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Titelaufnahme

Titel
Ms. Ff. Mus. 926 - Exaudi / [Georg Philipp Telemann]
Werktitel
Die Welt bekümmert sich
KomponistTelemann, Georg Philipp
LibrettistBehrndt, Gottfried
BeteiligtKönig, Johann Balthasar [Sonstige]
Erschienen[Frankfurt am Main], [zwischen 1700 und 1749]
Umfang1 Partitur (4 Blätter), 13 Stimmen
Anmerkung
Score (incpl): 4f., Abschrift: 1700-1749 (18.1d), Schreiber: Fischer, Johann Christoph <1717-1769> [ermittelt], 3 parts: 2, 2, 2f. - vl 1, 2, vla, Abschrift: 1700-1749 (18.1d), 10 parts: 1, 1, 1, 1, 1, 2, 2, 1, 1, 1f. - S, A (in soprano clef), T, B, vlc, org (2x), ob 1, 2, calcedon, Abschrift: 1700-1749 (18.1d); 21 (21,5) x 34,5 (35) cm, Schreiber: König, Johann Balthasar <1691-1758>. - Besetzung: S, A, T, B, vl (2), vla, vlc, ob (2), org, calcedon. - Bemerkungen: org in e und d. - Text: Behrndt, Gottfried <1693-1743> [ermittelt] (Quelle: RISM)
Kantatenjahrgang: Stolbergischer Jahrgang / Behrndt-Jahrgang 1736/37, Textdichter: Gottfried Behrndt
Die Welt bekümmert sich
SpracheDeutsch
Schlagwörter
URL
Online-Ausgabe
Frankfurt am Main : Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, 2019
URNurn:nbn:de:hebis:30:2-371496 
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Jahrgang
Text

[TEI]

Der Text ist den Stimmen entnommen.
TVWV 1:371
1. Choral
Die Welt bekümmert sich im Fall, sie wird verachtet,
als wenn mann ihr mit List nach ihren Ehren trachtet.
Ich trage Christi Schmach, so lang es ihm gefällt,
wenn mich mein Heyland ehrt, was frag ich nach der Welt!
2. Recitativo (Canto)
Diß Zeugnüß stammt aus einer hohen Schule,
davon, mein Christ, itzt deine Andacht singt,
die nach dem Geist der Wahrheit klingt.
Ein treugeschwohrner Buhle,
von schnöden Eitelkeiten,
vermeydet dich bey Zeiten.
3. Aria (Tenore)
Der Tröster, Christi Geist allein,
dient uns zum besten Prüfe-Stein,
wodurch die Warheit zu erreichen.
Es zeiget sich Gewicht und Loth,
will der, sowohl in Glück, als Noth,
die menschliche Gemüther streichen.
Ist Schmincke nur die falsche Haut,
wird das Verborgne bald geschaut.
Da capo
4. Dictum (Tutti)
Wißet ihr nicht, daß der Welt Freundschafft
Gottes Feindschaft ist?
Wer der Welt Freund seyn will,
der wird Gottes Feind seyn.
5. Recitativo (Alto)
Ja, ja! diß zeugt der Warheit Geist,
und hirnach äußern sich nur die Gestallten.
Nun zeigt sich offenbar,
wohin uns unser Wille reißt,
zu welchem Elemente wir uns halten.
Die Freundschaft dieser Welt
zählt die zu ihrer Schaar,
die auf des Glückes Kugel stehen,
die auf die Wiedrigkeit verächtlich sehen,
die, deren Hertz sich ihrer Jugend freut,
die niemahls, wie es heißt,
durch Träumereyen
und blöde Traurigkeit,
dem Nächsten böse Stunden prophezeyen,
vielmehr ihn so von Traurigkeit befreyen.
6. Aria (Basso)
Vergnüget euch immer und brauchet die Welt,
so lange Gesundheit und Glücke sich küssen.
Die ängstliche Sorgen legt heute noch ab!
sie stürtzen uns offen und zeitig ins Grab.
Das Alter wird selbsten sich mäßigen müssen
die Stunden sind edel; verscharret kein Geld.
Da capo
7. Recitativo (Tenore)
Was denckt hirbey ein Gottes-Freund,
den ohne Schuld, die Welt für ihren Feind,
bey dessen ersten Blick erkläret?
Der Heyland hats ihn schon vorlängst
durch seinen Geist gelehret.
8. Dictum (Basso)
Dieweil ihr nicht von der Welt seyd,
sondern ich habe euch von der Welt erwählet,
darum hasset euch die Welt.
9. Recitativo (Canto)
Was ist es Wunder, daß hier Gomorrhens Nest
die Kinder Gottes nie verschwelen läßt?
Weil sie der Sünd, und Eitelkeiten Zunder
nicht auch zu gleicher Flamme bläßt.
Die sich also in Christi Blut und Leiden,
voll Buß und Asche kleiden;
die, denen nie der Taumel Kelch
der Welt mit ihrem süßen Giffte schmecket,
vielmehr in Traurigkeit sich weyden,
darin ein göttliches Erquicken stecket,
die Schmach und Creutz darnieder hält,
pflegt man mit Spott, mit Bann und Märter-Cronen,
dazu noch zu belohnen.
Doch richtet sie in solchem Trübsals Lauff,
die Krafft des guten Geistes auf.
10. Aria (Alto)
Betrübet euch immer, verläugnet die Welt,
so lange Gesundheit und Glücke sich küssen.
Die ängstliche Sorgen legt heute noch ab!
sie stürtzen uns offen und zeitig ins Grab.
in welchem die Spötter sich ängstigen müssen,
biß euer Looß oben aufs lieblichste fällt.
Betrübet euch immer, verleugnet die Welt,
so lange nur Hoffnung und Glaube sich küssen.
11. Choral
1. Gute Nacht, o Wesen,
das die Welt erlesen,
mir gefällst du nicht,
gute Nacht, ihr Sünden,
bleibet weit dahinden,
kommt nicht mehr ans Licht!
Gute Nacht, du Stoltz und Pracht,
dir sey gantz, du Laster-Leben,
gute Nacht gegeben!
2. Weicht ihr Trauer Geister,
denn mein Freuden Meister,
Jesus tritt herein,
denen, die Gott lieben
muß auch hier Betrüben
lauter Zucker sein.
Dult ich schon hier Spott und Hohn,
dennoch bleibst du auch im Leide,
Jesu, meine Freude.
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LizenzPublic Domain Mark 1.0
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QuellenangabeMs. Ff. Mus. 926 - Exaudi / [Georg Philipp Telemann]. [Frankfurt am Main], [zwischen 1700 und 1749]. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, UB Frankfurt am Main: Ms. Ff. Mus. 926 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:2-371496 / Public Domain Mark 1.0