Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-34773
Titel: IN-VITRO-STUDIE ZUM EINFLUSS KOMMERZIELL VERFÜGBARER ZAHNPASTEN AUF DEN VERSCHLUSS VON DENTINTUBULI
VerfasserIn: Bloss, Oliver Wilhelm
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2021
DDC-Sachgruppe: 500 Naturwissenschaften
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: ENGLISH: Title: In-vitro study on the influence of commercially available toothpastes on the closure of dentine tubules. Aim: This in-vitro study analyses the influence of different, commercially available toothpastes on human dentine. The aim is to find out if toothpastes are able to seal dentine tubules. The influence of hydroxyapatite is in the focus. The comparison of two toothpastes with hydroxyapatite and two without hydroxyapatite define the structure of this analysis. Materials and methods: Quadrate, human, dentine specimens were produced for this in vitro study. The surface of a specimen was eroded by phosphorous acid for 15 s to ensure opened dentine tubules. The preliminary water-based test was required to find the adequate cleaning time (10 sec, 1 min or 1 h), cleaning method of the specimens after brushing (multifunctional syringe or laboratory squeeze bottle) and dilution ratio (1:3 or 1:10) for the main experiment. 1 min, 1:3 dilution and laboratory squeeze bottle were subsequently chosen for the saliva-based test. For the main experiment the specimens were brushed for 1 minute in a brushing machine supplying constantly toothpaste reagent. Four, with filtered saliva at a ratio of 3:1 diluted, toothpastes were tested respectively on 8 specimens. These toothpastes were: toothpaste containing hydroxyapatite (Apatit-Paste), toothpaste containing hydroxyapatite and fluoride (Apatit-Fluorid-Paste), toothpaste containing fluoride (Fluorid-Paste) and toothpaste free of hydroxyapatite and fluoride (Basispaste). Further 8 specimens were brushed only with saliva as control group. Afterwards the specimens were quantitatively analyzed by a SEM and EDX. The degree of tubule closure was assigned to five categories (1 = open; 2 = partly open, 3 = partly open and partly closed, 4 = partly closed, 5 = closed) by visual consideration of the respective REM-photographic images (magnification 1000x) and the Median of every reagent group was determined. Qualitative analysis was possible by EDX (magnification 5000x). Results: According to the preliminary water-based test a cleaning time of 1 minute, the specimen cleaning by laboratory squeeze bottle and a dilution ratio of 1:3 were determined for the saliva-based experiment. The pictures of the SEM analysis in the main experiment showed in all toothpaste reagents opened or almost closed tubules. The Apatit-Paste had the highest degree of tubule closure on cleaned surfaces (Median Score 3,5). Cleaning with Saliva (Speichel) didn´t have any effect on the tubules (Median Score 1). Fluorid-Paste had different degrees of tubule closure that fixed the Median Score on 2. The Median Score of Apatit-Fluorid-Paste and Basispaste was 1,5. The EDX revealed that in closed tubules calcium and phosphate concentrations were high or silicon concentration was high instead. Apatit-Paste had the highest P- (9,8 Gew.-%) und Ca- (18,7 Gew.-%) values, Si (6 Gew.-%). (Apatit-Fluorid-Paste: P = 5,3; Ca = 8,5; Si 8,9 Gew.-%; Fluorid-Paste: P = 2; Ca = 3,8; Si 14,4 Gew.-%; Basispaste: P = 7,3, Ca = 12,2, Si 2,2 Gew.-%). The high P- (11,9 Gew.-%), Ca- (21,4 Gew.-%) value of Saliva test samples were the result of meassurement of the naked tubule walls, the tubules were empty (Median Score 1). The results of the EDX-analysis and the existence of silicon as toothpaste ingredient show that toothpaste substances are enclosed into dentine tubules. Conclusion: The toothpastes do not seal dentine tubules completely. The toothpastes are different concerning the degree of tubule closure. The elevatation of the portion of hydroxyapatite in toothpaste enforces the inclusion of hydroxyapatite into dentine tubules.
