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doi:10.22028/D291-27408
Titel: | Ultraschall Diagnostik der Säuglingshüfte mit und ohne Sonoguide® - eine prospektive Studie - |
VerfasserIn: | Münnich, Maximilian |
Sprache: | Deutsch |
Erscheinungsjahr: | 2017 |
Erscheinungsort: | Homburg/Saar |
Kontrollierte Schlagwörter: | Säugling Hüftgelenk |
DDC-Sachgruppe: | 610 Medizin, Gesundheit |
Dokumenttyp: | Dissertation |
Abstract: | Hintergrund: Die Hüftgelenksdysplasie ist eine der häufigsten angeborenen
Fehlbildungen (2-3% aller Neugeborenen) [23]. Um eine mögliche Dysplasie
frühzeitig zu diagnostizieren ist die Ultraschalluntersuchung der Säuglingshüfte
fester Bestanteil der Kindervorsorgeuntersuchung (U3). Es wird propagiert, dass die
Verwendung der Ultraschallkopf-Führungsschiene Sonoguide® zwingend sei [1,18,
25]. Ziel dieser klinisch-prospektiven Studie war zu prüfen, ob die Untersuchung mit
Sonoguide® tatsächlich Vorteile gegenüber der Untersuchung ohne bietet.
Patienten und Methoden: In dieser klinisch-prospektiven Studie wurden 107
Neugeborene mittels Ultraschall mit der Methode nach Graf untersucht. Alle Kinder
wurden sowohl von einem erfahrenen Oberarzt als auch von einem Assistenzarzt
mit wenig Erfahrung untersucht. Insgesamt waren 2 Ober- und 3 Assistenzärzte an
der Studie beteiligt. Alle Untersucher wurden von Prof. Graf selbst ausgebildet. Die
Reihenfolge der Untersucher wurde randomisiert. Jede Hüfte wurde sowohl mit als
auch ohne Sonoguide® untersucht, sowie von einem erfahrenen als auch einem
unerfahrenen Untersucher, die Bilder wurden ausgedruckt und verblindet
abgeheftet. Die Bilder wurden später verblindet von beiden erfahrenen
Untersuchern ausgewertet. Beim Untersuchungsvorgang wurden zusätzlich Zeit der
Untersuchung, Anzahl der Nachkorrekturen und Zahl der Freezingversuche
festgehalten. Außerdem wurde untersucht, ob die Bilder sowohl mit als auch ohne
Sonoguide®, allen Qualitätskriterien entsprachen. Ein Fragebogen bezüglich der
subjektiven Zufriedenheit des Untersuchers mit dem System wurde ausgewertet
(Visuelle Analog Scala).
Ergebnisse: Es konnten die Daten von 107 Neugeborenen / 214 Hüften erfasst
werden, wobei eine Untersuchung (zwei Hüften) aufgrund der fehlenden
Untersuchbarkeit abgebrochen wurden. Dabei ergab sich für die erfahrenen
Untersucher ohne Sonoguide® durchschnittlich ein Zeitvorteil von 7,7 s pro
Untersuchung gegenüber der Untersuchung mit Sonoguide®. Für die unerfahrenen
Untersucher ergab sich mit Sonoguide® ein Zeitvorteil von 7,3 s pro Untersuchung gegenüber der Untersuchung ohne Sonoguide®. Mit Sonoguide® benötigten die
erfahrenen Untersucher insgesamt 18 Nachkorrekturen der Kindslage in der Schale
und die Unerfahrenen 14. Ohne Sonoguide® mussten die Erfahrenen nicht, die
Unerfahrenen 7-mal nachkorrigieren. Die erfahrenen Untersucher benötigten
durchschnittlich 4,5 Freezingersuche mit und 4,4 Versuche ohne Sonoguide®, um
ein auswertbares Bild zu generieren. Die unerfahrenen Untersucher benötigten mit
Sonoguide® 4,6 Versuche, ohne Sonoguide® 4,5 Versuche. Die subjektive
Zufriedenheit bei der Untersuchung lag mit Sonoguide® bei 5,3 und ohne bei 7,9
Punkten (von 10).
Schlussfolgerung: Bei der Untersuchung ergeben sich für die ungeübten
Untersucher geringe, nicht signifikante Zeitvorteile bei Verwendung der Sonoguide®
Führungsschiene gegenüber der Freihanduntersuchung. Die erfahrenen
Untersucher wurden durch die Sonoguide® Führungsschiene eher behindert
(langsamer, mehr Korrekturen der Kindslage). Eine Empfehlung zur Nutzung der
Sonoguide® Führungsschiene lässt sich aus diesen Daten nicht ableiten. Background: The developmental dysplasia of the hip (DDH) is among the most frequent congenital deformations of the skeleton (2-3%). For early diagnosis ultrasound examination has become an integral part of the pediatric check-up (U3). It is advocated that the use of the Sonoguide® guiding splint for the ultrasound probe is mandatory [1,18, 25]. Object of this clinical(-)prospective study was to determine whether the Sonoguide®-assisted examination offers advantages over the examination without guiding splint. Patients and methods: A total of 107 newborns participated in this study. Each baby was examined twice with ultrasound, once by an experienced senior physician and once by an assistant physician with little experience in ultrasound examination oft he hip. Altogether two senior and three assistant physicians participated in this study. All physicians were trained by Graf himself. The primal examiner was randomly selected. Every hip was examined twice (with and without Sonoguide®, by a senior and an assistant physician). The resulting images were printed out and filed blindly. Later they were evaluated by the two experienced examiners. The total examination time, the number of required corrections and the number of „freezing“ attempts were captured as well. Additionally, it was analyzed whether the images with and without Sonoguide® met the accepted quality criteria. Also, a questionnaire regarding the subjective satisfaction of the examiner with the respective system was also evaluated (Visual Analogue Scale). Results: Data of 107 newborns / 214 hips was gathered, although one examination (two hips) had to be cancelled due to lack of testability. The experienced examiners realized a time advantage of 7.7 s per examination without in comparison to an examination with Sonoguide®. The inexperienced examiners, however, realized a time advantage of 7.3 s per examination when working with Sonoguide®. The number of required corrections was 14 among the experienced and 18 among the inexperienced examiners with Sonoguide®. Without Sonoguide®, the experienced examiners required zero and the inexperienced a total of seven corrections. The experienced examiners needed an average of 4.5 „freezing“ attempts with and an average of 4.4 without Sonoguide® to generate an evaluable image. The inexperienced examiners had to take an average of 4.6 „freezing“ attempts with and an average of 4.5 without Sonoguide®. The subjective satisfaction with the examination method amounted to 5.3 when Sonoguide®-assisted and 7.9 points (both out of 10) without guiding splint. Conclusion: The use of the Sonoguide® guiding splint during the ultrasound examination enables for a non significant time advantage for inexperienced examiners. The experienced examiners, however, are more likely being hampered by the Sonoguide® (slower, larger number of required corrections). A clear recommendation for use of the Sonoguide® guiding splint can therefore not be deduced based on our data |
Link zu diesem Datensatz: | urn:nbn:de:bsz:291-scidok-ds-274080 hdl:20.500.11880/27201 http://dx.doi.org/10.22028/D291-27408 |
Erstgutachter: | Kohn, Dieter |
Tag der mündlichen Prüfung: | 28-Nov-2017 |
Datum des Eintrags: | 8-Nov-2018 |
Fakultät: | M - Medizinische Fakultät |
Fachrichtung: | M - Orthopädie |
Sammlung: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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