Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-32440
Titel: Angst, Depressivität und Allgemeinbeschwerden bei Patienten mit Reizdarmsyndrom im Vergleich zu Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und psychosomatischen Patienten
VerfasserIn: Hoppner Ganen, Jorge Luis
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2019
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Reizcolon
Angst
Depressivität
Chronische Darmentzündung
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: 1.1. Zusammenfassung Hintergrund: Das Reizdarmsyndrom wird als eine chronisch funktionelle Darmerkrankung angesehen und kann entsprechend der S3-Leitlinie wie auch nach den ROME-Kriterien definiert werden. Unklar ist, wie nah das RDS den somatoformen Störungen steht und wie stark psychische Faktoren eine Rolle bei der Krankheitsentstehung, dem Krankheitsempfinden sowie dem Krankheitsverlauf spielen. Die Patienten unterliegen einem hohen Leidensdruck aufgrund eines häufig langwierigen diagnostischen Prozesses sowie der meist chronischen und belastenden Symptomatik. Daher ist das Reizdarmsyndrom mit erheblichen Kosten für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft verbunden. Vorliegende Daten zeigen, dass die Erkrankung oft mit psychopathologischen Störungen, insbesondere Depression, Angst und Somatisierung, korreliert. Die Patienten profitieren daher von einer frühzeitigen Diagnose sowie Therapie. Bislang liegen nur wenige Daten hinsichtlich des Vergleichs von organspezifischen Beschwerden, Allgemeinbeschwerden sowie Angst und Depressivität zwischen RDS-Patienten und weiteren psychisch bzw. somatisch erkrankten Patienten vor. Methodik: Es wurden insgesamt 372 Patienten/ Probanden eingeschlossen. Untersucht wurden 4 Patientenstichproben, RDS-Patienten (n=65), Patienten, die an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) leiden (n=74), Patienten mit muskuloskelettalen Beschwerden (n=72) und Patienten mit einer psychosomatischen Erkrankung (n=45) sowie eine Probandengruppe aus Medizinstudenten (n=116). Zur Beurteilung der organspezifischen Beschwerden in Bezug auf den Gastrointestinaltrakt wurde sowohl die Skala Magenbeschwerden der Kurzversion des Gießener Beschwerdebogens (GBB-24) als auch der Reizdarmfragebogen (RDF) genutzt. Die Symptomausprägung von Angst und Depressivität wurde mit Hilfe des HADS-D und die Allgemeinbeschwerden wurden mit Hilfe des GBB-24 erfasst. Es wurde der Mittelwert der jeweiligen Patienten- bzw. Probandengruppe in den jeweiligen Fragebögen miteinander verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS Version 20 für Windows. Ergebnisse: Das erste wichtige Ergebnis unserer Studie ist die Bestätigung der höheren Belastung der RDS-Patienten durch Angst und Depressivität im Vergleich zu den CED-Patienten, den Patienten mit muskuloskelettalen Schmerzen und der studentischen Kontrollgruppe. RDS-Patienten zeigten eine vergleichbare Ausprägung von Angst und Depressivität wie psychosomatische Patienten. Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist, dass RDS-Patienten stärker an organspezifischen Beschwerden leiden als CED-Patienten. Es bestand keine Korrelation zwischen organspezifischen Beschwerden und Angst sowie Depressivität bei den RDS-Patienten. Es zeigte sich jedoch eine bedeutsame Korrelation zwischen organspezifischen Beschwerden und Angst sowie Depressivität in der Gruppe der CED-Patienten und der Gruppe der psychosomatischen Patienten. Zu erkennen war ebenfalls eine signifikante Korrelation zwischen den Allgemeinbeschwerden und Angst sowie Depressivität in sämtlichen Gruppen. Schlussfolgerung: Zusammenfassend bestätigt diese Arbeit zum Großteil die Ergebnisse bereits vorgestellter Studien, dass Patienten mit einem RDS an Angst und Depressivität leiden und sogar eine ähnliche Symptomausprägung dieser beider Krankheitsbilder zeigen wie Patienten, die an einer Angststörung und Depression erkrankt sind. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit der Diagnose und Behandlung von Angst und Depressivität bei RDS-Patienten um den Krankheitsverlauf sowie das Krankheitsempfinden positiv zu beeinflussen.
1.2. Summary Background: Irritable bowel syndrome (IBS) is a chronic functional bowel disease and counts among the somatoform disorders. It can be defined according to the S3 guidelines in Germany as well as according to the ROME criteria. It is associated with significantly high costs for patients, for the healthcare system and for society. Numerous studies about IBS have shown that IBS is associated with significant psychopathological disorders especially depression, anxiety and somatization. An analysis regarding the direct comparison in relation to the organ-specific complaints, general complaints as well as anxiety and depression between IBS patients and other physically or mentally ill patients does not exist to our knowledge. Methods: A total of 372 patients / subjects were enrolled. The study included 3 patient groups, IBS patients (n = 65), patients with chronic inflammatory bowel disease (IBD) (n = 74), patients with musculoskeletal complaints (n = 72), and patients with psychosomatic disorders (n = 45), as well as a healthy study population consisting of medical student (n=116). To assess the organ-specific complaints with respect to the gastrointestinal tract, both the scale gastric disorder of the short version of the Gießener Beschwerdefragebogen (GBB-24) and the German version of the Gastrointestinal Symptom Rating Scale – Irritable Bowel Syndrome (GSRS–IBS), the Reizdarmfragebogen (RDF), were used. The symptoms of anxiety and depression were recorded using the German version of the Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS-D) and general complaints using the GBB-24. The middle value of the subject group in the respective questionnaires was compared. Statistical evaluation was done with SPSS version 20 for Windows. Results: The first important result of our study is the confirmation of the higher burden of anxiety and depression in IBS patients in comparison to IBD patients, patients with musculoskeletal pain and the student control group. Moreover, the results show that the level of anxiety and depression in the IBS patients and the psychosomatic patients is comparable. Another important finding is that IBS patients suffer from higher organspecific complaint than IBD patients. There is no correlation between organ-specific symptoms and anxiety and depression in IBS patients. However, there was a significant correlation between organ-specific symptoms and anxiety as well as depression in the group of IBD patients and the group of psychosomatic patients. A significant correlation between general complaints and anxiety as well as depression in all groups is also recognized. Conclusion: This work largely confirms the results of previous studies that IBS patients suffer from anxiety and depression and shows that in IBS patients the severity of these two conditions is even similar to those patients who suffer from anxiety and depression. The results underline the need to search and treat anxiety and depression in IBS patients.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-324408
hdl:20.500.11880/29806
http://dx.doi.org/10.22028/D291-32440
Erstgutachter: Köllner, Volker
Tag der mündlichen Prüfung: 3-Jun-2020
Datum des Eintrags: 5-Okt-2020
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Psychotherapie und Psychosomatik
Professur: M - Keiner Professur zugeordnet
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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