Titel: Was bringt GRAS? Evaluation einer gruppenanalytischen Ausbildung
Sonstige Titel: The effect of GRAS: Evaluation of group analysis training
Sprache: Deutsch
Autor*in: Heise, Matthias
Schlagwörter: Ausbildungsforschung; Psychotherapieforschung; Gruppenanalyse; Selbsterfahrung; Kompetenzforschung
Erscheinungsdatum: 2020
Tag der mündlichen Prüfung: 2021-04-28
Zusammenfassung: 
Ausgangspunkt der vorliegenden Studie war die Frage, ob und wie sich gesunde, gut ausgebildete Teilnehmer durch die Teilnahme an gruppenanalytischer Selbsterfahrung und Ausbildung positiv verändern und ob sich diese Effekte messen lassen. Im Rahmen einer prospektiven Untersuchung wurden 36 Teilnehmer (27 Frauen, 9 Männer, Durchschnittsalter 47,1 Jahre) lang laufender geleiteter gruppenanalytischer Ausbildungsgruppen bei GRAS (Gruppenanalyseseminare) mit halbstrukturierten Interviews an drei Messzeitpunkten zu Beginn, in der Mitte und am Ende der Teilnahme untersucht. Zusätzlich wurden standardisierte psychometrische Instrumente22 in den Bereichen narzisstische Regulation, interpersonelles Erleben, Selbstbild, psychosomatische Beschwerden und Lebensqualität eingesetzt und hier auch die Stabilität erzielter Merkmalsveränderungen in einer katamnestischen Untersuchung überprüft. Zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr 2015 wurde mit einer unabhängigen Stichprobe fortgeschrittener GRAS-Teilnehmer eine Gruppendiskussion durchgeführt und ausgewertet.
Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2002) der Interviews konnte eine „Responder-Skala“ mit 7 Kategorien entwickelt werden, die es ermöglicht, für jeden einzelnen Teilnehmer quantitativ einen Summenwert des individuellen Responses bei GRAS zu bestimmen. Bei allen Teilnehmern zeigt ein subjektiv positiver Effekt von GRAS, wobei die Selbsterfahrung in der Kleingruppe im Vordergrund steht. Die „Responder- Werte“ der Untersuchungsteilnehmer wurden varianzanalytisch auf Zusammenhänge mit den psychometrischen Ergebnissen untersucht, sodass zudem über Co-Variablen wie Alter, Geschlecht, Beruf, psychoanalytische/ psychotherapeutische Ausbildung sowie die Zugehörigkeit zu einer Kleingruppe Aussagen gemacht werden konnten.
Abschließend wurde die mit fortgeschrittenen Gruppenteilnehmern durchgeführte Gruppendiskussion mit Hilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse23 untersucht und es konnten 7 zentrale Kategorien bestimmt werden, die zu einem individuellen Zugewinn bei GRAS beitragen: Gruppengeschwister, Gruppenleiter, Gruppenwirkfaktoren, GRAS- Institutionen, Informelles und Tabus, GRAS-Motivation und das Verhältnis von GRAS zur Psychoanalyse. Die Ergebnisse der Gruppendiskussion unterstreichen, dass GRAS in besonderer Weise einen Rahmen für langjährige Selbsterfahrungsprozesse ermöglicht, von dem Teilnehmer in hohem Maße profitieren können.
Trotz einer kleinen Stichprobengröße (N= 36) sind mehrere Effekte zu verzeichnen: Die Teilnehmer haben am Ende der Teilnehme bei GRAS eine gesündere narzisstische Regulationsweise, sie zeigen sich weniger introvertiert und sozial vermeidend, sie haben einen deutlich verringerten psychosomatischen Beschwerdedruck und berichten von hoher Lebenszufriedenheit in unterschiedlichen Bereichen (u. a. Erreichen von Lebenszielen). Die psychometrischen Effekte erwiesen sich im Rahmen einer katamnestischen Erhebung als zeitstabil, was statistische jedoch nicht nachgewiesen werden konnte .
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/8992
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-92434
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Lamparter, Ulrich
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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