„Das Kultur- und Kongresszentrum“: Über einen multifunktionalen Gebäudetyp in Deutschlands Mittelstädten. - Ein Beitrag zur aktuellen Entwicklung des kommunalen Theater- und Kongressbaus im Allgemeinen sowie zweier Beispiele aus den Städten Brandenburg/Havel und Frankfurt/Oder im Besonderen

„The cultural and convention centre“: About a multifunctional model of building in German medium-sized towns. - A contribution to the current development of the municipal theatre and congress construction in general, as well as its development on the basis of two examples taken from the towns Brandenburg/Havel and Frankfurt/Oder

  • Dem Bedarf an lebendiger Theaterkultur steht eine Notwendigkeit in der Architektur gegenüber, auf kultur- und gesellschaftspolitische, wirtschaftlich sowie technisch orientierte Bedingungen zu reagieren: Neue Unterhaltungsbedürfnisse der Bevölkerung erfordern Medienkombinationen und Experimentiermöglichkeiten; die hohe Zuschussbedürftigkeit von Bühnenbetrieben ist aufgrund der Haushaltslage kaum noch tragbar; viele als Theater geführte Häuser genügen mit ihrer z.T. maroden Bausubstanz vor allem in den Neuen Ländern der Bundesrepublik nicht mehr den gesteigerten sicherheits-, veranstaltungs-, theater- und haustechnischen Ansprüchen. Hinsichtlich der Frage, wie die Optimierung oder Nachfolge bestehender (Theater-) Häuser aussehen und finanziert werden kann, wird seit den 1990er-Jahren der Gebäudetyp des „multifunktionalen Kultur- und Kongresszentrums“ zunehmend planerisch wirksam. Die Dissertation fußt auf der These, dass die bauliche Einheit verschiedener Nutzungsbereiche eine überzeugende Alternative zum monofunktionalen Theater- undDem Bedarf an lebendiger Theaterkultur steht eine Notwendigkeit in der Architektur gegenüber, auf kultur- und gesellschaftspolitische, wirtschaftlich sowie technisch orientierte Bedingungen zu reagieren: Neue Unterhaltungsbedürfnisse der Bevölkerung erfordern Medienkombinationen und Experimentiermöglichkeiten; die hohe Zuschussbedürftigkeit von Bühnenbetrieben ist aufgrund der Haushaltslage kaum noch tragbar; viele als Theater geführte Häuser genügen mit ihrer z.T. maroden Bausubstanz vor allem in den Neuen Ländern der Bundesrepublik nicht mehr den gesteigerten sicherheits-, veranstaltungs-, theater- und haustechnischen Ansprüchen. Hinsichtlich der Frage, wie die Optimierung oder Nachfolge bestehender (Theater-) Häuser aussehen und finanziert werden kann, wird seit den 1990er-Jahren der Gebäudetyp des „multifunktionalen Kultur- und Kongresszentrums“ zunehmend planerisch wirksam. Die Dissertation fußt auf der These, dass die bauliche Einheit verschiedener Nutzungsbereiche eine überzeugende Alternative zum monofunktionalen Theater- und Kongressbau in ausgewählten Regionen ist. Im Rahmen der gebäudetypologischen Untersuchung werden konstante und variable Planungsparameter visualisiert und Empfehlungen für künftige architektonische Entwurfsprozesse ausgesprochen. Neben der Betrachtung historischer Vorläufer und der Rezeption zeitgenössischer Vergleiche sowie bestehender Theorieansätze werden anhand der Analyse von Beispielen entscheidende Kriterien zusammengetragen, auf denen der vorliegende Planungskatalog basiert. Methodisch ist die Dissertation in sechs Kapitel unterteilt: Die ersten drei Kapitel dienen der Erarbeitung von Grundlagen und der typologischen Einordnung. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt jedoch auf den Bestandsanalysen und Konzeptvorschlägen, wie sie im vierten und fünften Kapitel geboten werden. Im letzten Kapitel wird die aktuelle Diskussion im multifunktionalen Theater- und Kongressbau wiedergegeben und ergänzt. Die Dissertation stellt einen jungen, umstrittenen und zu optimierenden Gebäudetyp vor, dessen negatives Image – schwer greifbar, zu vielschichtig und unverbindlich zu sein – anhand eines neuen Definitions- und Systemvorschlags entkräftet wird. Sie zeichnet eine Tendenz nach, wodurch kommunale Entscheidungsträger und Arbeits- bzw. Projektgruppen im Bereich Theater- und Veranstaltungsbau zum Umdenken aufgerufen werden, und unterbreitet dabei einen alternativen Lösungsvorschlag, denn dem eindeutigen Bedarf an besonderen Kulturerlebnissen und -räumen steht ein vermehrter Bedarf an zielgruppenorientierten Veränderungen baulicher Gegebenheiten und Programmstrukturen gegenüber. Die Arbeit kann Planern und Entscheidungsträgern mittels der Erarbeitung objektivierter Kriterien und Parameter einen Schaffensprozess auf der Grundlage von kritisch reflektierten Positionen ermöglichen. Ausgehend vom Verbesserungsbedarf bei der Wirtschaftlichkeit von Theaterhäusern in Mittelstädten dient sie der fundierten Auseinandersetzung mit Multifunktionalität und Flexibilität bei zukünftigen Um- und Neubauvorhaben.zeige mehrzeige weniger
  • The demand for a vibrant theatre culture confronts a necessity of architecture to react to culture-, sociopolitical-, economic- and technically oriented conditions: New entertainment needs of the population require the combination of different media and opportunities to experiment. Due to the present budgetary situation, the high subsidization of theatres is hardly affordable. Many of the structurally unsound buildings presently used as theatres, particularly in Germany’s eastern states, no longer meet the increased safety and event technology standards and other theatre-related technical and electrical requirements. Since the 1990s, the building type of the “multifunctional cultural and congress centre” has increasingly established itself as the architectural answer to the question of how to optimise or replace and finance existing theatre buildings. This dissertation is based on the thesis that the structural unity of different usable spaces provides a convincing alternative to monofunctional theatre and congress buildings inThe demand for a vibrant theatre culture confronts a necessity of architecture to react to culture-, sociopolitical-, economic- and technically oriented conditions: New entertainment needs of the population require the combination of different media and opportunities to experiment. Due to the present budgetary situation, the high subsidization of theatres is hardly affordable. Many of the structurally unsound buildings presently used as theatres, particularly in Germany’s eastern states, no longer meet the increased safety and event technology standards and other theatre-related technical and electrical requirements. Since the 1990s, the building type of the “multifunctional cultural and congress centre” has increasingly established itself as the architectural answer to the question of how to optimise or replace and finance existing theatre buildings. This dissertation is based on the thesis that the structural unity of different usable spaces provides a convincing alternative to monofunctional theatre and congress buildings in certain regions. As part of the building typology analysis, constant and variable planning parameters are visualised as well as recommendations for future architectural design processes given. In addition to examining historical predecessors and discussing contemporary comparisons and existing theoretical approaches, an analysis of examples provides the key criteria on which the present design catalogue is based. Methodically, this dissertation is devided into six chapters: The first three chapters serve as a development of basic principles and the typological classification. However, the main focus is on the examination of existing facilities and concept proposals as presented in chapters four and five. The last chapter reflects and complements the current discussion concerning multifunctional theatre and congress architecture. The dissertation introduces a new, controversial building type in need of optimisation, the negative image of which – being difficult to seize, overly complex, lacking commitment – is counterbalanced by proposing a new definition and system. It both traces a tendency, which appeals municipal decision-makers, workgroups and project teams for rethinking the existent position in the field of theatre and meeting architecture and it submits a possible alternative solution because the definite demand for particular cultural facilities and cultural experiences faces increased demand for the audience-oriented changes of structural circumstances and program structures. Consequently, by critically exploring and evaluating different positions, it develops unbiased criteria and parameters to assist planners and decision-makers in the creative process. Based on the need for improvement of economic efficiency of theatres in medium-sized towns, this thesis deals with the profound examination of multifunctionality and flexibility with regard to future conversions and erections of buildings.zeige mehrzeige weniger

