Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-34736
Titel: Evaluation möglicher Risikofaktoren einer non-okklusiven Mesenterialischämie nach herzchirurgischen Eingriffen
VerfasserIn: Schlempp, Sandra
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2021
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Background: Non-occlusive mesenteric ischemia (NOMI) is an infrequent but serious squealae after cardiac surgery with a mortality ranging from 47% to 90%. Unfortunately, patients after cardiac surgery are mostly ventilated postoperatively, consequently initial symptoms are not reported and the physical examination is equivocal due to masked, late appearing or missing clinical signs. Until today, no prospectiv evaluation of risk factors contributing to the development of NOMI has been performed. Aim of this prospective study was to identify perioperative risk factors constributing to the development of postoperative NOMI in patients undergoing cardiac surgery. Methods: From January 1, 2010 to March 31, 2011 all patients scheduled for elective cardiac surgery were screened for participation in this trial. If NOMI was suspected arterial angiography was performed. NOMI and non NOMI patients were compared with respect to all variables assessed in this study. Additionally, odds ratios were calculated. Linear discriminant analyses as well as logistic regression analyses were performed to develop a model that identifies patients at risk for developing NOMI. Results: 865 patients were included in the study, of whom 78 patients developed NOMI. Among preoperative parameters renal insufficiency, diuretic therapy, and age > 70 years showed the highest odds ratios for postoperative NOMI. The highest odds ratios for development of NOMI were observed with postoperative variables. In particular, the need for intra-aortic balloon pump support and serum lactate concentrations > 5mmol/l proved to be serious risk factors. Using a linear discriminant analysis with 7 variables, 92.3% of the patients were correctly classified (sensitivity 76.9%, specificity 93.8%). Conclusion: A high index of suspicion for NOMI in patients with the above-mentioned risk factors may decrease diagnostic and therapeutic delay. To identify patients at risk the developed risk equation is a useful tool with a high specificity.
Hintergrund: Die non-okklusive mesenteriale Ischämie (NOMI) ist eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation nach kardiochirurgischen Operationen mit einer Mortalitätsrate zwischen 47% und 90%. Die meisten Patienten werden nach einer Herzoperation postoperativ beatmet, sodass Symptome nicht berichtet werden und Befunde aufgrund verdeckter, spät auftretender oder fehlender klinischer Symptomatik häufig nicht eindeutig zu erheben sind. Zu den Risikofaktoren, die zur Entstehung einer NOMI beitragen können, gehören höheres Lebensalter, eine vorbestehende Niereninsuffizienz, ein Diabetes mellitus sowie spezifische pharmakologische Interventionen zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz. Darüber hinaus zählen eine verlängerte kardiopulmonale Bypasszeit (CPB) oder die Verwendung einer intraaortalen Ballonpumpe (IABP) zu den perioperativen Risikofaktoren. Bis heute wurde keine prospektive Bewertung der Risikofaktoren, die zur Entwicklung einer NOMI beitragen, durchgeführt. Die Identifizierung perioperativer Risikofaktoren, die an der Entstehung einer non-okklusiven Mesenterialischämie im Rahmen von kardiochirurgischen Interventionen beteiligt sind, war das Ziel dieser prospektiven Beobachtungsstudie. Methoden: Vom 1. Januar 2010 bis zum 31. März 2011 wurden alle Patienten, die für eine elektive Herzoperation vorgesehen waren, hinsichtlich der Teilnahme an dieser Studie gescreent. Bei Patienten mit postoperativem Verdacht auf eine non-okklusive Darmischämie wurde eine intraarterielle Angiographie durchgeführt. NOMI- und Non-NOMI-Patienten wurden in Bezug auf alle in dieser Studie untersuchten Variablen miteinander verglichen und die Odds-Ratios der Variablen berechnet. Das entwickelte Risikomodell zur Identifizierung von Patienten mit einem erhöhten NOMI-Risiko basiert auf der Auswertung linearer Diskriminanz- und logistischer Regressionsanalysen. Ergebnisse: Von 865 in die Studie eingeschlossenen Patienten entwickelten 78 eine angiographisch gesicherte non-okklusive Mesenterialischämie. Hinsichtlich der präoperativen Parameter waren eine vorbestehende Niereninsuffizienz, eine Therapie mit Diuretika sowie ein Lebensalter > 70 Jahre mit dem größten Risiko verknüpft, postoperativ eine NOMI zu entwickeln. Der statistisch größte Einfluss auf die Entwicklung einer NOMI fand sich in der Auswertung der postoperativen Variablen. Insbesondere die Notwendigkeit einer intraaortalen Ballonpumpe sowie Serum-Laktatkonzentrationen > 5mmol/l erwiesen sich als ernstzunehmende Risikofaktoren. Die Entwicklung des finalen Risikomodells erfolgte mit Hilfe einer linearen Diskriminanzanalyse unter Einbeziehung von sieben Variablen. Unter Anwendung der Risikogleichung wurden 92,3% der Patienten korrekt klassifiziert (Sensitivität 76,9%, Spezifität 93,8%). Schlussfolgerung: Die entwickelte Risikogleichung zur Identifizierung von Risikopatienten ist ein vielversprechendes Instrument mit hoher Spezifität und kann die Verzögerung bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen im Rahmen der NOMI künftig verringern.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-347366
hdl:20.500.11880/32023
http://dx.doi.org/10.22028/D291-34736
Erstgutachter: Schäfers, Hans-Joachim
Tag der mündlichen Prüfung: 21-Sep-2021
Datum des Eintrags: 7-Dez-2021
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Chirurgie
Professur: M - Prof. Dr. Hans Joachim Schäfers
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

Dateien zu diesem Datensatz:
Datei Beschreibung GrößeFormat 
Dissertation_UdS_Schlempp.pdfDissertation Sandra Schlempp 20211,55 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen


Alle Ressourcen in diesem Repository sind urheberrechtlich geschützt.