Titel: Hochsensitives Troponin I bei transienter belastungsinduzierter Ischämie im Rahmen der KHK-Diagnostik
Sprache: Deutsch
Autor*in: Paasch, Lea
Schlagwörter: KHK; hochsensitives Troponin I; Stresstest; KHK-Diagnostik; diagnostische Wertigkeit; TnI
GND-Schlagwörter: TroponinGND
Koronare HerzkrankheitGND
DiagnostikGND
IschämieGND
HerzbelastungstestGND
Erscheinungsdatum: 2022
Tag der mündlichen Prüfung: 2022-06-01
Zusammenfassung: 
Zielsetzung: Die koronare Herzkrankheit ist mit Abstand die häufigste Todesursache in den westlichen Industrienationen. Die Identifikation von Patienten mit einer manifesten KHK stellt eine tägliche klinische Herausforderung dar. Angesichts dessen ist es wichtig, eine verlässliche nicht-invasive Diagnostik mit Augenmerk auf stressinduzierte Ischämien durchzuführen und Risikopatienten zu identifizieren. Ziel dieser Studie ist es, die diagnostische Wertigkeit des hochsensitiven Troponin I und
dessen dynamischer Veränderung im Rahmen eines kardialen Belastungstests zur Detektion einer KHK zu untersuchen. Es soll beantwortet werden, ob die hs-cTnI-Konzentrationen eine Vorhersagekraft für das Vorliegen eines pathologischen
Belastungstests und somit einer Myokardischämie haben.

Methodik: In diese prospektive monozentrische Studie wurden 404 Patienten eingeschlossen, bei denen ein elektiver kardialer Belastungstest zur Evaluation des Vorhandenseins oder des Progresses einer KHK durchgeführt wurde. Es wurden unmittelbar vor und eine Stunde nach dem Belastungstest Blutproben entnommen, aus denen mit dem Singulex Clarity hs-cTnI-Assay hochsensitives Troponin I
gemessen wurde.

Ergebnisse: Eine belastungsinduzierte Myokardischämie wurde bei 86 Patienten (21,3 %) gefunden. Bei allen 404 Patienten konnten mit dem hochsensitiven Assay hs-cTnI-Konzentrationen über der Nachweisgrenze gemessen werden. Die mediane hs-cTnI-Konzentration lag bei 2,8 ng/L. Patienten mit einer belastungsinduzierten
Myokardischämie wiesen sowohl vor als auch nach der Untersuchung signifikant höhere Troponin I-Spiegel auf (p<0,001). Die Konzentrationsänderung nach dem Belastungstest war hingegen in keiner der beiden Patientengruppen signifikant (p=0,13). Von den untersuchten Troponin-Variablen wies die hs-cTnI-Ausgangskonzentration mit einer AUC von 0,667 die beste, wenn auch nur moderate Testgüte auf. Nach multivariater Analyse war eine hs-cTnI-Ausgangskonzentration über 3,24 ng/L ein unabhängiger Prädiktor für das Eintreten eines pathologischen Belastungstest-Ergebnisses (p=0,034). Neben der Herzinsuffizienz und der nachfolgend durchgeführten Koronarangiographie hatte sie die größte
Vorhersagekraft für das Auftreten einer myokardialen Ischämie im Belastungstest.

Schlussfolgerung: Hs-cTnI ist ein unabhängiger Prädiktor für eine myokardiale Ischämie im Belastungstest. Die Messung von hs-cTnI-Spiegeln kann bei Patienten mit Verdacht auf ein chronisches Koronarsyndrom die Vortestwahrscheinlichkeit und somit die Selektion der Patienten für eine weitere Diagnostik verbessern. Die Bestimmung des hs-cTnI-Verlaufs im Rahmen einer Belastungsuntersuchung hat
keinen zusätzlichen diagnostischen Nutzen.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/9946
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-104924
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Westermann, Dirk
Neumann, Tobias
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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