Volltext Dateien herunterladen

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Suche bei Google Scholar
Metadaten
Verfasserangaben: Melanie Semmer
URN:urn:nbn:de:kobv:b170-opus-290
Gutachter*in:Prof. Peter Bayerer, Prof. Horst Birr, Prof. Dr. h.c. Wolfgang Schuster
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):23.01.2008
Veröffentlichende Institution:Universität der Künste Berlin
Titel verleihende Institution:Universität der Künste Berlin, Fakultät Gestaltung
Datum der Abschlussprüfung:16.07.2007
Datum der Freischaltung:23.01.2008
Freies Schlagwort / Tag:Kultur- und Kongresszentrum; Multifunktion; Theaterbau; Veranstaltungsbau; Versammlungsstätte
assembly place; cultural and congress centre; meeting architecture; multifunction; theatre architecture
GND-Schlagwort:Multifunktionale Architektur; Theaterbau; Versammlungsstätte; Kulturzentrum; Kongressbau
Fakultäten und Einrichtungen:Fakultät Gestaltung / Institut für Theorie und Geschichte der Gestaltung
DDC-Klassifikation:7 Künste und Unterhaltung / 70 Künste / 700 Künste; Bildende und angewandte Kunst
Lizenz (Deutsch):Keine Lizenz – Urheberrechtsschutz
Verstanden ✔
Diese Webseite verwendet technisch erforderliche Session-Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie diesem zu. Unsere Datenschutzerklärung finden Sie hier.