Titel: Entscheidungsfindungen im Rahmen institutioneller Kommunikation exemplarisch bei chronisch kranken Menschen in krisenhaften Situationen – Eine hermeneutische Untersuchung von Dialogen mit sterbenden Menschen
Sprache: Deutsch
Autor*in: Begerow, Anke
Schlagwörter: institutionelle Kommunikation; Hermeneutik; Sprechhandlungsanalyse; chronisch krank; palliativ; Entscheidungsfindung
Erscheinungsdatum: 2022
Tag der mündlichen Prüfung: 2022-09-07
Zusammenfassung: 
Ziel dieser Studie ist es, ein Verständnis darüber zu erlangen, wie chronisch kranke Menschen am Lebensende Entscheidungsfindungen im Rahmen institutioneller Kommunikation erleben und verstehen. Der Prozess dieser Entscheidungsfindungen, deren Bedeutung sowie von den Betroffenen wahrgenommene Sprechhandlungen bei Entscheidungsgesprächen stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses.
Als theoretische Grundlage der vorliegenden Studie dient die philosophische Hermeneutik von Gadamer (2010), die sich mit dem Entstehen von Verständnis und Verstehen beschäftigt. Darüber hinaus erfolgt eine Analyse von referierten Sprechhandlungen, wodurch ein Perspektivwechsel zur hermeneutischen Textanalyse hergestellt wird und sprachliche Aspekte der von den Betroffenen wahrgenommenen institutionellen Kommunikation fokussiert werden können.
Halbstrukturierte Dialoge (n = 31) werden zu zwei verschiedenen Zeitpunkten mit sterbenden Menschen (n = 16) geführt, transkribiert, annotiert und analysiert. Eine Studienteilnehmende konnte nur einmal am Dialog teilnehmen. Für die Analyse der Dialoge werden zwei methodische Verfahren angewandt: zum einen die von Gaidys und Fleming (2005) entwickelten Analyseschritte nach Gadamers Hermeneutik, die zum anderen um Schritte der Sprechhandlungsanalyse erweitert werden.
Durch die Analyse wird ein tiefergehender Einblick in das Verständnis von Entscheidungen im Rahmen institutioneller Kommunikation von Sterbenden ermöglicht. Die Betroffenen berichten anhand eines Erzählbogens – von der Vergangenheit über die Gegenwart bis zur Zukunft – vom Erleben der Entscheidungsfindungen, die sie als komplexe, veränderbare, prozesshafte und teilweise ambivalente Situationen wahrnehmen. Zudem kann durch die Analyse das Verständnis von Entscheidungspartizipation und -realisierung der Studienteilnehmenden abgebildet und ein differenziertes Konzept mit unterschiedlichen Dimensionen von Partizipation abgeleitet werden. Außerdem wird durch die Ergebnisse gezeigt, dass Barrieren innerhalb der institutionellen Kommunikation zwischen den Beteiligten bestehen und die sprachliche Umsetzung der Agent*innen nicht an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert ist. Daraus wird abgeleitet, dass hinsichtlich der institutionellen Kommunikation von Entscheidungen mit Sterbenden Sensibilisierungs- und Kompetenzentwicklungsbedarf seitens des Versorgungsteams besteht.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/9810
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-103148
Dokumenttyp: Dissertation
Bemerkung: Kooperative Promotion: Allgemeine Sprachwissenschaft & Pflegewissenschaft
Betreuer*in: Zinsmeister, Heike
Gaidys, Uta
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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