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Titel: Haus- und gebietsärztliche ambulante Versorgung von Patienten mit Leichter Kognitiver Beeinträchtigung und Demenz : Einstellungen und Vorgehensweisen im Wandel der Zeit
Sonstige Titel: The Management of Dementia Patients from the Point of View of Office-Based GeneralPractitioners (GPs) and Specialists : Attitudes in the Change of Time
Sprache: Deutsch
Autor*in: Heinze, Nathalie
Erscheinungsdatum: 2018
Tag der mündlichen Prüfung: 2020-09-07
Zusammenfassung: 
Einleitung: Hausärzte und niedergelassene Neurologen / Psychiater spielen eine Schlüsselrolle in der ambulanten Versorgung von Demenzpatienten. Diese Arbeit untersucht, ob sich die Einstellungen und Vorgehensweisen von Haus- und Gebietsärzten bei der Versorgung Demenzkranker im Verlauf von 9 Jahren verändert haben.
Methoden: Eine standardisierte postalische Befragung aus dem Jahr 2004 wurde in 2013 wiederholt und deren Ergebnisse verglichen. 2013 wurden 455 Hausärzte (Rücklaufquote 41 %) und 230 Neurologen / Psychiater (Rücklaufquote 39 %) in sechs Regionen Deutschlands angeschrieben.
Ergebnisse: Im Jahr 2013 schätzten Hausärzte ihre subjektive Kompetenz hinsichtlich Diagnostik und Therapie der Demenz weiterhin geringer ein als Gebietsärzte. Ein größerer Anteil der Hausärzte überweist 2013 bei Verdacht auf Demenz zum Gebietsarzt und ein größerer Anteil der Spezialisten fühlt sich für das Therapiemanagement verantwortlich als in 2004. Hausärzte wenden 2013 häufiger kognitive Tests an als 2004, wobei sie spezifische diagnostische Maßnahmen weiterhin seltener durchführen als Spezialisten. Die Wirksamkeit von Antidementiva schätzen beide Disziplinen 2013 geringer ein als 2004. Bei der Aufklärung vermeiden beide Arztgruppen in 2013 häufiger die Diagnosemitteilung und benutzen Euphemismen. Die Häufigkeit der Empfehlung spezieller Schulungsangebote und Selbsthilfegruppen hat aus Sicht der Ärzte zugenommen, ist bei Betrachtung der Freitextangaben aber immer noch auf einem geringen Niveau.
Schlussfolgerungen: Die Zusammenarbeit von Hausärzten und Spezialisten bei der Versorgung von Menschen mit Demenz hat sich intensiviert. Hinsichtlich der medikamentösen Beeinflussbarkeit scheint durch die praktische Erfahrung mit Antidementiva eine gewisse Ernüchterung eingetreten zu sein. Probleme bei der Aufklärung nehmen zu. Daher erscheint es notwendig, das Thema Demenz weiterhin intensiv in der Öffentlichkeit zu bearbeiten und damit einen Beitrag zur Destigmatisierung der Demenzerkrankung zu leisten. Auch erscheint ein stärkerer Einbezug von Selbsthilfeorganisationen in die Routineversorgung notwendig.

Introduction: General practitioners (GPs) play a key role in the management of dementia patients. However, in Germany it is also possible to consult (alternatively or in addition) neurologists / psychiatrists in private practice. The present study investigates if GPs and neurologist / psychiatrists in private practice have changed their attitudes towards as well as their management of dementia patients over the course of nine years.
Methods: A standardized questionnaire was sent out in 2004 and 2013 comprising a similar catalogue of questions. Results of both surveys were compared. In 2013, the questionnaire was sent to a total of 455 GPs (return rate of 41 %) and 230 neurologists / psychiatrists (return rate of 39 %) within six areas of Germany.
Results: With regard to diagnostics and therapy, in both surveys GPs continuously rate their own level of competency lower than that of specialists. In case of suspected dementia, in 2013 a higher proportion of GPs refers patients to specialists and a higher rate of specialists feels responsible with regard to therapy management. In 2013 GPs use cognitive tests more frequently than in 2004, however, conducting specific diagnostic measures is still less common than among specialists. In 2013, both occupational groups estimate the efficacy of anti-dementia drugs less than in 2004. Regarding diagnosis disclosure, both occupational groups more often avoid the explicit diagnosis in 2013 compared to 2004 but use euphemisms instead. From the doctors’ perspective, they recommend participation in specific training opportunities and self-help groups more often than in 2004. However, when considering the free text entries, the frequency of these recommendations still seems to remain on a low level.
Conclusions: The present study indicates a more intensive collaboration between GPs and specialists regarding the medical care of dementia patients. With respect to anti-dementia drugs, a certain disillusionment seems to have occurred. An increase of diagnosis disclosure related problems can be identified. Therefore, it seems necessary to continue addressing dementia in public and thus to contribute to its destigmatization. Also, a stronger involvement of self-help organizations in routine care seems necessary.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6332
URN: urn:nbn:de:gbv:18-107050
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Kaduszkiewicz, Hanna (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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