Vom Umgang miteinander : der Intellektuelle und sein Gegner

From the contact with each other : the intellectual and his opponent

  • Das Wort „Intellektueller“ macht nach wie vor Schwierigkeiten. Die Vokabel, als Typusbezeichnung gebraucht, gibt immer wieder zu Missverständnissen Anlass. Im „Großen Brockhaus“ von 1928 sind Intellektuelle noch „Gebildete, geistige Oberschicht, Verstandesmenschen“, auch von Menschen „höherer geistiger Vorbildung“ ist in anderen Brockhaus-Lexika die Rede. Schlägt man allerdings im Band 5 des „Großen Brockhaus“ (16. Auflage, 1954) unter dem Stichwort „Intellektueller“ nach, findet man eine Definition – oder besser Behauptung –, die irritiert. Intellektueller, heißt es da, ist „ein Mensch, der seinem Verstande nicht gewachsen ist“. Ob hier ein Mitarbeiter dem Brockhaus einen Streich gespielt hat, der von der Redaktion nicht bemerkt, oder das Lexikon seine Benutzer verulken wollte, war und ist nicht zu ermitteln. In der 17. Auflage des „Großen Brockhaus“ von 1970 ist der Intellektuelle jedenfalls wieder, auf Normalmaß gebracht, ein Mensch, der seinem Verstande doch wieder gewachsen ist und „den rationalen Verstandeskräften den Vorzug vorDas Wort „Intellektueller“ macht nach wie vor Schwierigkeiten. Die Vokabel, als Typusbezeichnung gebraucht, gibt immer wieder zu Missverständnissen Anlass. Im „Großen Brockhaus“ von 1928 sind Intellektuelle noch „Gebildete, geistige Oberschicht, Verstandesmenschen“, auch von Menschen „höherer geistiger Vorbildung“ ist in anderen Brockhaus-Lexika die Rede. Schlägt man allerdings im Band 5 des „Großen Brockhaus“ (16. Auflage, 1954) unter dem Stichwort „Intellektueller“ nach, findet man eine Definition – oder besser Behauptung –, die irritiert. Intellektueller, heißt es da, ist „ein Mensch, der seinem Verstande nicht gewachsen ist“. Ob hier ein Mitarbeiter dem Brockhaus einen Streich gespielt hat, der von der Redaktion nicht bemerkt, oder das Lexikon seine Benutzer verulken wollte, war und ist nicht zu ermitteln. In der 17. Auflage des „Großen Brockhaus“ von 1970 ist der Intellektuelle jedenfalls wieder, auf Normalmaß gebracht, ein Mensch, der seinem Verstande doch wieder gewachsen ist und „den rationalen Verstandeskräften den Vorzug vor Wille, Gemüt und Gefühl gibt“.zeige mehrzeige weniger

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Verfasserangaben:Julius H. Schoeps
URN:urn:nbn:de:kobv:525-opus-255
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Die Kunst des Vernetzens : Festschrift für Wolfgang Hempel. - Hrsg. von Botho Brachmann, Helmut Knüppel, Joachim-Felix Leonhard und Julius H. Schoeps. - Berlin: Verl. für Berlin-Brandenburg, 2006. - (Schriftenreihe des Wilhelm-Fraenger-Instituts Potsdam ; 9) ISBN 3-86650-344-X
Dokumentart:Teil eines Buches (Kapitel)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):21.12.2006
Jahr der Erstveröffentlichung:2006
Veröffentlichende Institution:Fachhochschule Potsdam
Datum der Freischaltung:21.12.2006
GND-Schlagwort:Intellektueller; Persönlichkeit; Verstand; Bildung; politisches Interesse
Fachbereiche und Zentrale Einrichtungen:Extern
DDC-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie / 150 Psychologie
Sammlungen:Sammelwerke (mit Einzelbeiträgen) / Die Kunst des Vernetzens : Festschrift für Wolfgang Hempel (2006)
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