Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-30307
Titel: Prüfung der Vulnerabilität des Innenohrs nach Lärmbelastung durch Messungen von distorsionsproduzierenden otoakustischen Emissionen (DPOAE) im Hochtonbereich bis 16kHz bei jungen Probanden
VerfasserIn: Mehrmann, Melina Maria
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2017
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Zur Überprüfung von lärmbedingter Schwerhörigkeit werden in der klinischen Routine einer HNO-Klinik standardmäßig Audiogramme bis 10 kHz durchgeführt. War früher eine lärmbedingte Schwerhörigkeitassoziiert mit einer typischen C5-Senke (=Hörvermögen bei 4 kHz) meist beruflich bedingt, so gibt es heute eine Vielzahl von Studien die zeigen, dass lärmbedingte Schwerhörigkeit bei jungen Erwachsenen oftmals auf die Exposition von Freizeitlärm zurückgeführt werden kann. Diese so genannte Soziakusis entsteht durch den Besuch von lauten Konzerten, Diskotheken, das Hören von lauter Musik über Kopfhörer unddas Spielen von Musikinstrumenten insbesondere in einer Band oder in einemOrchester. Erste Schäden dieser Soziakusis werden dabei im Hochtonaudiogramm mit Prüftönen oberhalb von 10 kHz sichtbar. Objektive Messverfahren zur Feststellung von Hörschäden oberhalb von 8 kHz (z.B. durch die Erfassung der frequenzspezifischen otoakustischen Emissionen) sind derzeit nicht möglich. Im Rahmen einer naturwissenschaftlichen Dissertation wurde am Universitätsklinikum des Saarlandes eine neuartige Analysemethode entwickelt, mit der die Registrierung von distorsionsproduzierendenotoakustischen Emissionen bis in den Hochtonbereich von 18 kHz möglich ist. Entsprechend konzentriert sich die vorliegende Studie auf die Frage, inwieweit distorsionsproduzierendeotoakustische Emissionen im Hochtonbereich genutzt werdenkönnen, um objektive Aussagen über vorhandene Lärmschädigungen des Gehörs zu treffen.Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden insgesamt 30 otologisch unauffällige Probanden im Alter von 18 bis 33 Jahre gemessen. Auf Grundlage ihrer Anamnese wurden die Probanden in eine Gruppe mit Lärmbelastungin der Freizeit(23 Probanden) undin eine Gruppe mit einemKnalltrauma (7 Probanden) aufgeteilt. Die Gruppe der Lärmbelastetenzeichnet sich durch einen mittleren Hörverlust von 4,28 dB/HL im unteren Frequenzbereich bis 8 kHz und von 14,15 dB/HL im oberen Frequenzbereich von 10 kHz bis 16 kHz aus. Entsprechend verteilen sich auch die Mittelwerte der Signal-Rauschabstände (SNR) der gemessen otoakustischen Emissionen mit 12,04 dB im unteren Frequenzbereich (bis 8 kHz) bzw. mit 6,63 dB im oberenFrequenzbereich bis 16 kHz. Ein Vergleich der Ohrseiten bringt sowohl im Hörvermögen als auch in den Emissionen keinen signifikanten Unterschied. Werdenhingegen der untere Frequenzbereich (bis 8 kHz) mit dem oberen Frequenzbereich (bis 16 kHz) der lärmbelasteten Ohren verglichen, so sind diesehochsignifikant unterschiedlich. Auch der Zusammenhang des Hörverlustes mit den Emissionen korreliert signifikant. Wobei ein Verlust von 1 dB in den Emissionen einem Hörverlust von 1,1 dB/HL entspricht. Ein anderes Bild zeigt sich in der Gruppe der Probanden mit Knalltrauma im Seitenvergleich zum Ohr ohne Knalltrauma. Hier sind im unteren Frequenzbereich die Mittelwerte der Signal-Rauschabstände der gemessenen otoakustischen Emissionen (10,37 dB (SNR) vs. 14,28 dB (SNR)) signifikant verschieden im Vergleich zum Hörverlust im konventionellem Tonaudiogramm(8,45 dB/HL vs. 5,34 dB/HL). Im oberen Frequenzbereich weisen weder die otoaktuschen Emissionen (3,93 dB (SNR) vs. 7,74dB (SNR)) noch der Hörverlust(14,1 dB/HL vs. 8,25 dB/HL) signifikante Unterschiede auf.Wird die Gruppe mit einemKnalltrauma mit den Daten einer statistisch gleichen Normprobandengruppe, ohne Knalltrauma verglichen (Daten aus einer anderen Studie), so zeigen die Emissionen im unteren Frequenzbereichsignifikante bzw. im oberen Frequenzbereich hoch signifikante Unterschiede. Der Hörtest ist dabei nur im oberen Frequenzbereich signifikantunterschiedlich. Diese Studie zeigt, dass mittels frequenzspezifischen otoakustischer Emissionen bis in den Hochtonbereicheine Lärmexposition objektiv erfasst werdenkann, deren Auswirkungen noch nicht im herkömmlichen, subjektivenAudiogramm sichtbar sind. Eine Hörschwelle lässt sich über die Regressionsgerade abschätzen. Auch zur Beantwortung gutachterlicher Fragen im Rahmen von Knalltraumen, kann diese neue Methode objektive Erkenntnisse liefern.
