Titel: Qualität und Effektivität der präklinischen Versorgung von Schockraumpatienten mit Beckengurt
Sprache: Deutsch
Autor*in: Kothe, Sarina
Schlagwörter: Beckengurt; Pelvic Binder; Beckenringfraktur; Polytrauma; Schockraummanagement
GND-Schlagwörter: PolytraumaGND
BeckenringbruchGND
SchockraummanagementGND
UnfallchirurgieGND
Spiral-CTGND
Erscheinungsdatum: 2021
Tag der mündlichen Prüfung: 2022-08-18
Zusammenfassung: 
Einleitung:
Der Beckengurt ist ein mechanisches Hilfsmittel, um bei instabilen Beckenringfrakturen das intrapelvine Volumen zu verkleinern und damit intrapelvinen Blutverlust verringern. Die präklinische Anlage wird bei Verdacht auf eine instabile Beckenringverletzung und einem „C-Problem“ des Patienten empfohlen. Die Effektivität ist jedoch kaum belegt.
Material und Methoden:
Zwischen 2014 und 2018 wurden 1207 Traumapatienten eines Level-1-Trauma Zentrums retrospektiv in Hinblick auf instabile Beckenringfrakturen und Beckengurte evaluiert. Es fanden sich 108 Patienten mit anliegendem Gurt. Die korrekte Angabe wurde anhand der CT-Aufnahme geprüft. Es wurden vier Gruppen gebildet: Gruppe 1 mit korrekt anliegendem Beckengurt, Gruppe 2 mit inkorrekter Anlage, Gruppe 3 ohne Beckengurt, Gruppe 4 mit Beckengurtanlage im Schockraum.
Als Parameter wurden ISS, Patientenalter, präklinische Dauer, Time to CT, Herzfrequenz und systolischer Blutdruck, Hämoglobinwert bei Eintreffen, Überlebensrate, Gabe von Blutprodukten sowie die Dauer des stationären und intensivstationären Aufenthalts erhoben.
Ergebnisse:
43% der Beckengurte wurden nicht wie empfohlen, auf Höhe der großen Trochanteren, angelegt. 30 Patienten (28%) erlitten eine instabile Beckenringfraktur. Die Überlebensrate wurde nicht durch die präklinische Anlage eines Beckengurtes beeinflusst (80% Gruppe 1 vs. 82,9% Gruppe 3+4, p=0,553). Es zeigte sich kein statistischer Unterschied bei der Dauer des intensivstationären Aufenthalts (9,08 Gruppe 1 vs 11,56 Gruppe 3+4, p=0,399), gesamten stationären Aufenthalts (23,42 Gruppe1 vs. 24,76 Gruppe 3+4, p=0,630) Transfusion von Erythrozytenkonzentraten (5,87 Gruppe 1 vs. 3,63 Gruppe 3+4, p= 0,791, und ISS (23,8 Gruppe 1 vs. 24,5 Gruppe 3+4, p=0,815).
Diskussion:
Die korrekte Indikation und Anlage von Beckengurten scheint präklinisch weiterhin Schwierigkeiten zu bereiten. Während die Minimierung des Blutverlustes für einen Patienten mit stabiler Beckenringfraktur entscheidend ist, hat unser Patientenkollektiv nicht vom Beckengurt als Hilfmittel profitiert. Die Überlebensrate wurde durch eine korrekte Anlage nicht verbessert. ISS bleibt der stärkste Prädikator für das Patientenüberleben bei einer traumatischen Beckenverletzung.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/9789
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-102902
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Nüchtern, Jakob Valentin
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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