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Titel: Risikofaktoren afrikanischer Kinder für eine späte Anämie nach mit Artesunat behandelter Malaria tropica
Sonstige Titel: Risk factors for african children of getting a delayed anemia after malaria tropica that has been treated with Artesunate
Sprache: Deutsch
Autor*in: Fürst, Svenja
GND-Schlagwörter: MalariaGND
Anämie
Malaria tropica
ArtesunatGND
GhanaGND
KindGND
Erscheinungsdatum: 2019
Tag der mündlichen Prüfung: 2019-08-26
Zusammenfassung: 
Malaria ist die häufigste Infektionskrankheit weltweit und geht oft mit einer Anämie einher. Das größte Risiko an Malaria zu erkranken besteht für Kinder unter fünf Jahren im subsaharischen Afrika. Eben diese Altersgruppe ist es auch, die durch multiple Ursachen, wie zu Beispiel Malariainfektionen, Eisenmangel oder parasitäre Infektionen am häufigsten von einer Anämie betroffen ist. In dieser Studie wird der Verlauf des Hb-Wertes nach einer Malaria tropica und der Behandlung mit Artesunat beschrieben und es werden Risikofaktoren für eine späte Anämie herausgearbeitet.
Die prospektiv beobachtende Studie wurde in Ghana am Komfo Anokye Teaching Hospital in Kumasi und dem St. Michael’s Hospital in Jachie-Pramso durchgeführt. Es wurden Kinder im Alter von sechs bis 120 Monate eingeschlossen, die durch die behandelnden Ärztinnen die Diagnose einer schweren Malaria zugewiesen bekamen. Die Behandlung erfolgte mit i.v. Artesunat.
Die Analysen ergaben, dass unter den eingeschlossenen Kindern über 50 Prozent jünger als vier Jahre waren und fast ein Drittel transfundiert werden musste. Der mittlere Hb-Wert aller eingeschlossenen Kinder stieg im Verlauf und bereits ab Tag 7 zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den transfundierten und nicht-transfundierten Kindern mehr. An Tag 28 waren noch knapp ein Viertel (24 %) der Kinder anämisch.
Eine hohe Parasitämie und ein junges Alter sind bei Kindern bereits mehrfach als Risikofaktor für eine späte Anämie bei Malaria beschrieben worden, was in der vorliegenden univarianten Analyse teilweise bestätigt werden konnte. In der multivarianten Analyse konnte dies nicht gezeigt werden, was für ein Vorhandensein von Störfaktoren spricht.
Die multivariante Analyse ergab dagegen, dass eine Anämie an Tag 0 der einzige unabhängige Risikofaktor für eine Anämie an Tag 14 oder 28 bei den nicht-transfundierten Kindern war. Für die transfundierten Kinder konnten hier keine signifikanten Risikofaktoren ermittelt werden. Dies legt den Schluss nahe, dass eine Transfusion das Risiko einer späten Anämie für die Kinder mit einer Anämie an Tag 0 ausgleicht und somit für diese protektiv wirkt.
Der Zusammenhang einer späten Anämie mit einer Malariainfektion und der Behandlung mit Artemisinin-Derivaten muss weiter Gegenstand der Forschung bleiben, um weitere Kenntnisse bezüglich der Risikofaktoren und der Pathomechanismen zu erlangen. Auch der Nutzen von Bluttransfusionen sollte weiter Gegenstand der Forschung bleiben und genauere Kriterien für deren Gabe zu entwickeln.

Worldwide malaria is one of the most common infectious diseases and often is associated with anemia. Children under the age of five years living in Sub-Saharan Africa have the highest risk to be infected with malaria. This group of age also is the one that is often suffering from anemia due to different causes like for example malaria, iron deficiency or parasitic infections. In this study the development of the haemoglobin after severe malaria and the treatment with artesunate is been described. Also risk factors for delayed anemia are presented.
The studydesign was prospective and observational and the study took place in Ghana at the Komfo Anokye Teaching Hospital in Kumasi and the St. Michael’s Hospital in Jachie-Pramso. Children at the age from six to 120 months were eligible to be included in the study if the treating doctors in the hospitals diagnosed them with severe malaria. Patients were treated with intravenous artesunate.
The analyses showed that over 50 percent of the patient were younger than four years and that almost one third had to receive RBC transfusion. The average haemoglobin of all patients that were included raised in course of the observation days. From day 7 there were no significant differences between children that got transfusion and the ones that did not. On day 28 almost one quarter (24 %) of the children were anemic.
Hyperparasitaemia and young age has often been said to be risk factors for delayed anemia after malaria. Partially, the present study confirmed these risk factors in univariate analysis whereas in multivariate analysis they could not be confirmed, which indicates that there have to be confounders.
The multivariate analysis showed that anemia on day 0 is the only independent risk factor for anemia on day 14 or 28 in children without transfusion. In children, that got RBC transfusion on day 0, significant risk factors for delayed anemia could not be found. This suggests that beeing transfused compensates the risk for delayed anemia and has a protective effect.
To obtain further knowledge about risk factors and pathomechanisms the correlation between delayed anemia, malaria and treatment with artemisinin derivates should be subject of further research. Furthermore, the benefit of blood transfusion should be elaborated in following studies. In order to decide whom to transfuse, greater criteria have to be defined.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6140
URN: urn:nbn:de:gbv:18-102050
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Cramer, Jakob (PD Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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