Examination of the vulnerability of the inner ear after noise exposure by measurements of distorsion -producing otoacoustic emissions (DPOAE) in the high frequency range up to 16 kHz in young subjects In the dailyroutine of an ENT clinic, audiograms of up to 10 kHz are performed as standard examination procedure for noise-induced hearing loss. Whereas in the past this noise-induced deafness (typicallyC5-sink-hearing ability at 4 kHz)was usually caused by occupational exposure, there are now a large number of studies which show that noise-induced hearing loss in young adults can often be attributed to the exposure of recreationalnoise. This so-called “Soziakusis”is caused by attendingloud concerts and discoclubs, listening to loud music via headphones,andthe playing of instruments, especially in a band or in an orchestra. The first damage of this “Soziakusis”is shownin the high-tone audiogram with test tones above 10 kHz. Objective measuring methods for detecting hearing damage above 8 kHz (for example, by detecting the frequency-specific otoacoustic emissions) are currently not available. In ascientific dissertation, a new kind of analysis method was developed at the University Hospital of the Saarland, which allows the registration of evoked, frequency-selective otoacoustic emissions up to the high-frequency range of 18 kHz. Accordingly, the present study focuses on the question of the extent to which evoked frequency-selective otoacoustic emissions in the high-frequency range can be used to make objective statements about existing noise damage innormal hearing persons. To answer this question, a total of 30 otologically unobtrusive subjects between18and 33 year oldwere measured. On the basis of their anamnesis, the subjects were divided into a group with noiseexposure in their recreationaltime (23 subjects) and a group with blasttrauma (7 subjects). The noise exposure group is characterized by an average hearing loss of 4.28 dB / HL in the lower frequency range up to 8 kHz and of 14.15 dB / HL in the upper frequency range of 10 kHz to 16 kHz. Correspondingly, the average values of the signal-to-noise ratios (SNR) of the measured otoacoustic emissions are distributed at 12.04 dB in the lower frequency range (up to 8 kHz) and 6.63 dB in the upper frequency range up to 16 kHz. A comparison of the ears does not make a significant differenceintheir hearing ability and their emissions. Comparingthe lower frequency range (up to 8 kHz) with the upperfrequency range (up to 16 kHz)the hearing loss ishighly significant. The correlation betweenhearing loss andemissions are significant. A loss of 1 dB in emissions corresponds toa hearing loss of 1.1 dB / HL. Different results areshown inthe group of subjects with a blast trauma incomparison to subjects without a blasttrauma. Here, in the lower frequency range, the mean values of the signal-to-noise ratios of the measured otoacoustic emissions (10.37 dB (SNR) vs. 14.28 dB (SNR)) are significantly different in comparison to the hearing loss in the conventional audio tone (8.45 dB / HL vs 5.34 dB / HL). Neither the otoacousticemissions (3.93 dB (SNR) vs. 7.74 dB (SNR)) nor the hearing loss (14.1 dB / HL vs. 8.25 dB / HL) show significant differences in the upper frequency range. If subjects with a blast trauma are compared to a statisticallyidentical group of normal hearing subjects (using data from another study), the emissions in the lower frequency range show a significant difference andin the upper frequency range a highly significant difference. Theconventional audiogramis only significantly different in the upperfrequency range. This study shows that frequency-specific otoacoustic emissions upto the high-frequency rangecan detect a noise exposure objectively, which is not yet visible in the conventional, subjective audiogram. A hearing threshold can be estimated by means of the regression line. This new method can also provide objective insights for answering expert questions in the context of a blast trauma.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-303077
hdl:20.500.11880/28719
http://dx.doi.org/10.22028/D291-30307
Erstgutachter: Schick, Bernhard
Tag der mündlichen Prüfung: 22-Nov-2018
Datum des Eintrags: 18-Feb-2020
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Professur: M - Prof. Dr. Bernhard Schick
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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