Volltextdatei(en) vorhanden
Titel: Der Nachweis von L1 in Pankreastumoren unterscheidet Adenokarzinome von niedrig differenzierten Karzinomen neuroendokrinen Ursprungs
Sonstige Titel: Absence of L1 in Pancreatic Masses Distinguishes Adenocarcinomas from Poorly-differentiated Neuroendocrine Carcinomas
Sprache: Deutsch
Autor*in: Heidtmann, Sina
Schlagwörter: L1; L1CAM; perineurale Infiltration; Immunhistochemie; L1; L1CAM
GND-Schlagwörter: BauchspeicheldrüseGND
Zell-Adhäsionsmolekül
BauchspeicheldrüsenkrebsGND
Erscheinungsdatum: 2010
Tag der mündlichen Prüfung: 2010-11-02
Zusammenfassung: 
Seit langem werden Zelladhäsionsmoleküle und ihre Rolle bei malignen Tumorerkrankungen und ihrer Metastasierung erforscht. Das neuronale Zelladhäsionsmolekül L1 wird bei vielen Tumorentitäten mit Malignität und Progressivität assoziiert.
In der vorliegenden Arbeit sollte das Augenmerk auf die L1-Expression beim duktalen Adenokarzinom des Pankreas gerichtet werden. Es sollte geklärt werden, ob Adenokarzinome des Pankreas L1 exprimieren und in welchem Ausmaß eine Korrelation zur Progression, der perineuralen Infiltration und Metastasierung besteht. Die L1-Expression wurde bereits auf schlecht differenzierten neuroendokrinen Pankreastumoren nachgewiesen und für den Fall der L1-Negativität des pankreatischen Adenokarzinoms sollte entschieden werden, ob L1 bösartige Raumforderungen des Pankreas nach duktalem oder neuroendokrinem Ursprung differenzieren könnte.

In einer retrospektiven Studie wurden Gewebeproben (Primärtumor oder Metastase) von 111 Patienten mit einem duktalen Adenokarzinom des Pankreas mittels eines, bereits in anderen Studien etablierten, immunhistochemischen Verfahrens auf die Expression des L1-Zelladhäsionsmoleküls untersucht. Mit der Peroxidase-Methode und des monoklonalen, im Handel erhältlichen L1-Antikörpers UJ127, der sich gegen menschliches L1 richtet, ließ sich das humane L1 in Formalin-fixiertem, in Paraffin eingebettetem Tumorgewebe nur ganz vereinzelt nachweisen.
Es wurde lediglich eine fokale Expression von L1 in nur zwei (1,8%) von 111 Fällen nachweisen. Die übrigen 109 (98,2%) Fälle waren L1-negativ. L1 wurde weder auf den Karzinomzellen, noch in den perineuralen Tumoranteilen oder Metastasen nachgewiesen. Somit kann nach den Daten der vorliegenden Arbeit auch kein Zusammenhang zwischen einer L1-Expression und Progressions-, Malignitäts- und Überlebenskriterien hergestellt werden.

Aus den Daten lässt sich jedoch in der Zusammenschau mit dem L1-Nachweis auf neuroendokrinen Tumoren des Pankreas folgern, dass L1 bei unklaren Raumforderungen des Pankreas einen Hinweis auf das Ursprungsgewebes der Raumforderung geben könnte.
Die Anwesenheit von L1 im peripheren Blut von Patienten mit intraabdominellen Raumforderungen unklaren Ursprungsgewebes könnte eine Andeutung in Richtung neuroendokrinen Gewebes sein.
Für die Karzinome der Bauchspeicheldrüse könnte das L1-Zelladhäsionsmolekül nach neuroendokrinem und duktalem Ursprung differenzieren.
So könnte der L1-Nachweis, auf den Zellen oder im Serum, z.B. als Test zur ursächlichen Klärung im Rahmen eines Ansatzes zur weiterführenden Diagnostik fungieren.

Background: Pancreatic adenocarcinoma is a
tumor with fatal outcome. Cell adhesion molecules, such as
L1 (CD171), have an essential function in tumor progression.
L1 has been shown to be specifically expressed in poorlydifferentiated
neuroendocrine carcinomas of the pancreas. The
aim of this study was to determine expression of L1 in
pancreatic adenocarcinomas to evaluate whether L1 might
differentiate between pancreatic carcinomas of neuroendocrine
and ductal origin. Materials and Methods: L1 expression was
retrospectively analyzed in 111 cases of pancreatic
adenocarcinomas by immunohistochemistry on paraffin
sections of primary tumors. Staining was performed by the
peroxidase technique with monoclonal antibody against
human L1. All tumors were classified according to the most
recent TNM classification. Results: The focal expression of L1
was detected in 2 (2%) out of 111 pancreatic carcinomas only,
the remaining 109 (98%) were L1-negative. No expression was
found in acinar or ductal cells of normal pancreatic tissue.
Conclusion: Our data suggest that L1 is expressed in few cases
of pancreatic ductal adenocarcinoma. Since L1 was previously
found to be expressed specifically in neuroendocrine pancreatic
carcinomas, its absence in unclear pancreatic masses might be
a hint towards a ductal origin of a malignant pancreatic tumor.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/3824
URN: urn:nbn:de:gbv:18-48607
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Yekebas, Emre (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

Dateien zu dieser Ressource:
Datei Beschreibung Prüfsumme GrößeFormat  
Dr-Arbeit-Abgabe.pdf8fa19991cc82673f69390274c368e51e1.39 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen
Zur Langanzeige

Diese Publikation steht in elektronischer Form im Internet bereit und kann gelesen werden. Über den freien Zugang hinaus wurden durch die Urheberin / den Urheber keine weiteren Rechte eingeräumt. Nutzungshandlungen (wie zum Beispiel der Download, das Bearbeiten, das Weiterverbreiten) sind daher nur im Rahmen der gesetzlichen Erlaubnisse des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) erlaubt. Dies gilt für die Publikation sowie für ihre einzelnen Bestandteile, soweit nichts Anderes ausgewiesen ist.

Info

Seitenansichten

260
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 28.03.2024

Download(s)

125
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 28.03.2024
Werkzeuge

Google ScholarTM

Prüfe