Kriminalitätswahrnehmung und Punitivität in der Bevölkerung – Welche Rolle spielen die Massenmedien?: Ergebnisse der Befragung zu Kriminalitätswahrnehmung und Strafeinstellungen 2004 und 2006

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/85555
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-855553
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-26945
Dokumentart: Verschiedenartige Texte
Erscheinungsdatum: 2007
Originalveröffentlichung: Forschungsberichte des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen; (2007) 103
Sprache: Deutsch
Fakultät: Kriminologisches Repository
Fachbereich: Kriminologie
DDC-Klassifikation: 360 - Soziale Probleme, Sozialdienste, Versicherungen
Schlagworte: Kriminalitätseinschätzung , Medienkonsum
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Inhaltszusammenfassung:

Der vorliegende Forschungsbericht fasst die bisherigen Ergebnisse von zwei Panelwellen ei-ner vom KFN in Zusammenarbeit mit TNS Infratest durchgeführten Bevölkerungsbefragung zusammen. Thematisiert werden insbesondere die Einflüsse unterschiedlicher Muster der Me-diennutzung auf die von der Bevölkerung vermutete Entwicklung der Kriminalität jeweils in den letzten zehn Jahren sowie auf das Bedürfnis nach härteren Strafen. Im Gegensatz zu den Entwicklungstrends der Tatverdächtigenbelastungsziffern seit 1993, die einen Rückgang der Kriminalität insgesamt sowie in zahlreichen Kernbereichen registrieren, vermutete die große Mehrheit der Befragten einen starken Anstieg der Kriminalität. Bisherige multivariate Analysen ergaben auch unter Konstanthalten von Drittvariablen deutliche Zu-sammenhänge dieser Fehleinschätzung mit bestimmten Mustern der Mediennutzung. Des Weiteren konnten wir feststellen, dass das Ausmaß dieser Fehleinschätzung auch das Bedürf-nis nach härteren Strafen erhöhte. Den empirischen Analysen vorgeschaltet sind einige Überlegungen zur Frage, warum und in welcher Form Massenmedien das Thema Kriminalität aufgreifen, sowie zu möglichen Wir-kungen des Medienkonsums auf die Rezipienten. Unterstellt wird, dass die Massenmedien bei der Definition von Ereignissen als Nachricht ihren eigenen Selektionskriterien folgen und damit (unintendiert) einer Fehlinformation der Bevölkerung Vorschub leisten. Allerdings ist dabei nicht von einem einfachen Sender-Empfänger-Modell auszugehen, sondern von kom-plexeren Wirkungszusammenhängen, die auch moderierende Eigenschaften und bewusste Selektionsentscheidungen der Rezipienten berücksichtigen.

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