Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-33123
Titel: Der Sehnervenscheidendurchmesser bei Patienten mit malignem Mediainfarkt
VerfasserIn: Andrejewski, Anika Friederike Christine
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2019
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Schlaganfall
Ultraschalldiagnostik
Diagnostik
Sehnerv
Freie Schlagwörter: Transorbitale Sonographie
Mediainfarkt
maligner Mediainfarkt
Sehnervenscheidendurchmesser
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Bei den meisten Schlaganfällen handelt es sich um Mediainfarkte, aus denen sich der besonders tödlich verlaufende maligne Mediainfarkt entwickeln kann. Entscheidend für den Patienten ist eine schnelle Diagnostik und damit verbunden ein zügiger Beginn der Therapie. Vor allem beim malignen Mediainfarkt gibt es noch keine rasche Diagnosemöglichkeit. Diese Pilot-Studie soll aufzeigen, dass sich die Bestimmung des Sehnervenscheidendurchmessers mittels transorbitaler Sonografie zur Früherkennung des malignen Mediainfarkts eignet. Zunächst werden im Folgenden allgemeine Angaben zum Schlaganfall, zum malignen Mediainfarkt gemacht. Anschließend werden die transorbitale Sonografie (TOS) und der aktuelle Stand der Forschung erörtert. Daraufhin wird in Teil A der vorliegenden Arbeit untersucht, ob sich das Ultraschallgerät MyLab25 Gold (Esaote) und die Sonde LA332 (Esaote) für die ONSD-Darstellung mittels TOS eignet. Teil B stellt die Pilotstudie zum Thema „Bestimmung des Sehnervenscheidendurchmessers bei Mediainfarkt und malignem Mediainfarkt dar.
Teil A: Zur Bestimmung der lateralen Auflösung des Ultraschallgeräts MyLab25 Gold (Esaote) und der Sonde LA332 (Esaote) wurden je eine Phantomserie aus Kupferdraht und PVC-Streifen angefertigt. Anhand der Ultraschallbilder der Phantome erfolgte die Bestimmung der lateralen Auflösung mit bloßem Auge. Mit dieser Methode lag die laterale Auflösung bei einer Frequenz von 10 MHz bei 0,5 mm und bei einer Frequenz von 6,6 MHz bei 0,6 mm. Die Ergebnisse konnten durch theoretische Berechnungen der Herren K. Jenderka (Hochschule Merseburg) und Herrn R. Lemor (Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes) bestätigt werden.
Teil B: Hintergrund und Zielsetzung: Der maligne Mediainfarkt ist eine lebensbedrohliche Entwicklung bei einem Mediainfarkt. Eine möglichst frühe Diagnostik und Therapie kann für den Patienten lebensrettend sein. Ziel dieser Studie ist es mit statistischen Methoden abzuleiten, in wie weit die Messung der Sehnervenscheide als früher Prädiktor für einen malignen Mediainfarkt verwendet werden kann. Methodik: Bei 29 Patienten mit Mediainfarkt wurden an den ersten fünf Tagen nach dem Schlaganfall der Sehnervenscheidendurchmesser (ONSD) bestimmt. Zehn dieser Patienten entwickelten einen malignen Mediainfarkt. In der Kontroll-Gruppe befanden sich 14 Probanden. Nach dem Vergleich der ONSD-Werte zwischen den Gruppen wurde mit der Korrelation nach Pearson überprüft, ob zwischen ONSD und Schlaganfallvolumen, NIHSS und mRankin der Patienten am Aufnahmetag und nach 90 Tagen ein Zusammenhang besteht. Ergebnisse: Der ONSD der Kontrollgruppe lag bei 4,70 mm (± 0,30), in der Mediainfarkt-Gruppe bei 4,98 mm (± 0,53) und in der malignen Mediainfarkt-Gruppe bei 5,99 mm (± 0,32). Es konnte ein signifikanter Unterschied der Mittelwerte zwischen maligner Mediainfarkt-Gruppe und Kontrollgruppe, sowie Mediainfarkt-Gruppe festgestellt werden. Zwischen Kontrollgruppe und Mediainfarkt-Gruppe bestand kein signifikanter Unterschied. Eine Korrelation bestand zwischen ONSD und Schlaganfallvolumen sowie mRankin am Tag der Aufnahme und nach 90 Tagen. Es konnte keine Korrelation zwischen ONSD und NIHSS nach 90 Tagen festgestellt werden. Fazit: Der ONSD ist bei malignem Mediainfarkt signifikant höher als bei Mediainfarkt. Außerdem zeigen ONSD und Schlaganfallvolumen einen signifikanten Zusammenhang. Zudem lässt sich eine Erweiterung der Sehnervenscheide (ONS) schon vor Demarkierung des Schlaganfalls im CT beobachten. Daher besitzt die ONSD-Messung das Potential, das Augenmerk früher auf kritische Patienten zu lenken.
Zusammenfassung der Hauptergebnisse Ziel der Studie „Der Sehnervendurchmesser-Wert bei Patienten mit malignem Mediainfarkt“ war es herauszufinden, ob der ONSD vor allem bei Patienten mit malignem Mediainfarkt frühzeitig deutlich erhöht ist. Diese Studie konnte zeigen, dass es einen signifikanten Unterschied der ONSD-Werte der malignen Mediainfarkt-Gruppe im Vergleich zur Kontroll-Gruppe und zur Mediainfarkt-Gruppe gibt. Zudem zeigte sich bei hemikraniektomierten Patienten eine rapide Abnahme des ONSD auf Werteniveau der Kontroll-Gruppe. Außerdem konnte ein linearer Zusammenhang zwischen ONSD und mRankin Scale sowohl an Tag null als auch nach 90 Tagen aufgezeigt werden. Dieses Ergebnis ließ sich für die NIHSS-Werte an Tag 90 nicht nachweisen.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-331231
hdl:20.500.11880/30899
http://dx.doi.org/10.22028/D291-33123
Erstgutachter: Faßbender, Klaus
Tag der mündlichen Prüfung: 21-Jan-2021
Datum des Eintrags: 17-Mär-2021
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Neurologie und Psychiatrie
Professur: M - Prof. Dr. Klaus Faßbender
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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