetischen Armee im Zweiten Weltkrieg, die auf die Zustimmung breiter Kreise im Jischuw stieß. Im Ergebnis der Untersuchung ist allerdings festzustellen, dass die linksgerichteten deutschsprachigen Immigranten und Immigrantinnen mit ihren politischen Zeitschriften und Gruppierungen begrenzten Einfluss auf das gesellschaftspolitische Leben im Jischuw hatten, was in erster Linie an ihrem Engagement in der deutschen Sprache lag. Sie waren ohne zionistische Motive nach Palästina gekommen zu einer Zeit, in der sich die jüdische Gemeinschaft im Jischuw bereits konsolidiert hatte und Hebräisch auf allen gesellschaftlichen Ebenen die beherrschende Sprache war, die deutsche Sprache als Symbol für den Nationalsozialismus verurteilt wurde. Die politischen Immigranten und Immigrantinnen sahen sich aufgrund ihrer Sprachwahl einer harschen Kritik ausgesetzt, die auch vor militantem Widerstand nicht zurückschreckte. Das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutete auch ein Ende der Existenz der politischen Zeitschriften und Gruppierungen, da viele der Immigranten und Immigrantinnen den Jischuw für ein anderes Land verließen oder nach Europa zurückkehrten.

This study investigated the political activities of leftist German-speaking immigrants to mandatory Palestine in the late 1930s and early 1940s. The analysis has shown that their activism was shaped by their political socialization in Europe, their identity as German speaking Jews and their experiences as victims of National Socialism. Their political newspapers and groups were part of the international movement of antifascism, the agenda of which the immigrants tried to implement into the society of the Yishuv. Being political writers, journalists and artists, they shared a strong belief in the sociopolitical power of language and founded newspapers and groups with the purpose of shaping the political discourse, which came along with some criticism of Zionist politics. Some concerns were met by acceptance, e. g. the material support of the Soviet Army in WWII, which was advocated by many in the Yishuv of the time. Nevertheless, it must be concluded that their impact on the political sphere was limited mainly because of their use of the German language. The leftist immigrants fled to Palestine during a period in which the Jewish society had consolidated itself, the dominating use of Hebrew being one evidence of that. The majority of the Yishuv’s society perceived the German language as a symbol of National Socialist Germany. Therefore, the immigrants where faced by harsh criticism and even militant resistance. By the end of WWII, the examined political newspapers and groups of the German-speaking leftist immigrants in Palestine ceased to exist, since many of them left for another country or returned to Europe.

במסגרת עבודה זו נבחנה המעורבות הפוליטית של עולים דוברי גרמנית, אשר השתייכו לצד השמאלי של הספקטרום הפוליטי בארץ-ישראל של שנות השלושים והארבעים. החיברות הפוליטי של אותם מהגרים עוד באירופה, וכן זהותם כיהודים ויהודיות דוברי גרמנית אשר נרדפו על ידי הנאצים, השפיעו רבות על מעורבותם הפוליטית במסגרת היישוב. כתבי העת וההתארגנויות שלהם היוו חלק מהתנועה הבינלאומית למאבק בפאשיזם, אותו ניסו עולים ועולות אלו להנגיש לציבור בארץ. כסופרים, עיתונאים ואמנים פוליטיים האמינו אותם עולים בכוחה החברתי-פוליטי של השפה, וניסו באמצעות כתבי-עת וחוגים ספרותיים לתרום לדיון הציבורי, לבקר את התהליכים הפוליטיים והחברתיים ביישוב ובתוך כך גם את העמדות הציוניות. במספר נושאים הייתה הסכמה בין הצדדים: כך לדוגמה בתמיכה החומרית בצבא האדום במהלך מלחמת העולם השנייה אשר זכתה להסכמה נרחבת ביישוב. עם זאת מראה המחקר, כי לעיתונים ולהתארגנויות השמאליות דוברות הגרמנית הייתה השפעה חברתית מוגבלת בלבד על החיים ביישוב, מה שנבע בראש ובראשונה מהשימוש בשפה הגרמנית. המהגרים הגיעו לארץ-ישראל ללא מניעים ציוניים בתקופה שבה כבר התהוותה החברה היהודית ביישוב ואשר השפה העברית היוותה בה את השפה העיקרית בכל דרגי החברה. השפה הגרמנית לעומתה גונתה כסמל לנציונאל-סוציאליזם. המהגרים והמהגרות הפוליטיים נתקלו בביקורת חריפה, שלא נמנעה גם מהתנגדות לוחמנית, עקב בחירת השפה שלהם. סיום מלחמת העולם השניה סימל גם את סופם של העיתונים וההתארגנויות הפוליטיים, משום שרבים מאותם מהגרים החליטו לעזוב את היישוב לטובת ארץ אחרת, בחלק מהמקרים בחזרה לאירופה.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/9133
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-93994
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Heinsohn, Kirsten
Rürup, Miriam
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

Dateien zu dieser Ressource:
Datei Beschreibung Prüfsumme GrößeFormat  
Dissertation_Endversion_inkl._Disputationstermin.pdf5ae8f8d07266a593c9eaf23352e02e602.54 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen
Zur Langanzeige

Info

Seitenansichten

286
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 27.03.2024

Download(s)

1.284
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 27.03.2024
Werkzeuge

Google ScholarTM

Prüfe