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Titelaufnahme

Titel
Ms. Ff. Mus. 927 - Am 21 post Trinit. / [Georg Philipp Telemann]
Werktitel
Die Welt kann ihre Lust
KomponistTelemann, Georg Philipp
LibrettistBehrndt, Gottfried
BeteiligtKönig, Johann Balthasar [Sonstige]
Erschienen[Frankfurt am Main], [vor 1758]
Umfang12 Stimmen
Anmerkung
12 parts: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2, 1, 1f. - S, A, T, B, vl 1, 2, vla, vlc, org (2x), ob, calcedon, Abschrift: 1758 (1758a); 22 x 35,5 cm, Schreiber: König, Johann Balthasar <1691-1758> [ermittelt]. - Besetzung: S, A, T, B, vl (2), vla, vlc, ob, org, calcedon. - Bemerkungen: org in c und a. - Text: Behrndt, Gottfried <1693-1743> [ermittelt] (Quelle: RISM)
Kantatenjahrgang: Stolbergischer Jahrgang / Behrndt-Jahrgang 1736/37, Textdichter: Gottfried Behrndt
Die Welt kann ihre Lust
SpracheDeutsch
Schlagwörter
URL
Online-Ausgabe
Frankfurt am Main : Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, 2019
URNurn:nbn:de:hebis:30:2-371506 
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Jahrgang
Text

[TEI]

Der Text ist den Stimmen entnommen.
TVWV 1:372
1. Choral-Recitativo
Die Welt kann ihre Lust nicht hoch genug erheben;
sie dürffte noch wohl gar den Himmel dafür geben.
[Recitativo, Basso]
Wie bald kan man bey ihren eitlen Freuden
am Glauben Schiffbruch leiden,
wenn man sich erst in sie verliebt;
allein, wie wird auch Gott betrübt!
Es klopft sein Liebes-Hammer
umsonst an das versteinte Hertz;
diß machet ihm den größten Jammer,
den größten Schmertz,
und dennoch will er uns nicht fahren lassen.
Denn wenn sein sanffter Zug uns nicht erweicht,
so muß er einen Rath erfassen,
der unserm Fleische schmertzlich deucht.
2. Aria (Canto)
Was in Rosen faulen möchte,
halten Nesseln frisch und schön.
Läßt ein weiches Honig-Pflaster
an den Wunden unsrer Laster
keine gute Würckung sehn,
braucht der Wund-Artzt Stahl und Messer,
dieses heilt den Schaden besser,
als wohl mancher Krancker dächte.
Da capo
3. Dictum (Tutti)
Herr! wenn Trübsal da ist, so suchet man dich
und wenn du sie züchtigest, so rufen sie ängstiglich.
4. Choral-Recitativo
Ach Gott! wie manches Hertzeleid
begegnet mir zu dieser Zeit!
[Recitativo, Tenore]
Die Kranckheit reißt das Liebste nieder,
des Todtes Gifft durchzieht schon seine Glieder.
Herr komm hienab,
sonst fällt zugleich mein Leib ins Grab;
dort nimmst du mir den allerliebsten Freund,
der es aus Tausenden mit mir nur gut gemeynt.
Herr komm! nun ist es hohe Zeit.
[Choral]
Ach Gott, wie manches Hertzeleid.
[Recitativo Tenore]
Dort will ein Unglücks-Sturm
auf meine Hab und Güther schlagen;
dort zeigt die Mißgunst ihre Zähne;
hier reget sich auch der Gewissens Wurm,
daß ich von mehrern nicht erwähne.
Mein Hertze seufzt in Traurigkeit.
[Choral]
Ach Gott, wie manches Hertzeleid
begegnet mir zu dieser Zeit!
Der schmale Weg ist Trübsals voll,
den ich zum Himmel wandern soll.
5. Recitativo (Alto)
Recht gut für uns, recht wohl!
Was kan den Glauben sonst beleben,
als nur das liebe Creutze?
Was führet sonst zum Himmel Pol?
Gott gebe, daß es uns die wilde Lust
vollkommen aus dem Fleische beitze!
Das Creutz verbleibt das rechte süße Holtz,
das Gegen-Gift für allen Pracht und Stoltz,
der Harnisch auf der Christen Brust,
das güldne Vließ, das Jesus Ritter führen,
der Schild, daß uns die Pfeile nicht berühren,
ein Freuden-Oel, das vielen unbewust,
das Amulet für alle Sünden-Fieber,
das güldne Kraut je länger je lieber,
der Weiser, der gewiß zum Himmel bringt.
Ich bin vergnügt! die Zunge singt:
6. Aria (Alto)
Edle Gabe, güldnes Creutze!
Das ich trage, unter das mein Halß sich bückt.
Schlage nur, wie Moses, schlage
mit dem Stabe,
biß der Hertzens Felß zerstückt,
und das Auge Thränen schickt.
Da capo
7. Recitativo-Choral
Mein Jesu! gib, daß dieser Gräul der Welt
mir nie gefällt.
[Choral]
Ein andrer halts mit ihr,
der von sich selbst nichts hällt.
Ich liebe meinen Gott.
[Recitativo Tenore]
Allein, was bringt dir diese Liebe her?
Das edle Creutz, obs gleich dem Fleische schwer,
drum bleibt die Losung fest gestellt:
[Choral]
Ich liebe dich, mein Creutz!
Was frag ich nach der Welt.
48. dictum (Tutti)
Welche Christo angehören,
die creuzigen ihr Fleisch
samt den Lüsten und Begierden.
9. Choral
Ich wünsche mir von Hertzensgrund
um dich geschlacht zu werden
und was noch mehr zu dieser Stund
gecreutzigt stehn auf Erden,
doch aber wünsch ich auch dabey:
daß ich ein Lämmlein Jesu sey!
Nutzungsbedingungen
LizenzPublic Domain Mark 1.0
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QuellenangabeMs. Ff. Mus. 927 - Am 21 post Trinit. / [Georg Philipp Telemann]. [Frankfurt am Main], [vor 1758]. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, UB Frankfurt am Main: Ms. Ff. Mus. 927 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:2-371506 / Public Domain Mark 1.0