Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-35791
Titel: Einfluss von lokalen Therapiemaßnahmen auf die Biologie des fortschreitenden Prostatakarzinoms. Die Behandlung des Primärtumors kann die Hormonresistenz der Metastasen verzögern
Alternativtitel: Influence of local treatment on the biology of advanced prostate cancer : Treatment of the primary tumor may delay hormone resistance of metastases
VerfasserIn: Linxweiler, Johannes
Hajili, Turkan
Saar, Matthias
Maßmann, Christina
Junker, Kerstin
Stöckle, Michael
Sprache: Sonstige
Titel: Der Urologe
Verlag/Plattform: Springer Nature
Erscheinungsjahr: 2022
Freie Schlagwörter: Lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom
Radikale Prostatektomie
Kastrationsresistenz
Hormontherapie
Induktive Therapie
Locally-advanced prostate cancer
Radical prostatectomy
Castration resistance
Hormonal therapy
Inductive therapy
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Journalartikel / Zeitschriftenartikel
Abstract: Hintergrund: In den letzten 15 Jahren zeigt sich ein Trend hin zu einem längeren Überleben beim metastasierten Prostatakarzinom. Neben dem durch neue Medikamente bedingten Fortschritt deuten retrospektive Daten auch auf einen möglichen positiven Effekt einer früheren Primärtumorbehandlung hin. Fragestellung: Kann eine Primärtumorbehandlung im Falle einer späteren Metastasierung die Prognose der betroffenen Patienten verbessern und wenn ja, über welche Mechanismen? Material und Methode: Wir werteten die klinischen Langzeitergebnisse von 115 Patienten aus, die bei T4-Prostatakarzinomen nach induktiver Hormontherapie an unserer Klinik prostatektomiert worden waren. Weiterhin erfolgte eine kritische Durchsicht und Diskussion der zur oben genannten Fragestellung vorhandenen Literatur. Ergebnisse: Von den 115 Patienten hatten 84 im weiteren Verlauf ein biochemisches Rezidiv erlitten, waren also definitiv durch die radikale Prostatektomie nicht geheilt. Das tumorspezifische und das Gesamtüberleben dieser 84 Patienten lag nach 150 Monaten bei 61 % bzw. 44 %. Bemerkenswert war die Beobachtung, dass diese Patienten ein überraschend gutes und langes Ansprechen auf eine Hormontherapie zeigten. Von den 84 Patienten waren nach durchschnittlich 95 Monaten Nachbeobachtungszeit noch 47 am Leben. 31 von ihnen, also ungefähr zwei Drittel, standen immer noch unter einer Standardhormontherapie. Nur 13 hatten eine Resistenz gegen die primäre Hormontherapie entwickelt und entsprechend eine tertiäre Hormontherapie erhalten, auf die sie teilweise aber auch wieder langfristig sensibel blieben. Schlussfolgerungen:Die Primärtumorentfernung, zumindest unter den beschriebenen Begleitumständen, scheint die Entwicklung einer Hormonresistenz beim metasta sierten Prostatakarzinom hinauszögern und in Einzelfällen sogar ganz verhindern zu können.
In metastatic prostate cancer, a trend towards longer survival has been observed over the last 15 years. Beyond progress due to new drugs, retrospective data also suggest a positive influence of a prior treatment of the primary tumor. Objectives: Can treatment of the primary tumor improve the prognosis of patients later developing metastases, and if yes, what are the underlying mechanisms. Materials and methods: In addition to a critical review and discussion of the literature, we analyzed the long-term outcomes of 115 patients with T4 prostate cancer, who had undergone radical prostatectomy after inductive hormonal therapy at our institution. Results: Of the 115 patients, 84 developed prostate-specific antigen (PSA) recurrence during the further course of disease and must therefore be regarded as uncured. Tumor-specific and overall survival of these 84 patients after 150 months were 61 and 44%, respectively. A total of 47 patients were alive after a median follow-up time of 95 months, of whom 31 were still receiving standard hormonal therapy. Only 13 had developed resistance towards their primary hormonal therapy and, hence, received tertiary hormonal therapy. Again, long-term responses were found in some of these patients. Conclusions: Primary tumor resection, at least under the circumstances described here, seems to delay the development of castration resistance in metastatic prostate cancer or to completely prevent it in individual cases.
DOI der Erstveröffentlichung: 10.1007/s00120-022-01788-6
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-357919
hdl:20.500.11880/32635
http://dx.doi.org/10.22028/D291-35791
ISSN: 1433-0563
0340-2592
Datum des Eintrags: 18-Mär-2022
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Urologie und Kinderurologie
Professur: M - Prof. Dr. Michael Stöckle
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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