Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-32316
Titel: Altersabhängige Verwendbarkeit des Ruhe-EKGs im Rahmen von Tauglichkeitsuntersuchungen an jugendlichen Fußballspielern
VerfasserIn: Kreimes, Kim
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2018
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Fußballspieler
Jugend
Sporttauglichkeit
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Hintergrund: Die Prävention des plötzlichen Herztodes junger, scheinbar gesunder Athleten ist eine wichtige Zielsetzung der Sportmedizin. Die Differenzierung normaler und auffälliger Befunde, die auf mögliche Pathologien hindeuten, ist die Aufgabe der Sporttauglichkeitsuntersuchung, eines Screening-Tests, in seiner Basisversion bestehend aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und Ruhe-Elektrokardiogramm (EKG). Es ist daher insbesondere wichtig zu wissen, welche elektrokardiographischen Auffälligkeiten als normale, sportbedingte Veränderungen zu werten sind und deshalb keine pathologische Relevanz haben und welche weiter diagnostisch abgeklärt werden müssen. Da kardiale Pathologien sich mit einem zeitlichen Verlauf entwickeln und auch wachstumsbedingte Auffälligkeiten zu bedenken sind, stellt sich die Frage, wann das optimale Alter für die Sporttauglichkeits-untersuchung ist. Dazu ist es wichtig zu wissen, mit welcher Häufigkeit elektrokardiographische Auffälligkeiten in welchem Alter bei gesunden Personen vorkommen. Ziel dieser Arbeit war daher die Überprüfung eines optimalen Screeningalters anhand einer möglichst geringen Zahl „falsch positiver“ Befunde. Methodik: Es wurden retrospektiv Daten von 770 männlichen Fußballspielern im Alter von 10 bis 20 Jahren, eingeteilt in drei Altersgruppen (10-12; 14-16; 18-20 Jahre), ausgewertet, die sich zur Sporttauglichkeitsuntersuchung in der Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes und im Médecine du Sport et de Prévention in der Clinique d'Eich in Luxemburg vorgestellt haben. Alle Sportler wurden abschließend (ggf. nach Folgeuntersuchungen) als gesund eingestuft. Die Ruhe-Elektrokardiogramme wurden von zwei unabhängigen Untersuchern (Maße der Übereinstimmung: 99,9%) ausgewertet und anhand der Seattle-Kriterien in drei Kategorien eingeteilt: gänzlich unauffällige Befunde, gewöhnliche, trainingsbedingte Befunde und ungewöhnliche, nicht trainingsbedingte Befunde [19]. Ergebnisse: Unauffällige EKG- Befunde fanden sich lediglich bei 7,5% in der Altersgruppe 1 (10-12 Jahre), bei 2,6% in der Altersgruppe 2 (14-16 Jahre) und bei 1,8% in der Altersgruppe 3 (18-20 Jahre). Gewöhnliche, trainingsbedingte elektrokardiographische Veränderungen zeigten 83,5% der Altersgruppe 1, 82,7% der Altersgruppe 2 und 88,8% der Altersgruppe 3. Nicht-trainingsassoziierte Auffälligkeiten traten bei 9,1% in der Altersgruppe 1 auf, bei 14,7% in der Altersgruppe 2 und bei 9,5% in der Altersgruppe 3. Schlussfolgerung: Normale, trainingsbedingte Veränderungen im Ruhe-EKG sind bei leistungssportlich aktiven, jungen Fußballspielern sehr häufig, so dass Untersucher bei Sporttauglichkeitsuntersuchungen davon Kenntnis haben sollten. Besonders die Sinus-Bradykardie, die atemabhängige Sinusarrhythmie, die frühe Repolarisation, der inkomplette Rechtsschenkelblock und isoliert erhöhte QRS-Amplituden wurden oft gesehen. Die meisten falsch positiven Befunde, das heißt ungewöhnliche, nicht trainingsassoziierte EKG-Veränderungen waren in der Altersgruppe 2 zu finden. Diese Resultate sprechen gegen ein optimales Screeningalter von 14-16 Jahren.
Age-related applicability of resting ECG as part of pre-participation examination within adolescent football players Background: The prevention of sudden cardiac death among young and apparently healthy athletes is an important purpose of sports medicine. For a reliable distinction between normal and suspicious results which may indicate relevant pathologies it is necessary to carry out valid screening tests, basically consisting of history, physical examination and resting electrocardiogramm (ECG). It is particulary important to determine what kind of electrocardiographic alterations can be considered normal physiological adaptions and thus have no pathological relevance and which alterations need further diagnostics. Cardiac pathologies develop with increasing age and growth-related changes must also be considered, so finally the question arises, what is the ideal age for the pre-participation screening. Therefore it is important to know the frequency of electrocardiographic abnormalities occuring in healthy persons at different ages. It was the aim of this analysis to approximate an optimal screening age by means of minimizing the number of „false positive“ results. Methods: Data were retrospectively gained from 770 male athletes playing football in the age rage between 10 and 20, classified into three age cohorts, who reported for a pre-participation screening in Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saar-landes and in Médecine du Sport et de Prévention in Clinique d'Eich de Luxemburg. All athletes were finally (if necessary after further examination) classified as healthy. The resting electrocardiogramms were evaluated by two independent investigators (agreement: 99,9%) categorized on the basis of the Seattle Criteria into three categories: entirely normal findings, normal, training-related changes and abnormal findings [19]. Results: Completely normal electrocardiographic results were found in 7,5% of age group 1 (10-12 years), in 2,6% of age group 2 (12-14 years) and in 1,8% of age group 3 (18-20 years). Physiologically adapted electrocardiographic changes occured in 83,5% of group 1, in 82,7% of group 2 and in 88,8% of group 3. Abnormal findings not indicative of physiological adaptions were found in 9,1% in age group 1, in 14,7% in age group 2 and in 9,5% in age group 3. Conclusion: ECG alterations indicative of physiological adaptions are frequent in young football players taking part in competitive sports, so that screening examiners should be aware of them. Especially, the sinus bradycardia, the sinus arrhythmia, the early repolarization pattern, the incomplete right bundle branch block and the isolated QRS voltage criteria were often seen. Most false positive results were found in age group 2. These results are in some contrast to an optimal screening age of 14-16 years.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-323163
hdl:20.500.11880/29712
http://dx.doi.org/10.22028/D291-32316
Erstgutachter: Meyer, Tim
Tag der mündlichen Prüfung: 1-Aug-2018
Datum des Eintrags: 23-Sep-2020
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Sport- und Präventivmedizin
Professur: M - Prof. Dr. Tim Meyer
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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