DEUTSCH: Ziele: Die vorliegende In-vitro-Untersuchung beschäftigt sich mit dem Einfluss verschiedener, kommerziell verfügbarer Zahnpasten auf das Dentin. Das Ziel dieser Untersuchung ist zu prüfen, ob ein Tubuliverschluss im Dentin durch die verschiedenen Zahnpasten stattfindet. Der Einfluss des Hydroxylapatits als Zahnpasta-Inhaltsstoff steht dabei im Vordergrund. Daraus resultiert ein vergleichender Versuchsaufbau von zwei Zahnpasten, die Hydroxylapatit enthalten, und zwei Zahnpasten, die kein Hydroxylapatit enthalten. Materialien und Methoden: Für den In-vitro-Versuch wurden humane Dentinprüfkörper in quadratischer Form (Kantenlängen ca. 6 mm) hergestellt. Die Prüfkörperoberfläche wurde für 15 s mit Phosphorsäure geätzt, um die Dentintubuli zu eröffnen. Es wurden zwei Versuchsmodelle entworfen. Ein wasserbasiertes Versuchsmodell diente zur Festlegung der für den nachfolgenden speichelbasierten Versuch adäquaten Putzdauer (10 Sekunden, 1 Minute oder 1 Stunde), der nach dem Putzen durchzuführenden Reinigung mit Wasser (Absprühen mit Multifunktionsspritze oder Laborspritzflasche) und dem Verhältnis der Verdünnung Zahnpasta zu Wasser (1:3 oder 1:10). Als Ergebnis wurden für das speichelbasierte Versuchsmodell eine Putzdauer von 1 min, eine Verdünnung Zahnpasta zu Speichel von 1:3 und die Reinigung der Prüfkörper anhand einer Laborspritzflasche festgelegt. Für das speichelbasierte Versuchsmodell wurden die Prüfkörper-Versuchsflächen in einer Zahnputzmaschine 1 Minute lang unter stetiger Zahnpasta-Zufuhr geputzt. Folgende Zahnpasten kamen zum Einsatz: hydroxylapatithaltige Zahnpasta (Apatit-Paste), hydroxylapatithaltige und fluoridhaltige Zahnpasta (Apatit-Fluorid-Paste), fluoridhaltige Zahnpasta (Fluorid-Paste) und hydroxylapatitfreie und fluoridfreie Zahnpasta (Basispaste). Je acht Prüfkörper wurden mit einer der vier mit destilliertem Speichel verdünnten Zahnpasten im Verhältnis 3:1 geputzt. Putzen mit Speichel diente als Kontrolle. Die Prüfkörper wurden mit einem Rasterelektronenmikroskop (REM) und mittels elektronendispersiver Röntgenanalyse (EDX) analysiert. Der Dentintubuli-Verschlussgrad wurde quantitativ anhand der REM-Bilder bei 1000facher Vergrößerung visuell fünfstufig kategorisiert (1 = Tubuli offen; 2 = Tubuli teilweise offen, 3 = Tubuli teilweise offen und teilweise geschlossen, 4 = Tubuli teilweise geschlossen, 5 = geschlossen) und ein Median ermittelt. Die EDX-Analyse ermöglichte die Untersuchung der Zusammensetzung des tubulären Inhalts bei 5000facher Vergrößerung. Ergebnisse: Anhand des wasserbasierten Versuchs wurde eine Putzdauer von einer Minute, eine Verdünnung von 1:3 und das Absprühen der Prüfkörper mit einer Laborspritzflasche für den speichelbasierten Versuch festgelegt. Im speichelbasierten Versuch zeigten die Bilder der REM-Analyse bei allen Zahnpasten offene und teilweise verschlossene Dentinkanälchen. Bei der Apatit-Paste war der Verschlussgrad auf geputzten Flächen mit einem Median-Score von 3,5 am höchsten. Beim Putzen mit Speichel traten keine Tubuliverschlüsse auf den Versuchsflächen auf (Median-Score 1). Die Fluoridpaste wies Verschlussgrade bis Min-Score: 1 und Max-Score: 4 auf, die den Median-Score auf 2 festlegten. Der Median-Score der Apatit-Fluorid-Paste und Basispaste lag bei 1,5. Die Elementanalyse zeigte, dass bei Tubulieinschlüssen entweder die Calcium- und Phosphatwerte erhöht waren oder der Siliziumwert erhöht war. Im Durchschnitt ergab die Apatit-Paste von allen mit Zahnpasta geputzten Proben intratubulär die höchsten P- (9,8 Gew.-%) und Ca- (18,7 Gew.-%) Werte, Si (6 Gew.-%) war auch stark vertreten (Apatit-Fluorid-Paste: P = 5,3; Ca = 8,5; Si 8,9 Gew.-%; Fluoridpaste: P = 2; Ca = 3,8; Si 14,4 Gew.-%; Basispaste: P = 7,3; Ca = 12,2; Si 2,2 Gew.-%). Die hohen P- (11,9 Gew.-%) und Ca- (21,4 Gew.-%) Werte der Speichelproben ergaben sich aus der Messung der Tubuliwände, die Tubuli waren leer (Median-Score 1). Die Ergebnisse der EDX-Analyse und insbesondere das Vorkommen des Elements Silizium als Bestandteil von Putzkörpern weisen auf eine Einlagerung von Substanzen aus der Zahnpasta in die Dentintubuli hin. Schlussfolgerung: Zahnpasten ermöglichen durch ihre Anwendung keinen vollständigen Verschluss der Dentintubuli. Hinsichtlich des Verschlussgrades weisen die untersuchten Zahnpasten jedoch Unterschiede auf. Die Erhöhung des Anteils von Hydroxylapatit in der Zahnpasta führt zu einem stärkeren Eintrag von Hydroxylapatit in die Dentintubuli.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-347733
hdl:20.500.11880/32071
http://dx.doi.org/10.22028/D291-34773
Erstgutachter: Rupf, Stefan
Tag der mündlichen Prüfung: 28-Sep-2021
Datum des Eintrags: 21-Dez-2021
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Professur: M - Prof. Dr. Matthias Hannig
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

Dateien zu diesem Datensatz:
Datei Beschreibung GrößeFormat 
Studie-in-vitro-Dentintubuli_UdS_Bloss.pdfin-vitro-Studie verschiedener Zahnpasten auf den Verschluss von Dentintubuli mit Fokus auf n-Hydroxylapatit6,62 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen


Alle Ressourcen in diesem Repository sind urheberrechtlich geschützt.