Titel: Personality and its association with self-management in Multiple Sclerosis
Sprache: mehrsprachig
Autor*in: Dietmaier, Johanna-Maria Gabriele
Schlagwörter: Multiple Sklerose; Persönlichkeit; Big Five; Selbsthilfe; Selbstmanagement
Erscheinungsdatum: 2022
Tag der mündlichen Prüfung: 2023-02-14
Zusammenfassung: 
Im heutigen Gesundheitswesen, welches nur über begrenzte personelle als auch finanzielle Ressourcen verfügt, spielen Eigenverantwortlichkeit, Mitarbeit und auch das Selbstmanagement der Patient:innen eine immer größere Rolle. Frühere Arbeiten konnten zeigen, dass Selbstmanagement-Kompetenzen mit zahlreichen, positiven gesundheitsbezogenen Outcomes assoziiert waren, wie z. B. der Verbesserung der Lebensqualität, der Reduktion von Ängsten, einer verminderten Depressionsneigung sowie geringeren Kosten hinsichtlich der Gesundheitsversorgung. Das Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen der Persönlichkeit der Betroffenen und deren Umgang mit der MS-Erkrankung im Sinne von Selbstmanagement-Kompetenzen, dazugehöriger Selbsthilfeaktivität und einer offener Kommunikation, nach außen hin genauer zu untersuchen. Die Studien-Teilnehmer:innen wurden über unterschiedliche Wege rekrutiert, darunter v.a. über die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), spezialisierte Praxen, Selbsthilfegruppen-Kontaktstellen oder auch über soziale Events. Das Studienkollektiv bestand am Ende aus 682 Proband:innen, welche einen multidimensionalen Fragebogen beantworteten. Dieser enthielt neben den Inventaren BFI-10 und heiQ, Fragen zur Selbsthilfegruppenaktivität, dem offenen Umgang mit der Erkrankung sowie Fragen zu soziodemographischen Daten und klinischen Parametern. Mithilfe der Berechnung von multiplen linearen als auch binär logistischen Regressionsmodellen wurde gezeigt, dass die Persönlichkeit bezüglich des Selbstmanagements eine Rolle spielt. Dabei waren die fünf Persönlichkeitseigenschaften in der Lage, sogar einen größeren Teil der Varianz der Selbstmanagementdimensionen zu erklären, als die klinischen oder soziodemographischen Daten dies vermochten. Neurotizismus war der stärkste und stets negative Prädiktor aller Dimensionen des Selbstmanagements. Im Gegensatz dazu scheint die Persönlichkeit bezüglich der Aktivität in Selbsthilfegruppen keine signifikante Rolle zu spielen. Für eine offene Kommunikation sowohl im privaten als auch im beruflichen Setting wiederum ist die Ausprägung des Traits Extraversion signifikant. Zusammenfassend bestätigte sich die Vermutung, dass die Persönlichkeit eine wichtige Rolle hinsichtlich der Selbstmanagement-Kompetenzen von MS-Betroffenen spielt. Als Konsequenz schlagen wir vor, die Persönlichkeit von MS-Patient:innen im klinischen Setting zu erheben oder wenn nicht möglich, zumindest das Wissen um den Zusammenhang zwischen bestimmten Persönlichkeitsakzentuierungen und geringen Selbstmanagement-Kompetenzen im Hinterkopf zu behalten. Diese Patient:innen mögen von einer intensiveren Betreuung und Interventionen zur Förderung ihrer Selbstmanagement-Kompetenzen oder Änderungen dysfunktionaler Persönlichkeitsausprägungen profitieren.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10100
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-107118
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Kofahl, Christopher
von dem Knesebeck, Olaf
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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