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Titel: Niedrige Handkraftstärke als Risikoindikator für unerwünschte Ereignisse bei Personen über 65 Jahren : eine systematische Literaturrecherche
Sonstige Titel: Low Hand Grip Strength as risk indicator for adverse outcomes in people 65 years and older : a systematic review
Sprache: Deutsch
Autor*in: Zimmermann, Kathrin
Schlagwörter: Handkraft; Ältere; grip strength; frailty; elderly; risk factor; adverse outcome
GND-Schlagwörter: RisikofaktorGND
SterblichkeitGND
Erscheinungsdatum: 2019
Tag der mündlichen Prüfung: 2019-10-14
Zusammenfassung: 
Diese Arbeit hatte zum Ziel, zu untersuchen, ob geringe Handkraftstärke ungünstiges Outcome oder unerwünschte Ereignisse bei über 65jährigen Personen anzuzeigen in der Lage ist. Hierfür wurde im Mai 2014 eine systematische Literaturrecherche in Medline und Embase durchgeführt. Von insgesamt 1084 Treffern konnten 86 Publikationen eingeschlossen werden. Hiervon waren neun eigene systematische Reviews. Als unerwünschte Ereignisse wurden Mortalität, Stürze, Frakturen, Schwierigkeiten in der Selbstversorgung, verminderte Knochendichte, kognitive Einschränkungen, Einlieferung in ein Krankenhaus oder Pflegeheimeinzug und andere Ereignisse berücksichtigt. Mortalität war das am häufigsten untersuchte Outcome. Insgesamt 30 prospektive Kohortenstudien zeigten, dass niedrige Handkraftstärke mit Mortalität assoziiert ist. Dabei wurden sowohl Patientengruppen als auch gesunde, bzw. nicht in akuter Behandlung befindliche Personen untersucht. Für Stürze (16 Studien) und Frakturen (7 Studien) gab es weniger starke Assoziationen zur Handkraftstärke, aber einige signifikante Ergebnisse. Als weiteres Outcome zeigte der Verlust von Selbstständigkeit im Alltag, meist gemessen als „activities of daily living“ (ADL) in 20 Studien ein häufigeres Vorkommen bei Personen mit niedrigerer Handkraftstärke. Für kognitive Einschränkungen zeigten die fünf eingeschlossenen prospektiven Kohortenstudien signifikante Ergebnisse für den Zusammenhang mit niedriger Handkraftstärke. In fünf Studien wurde Institutionalisierung, d.h. Hospitalisierung oder Einzug in ein Pflegeheim untersucht. In Querschnittsstudien war die Handkraftstärke mit der Knochendichte (vier Studien). Aufgrund der Heterogenität der eingeschlossenen Studien ist eine Zusammenfassung und v.a. Generalisierung der Ergebnisse nicht möglich. Es wurden verschiedene Personengruppen (Patienten, zu Hause lebende Personen, nur Männer/Frauen) untersucht. Die Methode der Handkraftmessung war unterschiedlich, ebenso die Studiendesigns und die Analysemethoden. Es gibt aber viele Hinweise, dass die Handkraftstärke ein geeigneter Parameter zur Erkennung von ungünstiger gesundheitlicher Entwicklung und ggf. unerwünschter Ereignisse ist. Niedrige Handkraftstärke kann Ausdruck von Sarkopenie und damit von Frailty bei älteren Personen sein. Der Frailty-Prozess ist jedoch als Syndrom mit dem Auftreten unerwünschter Ereignisse sowie erhöhter Mortalität assoziiert. In weiteren Studien sollte eruiert werden, welche therapeutischen Konsequenzen gezogen werden können.

The objective was to wether grip strength is of predictive value to indicate negative outcomes or adverse outcomes in people 65 years or older. Therefore a systematic review was done using Medline and Embase in May 2014. There were 1084 citations of which 86 could be included. Nine of these were systematic reviews. The adverse outcomes considered were mortality, falls, fractures, functional decline, loss in bone mineral density, hospitalisation and institutionalisation in nursing home and other events.
Mortality was outcome most frequently analysed. Its association with reduced grip strength was shown in 30 prospective cohort studies in community-dwelling persons and patients. The associations between grip strength and falls (16 studies) or fractures (7 studies) were less strong but there were significant results. Further outcomes were functional decline and disability measured by activites of daily living (ADL). In 20 studies low grip strength was associated with disability. Decline in cognitive function was associated with grip strength in five prospective studies. Five studies analysed institutionalisation or hospitisation and low grip strength was associated with a higher risk. In cross-sectional analyses low grip strength was associated with bone mineral density (four studies) and lower extremity performance (one study).
Because of the heterogenity of the studies included it is not possible to summarise or generalise the results. Various populations were analysed (community-dwelling, patients, men and women only) and there were different measurements of grip strenght, different analytic methods and different types of studies. However there is a lot of evidence showing grip strength as an appropriate indicator for risk of adverse health outcomes in persons 65 years and older. Low grip strength is an indicator of sarcopenia and therefore, of frailty. And the frailty process is associated with adverse outcomes and mortality. Further studies should investigate consequences for appropriate therapeutic interventions.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6034
URN: urn:nbn:de:gbv:18-100559
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Renteln-Kruse, Wolfgang von (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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