Zur Seitenansicht

Titelaufnahme

Titel
Ms. Ff. Mus. 925 - Am 2 post Trinit. / [Georg Philipp Telemann]
Werktitel
Die Weisheit ruft und keiner hört
KomponistTelemann, Georg Philipp
LibrettistBehrndt, Gottfried
BeteiligtKönig, Johann Balthasar [Sonstige]
Erschienen[Frankfurt am Main], [vor 1758]
Umfang13 Stimmen
Anmerkung
13 parts: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2, 1, 1, 1f. - S, A (in soprano clef), T, B, vl 1, 2, vla, vlc, org (2x), ob 1 and fl 1, ob 2 and fl 2, calcedon, Abschrift: 1758 (1758a); 21,5 x 35 cm, Schreiber: König, Johann Balthasar <1691-1758> [ermittelt]; Copyist [mutmaßlich]. - Besetzung: S, A, T, B, vl (2), vla, vlc, fl (2), ob (2), org, calcedon. - Bemerkungen: org in A und G. - Stimmensatz: nachträgliche Korrekturen und Umstellungen in der Abfolge der Teile. - Text: Behrndt, Gottfried <1693-1743> [ermittelt] (Quelle: RISM)
Kantatenjahrgang: Stolbergischer Jahrgang / Behrndt-Jahrgang 1736/37, Textdichter: Gottfried Behrndt
Die Weisheit ruft und keiner hört
SpracheDeutsch
Schlagwörter
URL
Online-Ausgabe
Frankfurt am Main : Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, 2019
URNurn:nbn:de:hebis:30:2-371483 
Links
Download PDF
Nachweis
IIIF IIIF-Manifest
Jahrgang
Text

[TEI]

Der Text ist den Stimmen entnommen.
TVWV 1:370
1. Recitativo (Alto ), Dictum (Tenore)
Die Weißheit ruft, und keiner hört.
Warum? Der Mensch bleibt immer Mensch,
das ist: verkehrt.
Denn für das höchste Guth und dessen Gaben,
mag er sich gern mit Trebern laben.
Die Weißheit ruft und keiner hört:
[Dictum Tenore]
Kommt herzu! kommt, zehret von meinem Brod,
und trincket des Weins, den ich schencke.
Verlaßet das albern Wesen,
so werdet ihr leben.
2. Aria (Canto)
Das albern Wesen, so Thorheit erlesen,
verblendet, betäubet den Sinn.
Wir frieren und brennen,
wir lauffen und rennen;
und fragt man: Weßwegen? Wohin?
So müssen wir selbsten,
zur Schande berichten:
Auf Eitelkeit zielet so Trachten als Dichten.
3. Recitativo (Tenore)
Wir wollen gern auf Erden glücklich seyn:
diß ist der Schein,
der zu so mancherley Bemühen,
durch Arbeit und Gefahr,
so manches langes Jahr
auf blinde Hoffnung uns zu ziehen
und zu verleiten pflegt.
Doch aber wer erwägt?
Das niemand lebt
auch niemand noch gestorben,
der bey der Welt, was er gesucht, erworben.
Daher ich noch der Meinung bin:
4. Aria (Tenore)
Das albern Wesen, so Thorheit erlesen,
verblendet, betäubet den Sinn.
5. Choral
Viel bemühen sich um Sachen,
die nur Sorg und Unruh machen,
und gantz unbeständig sind.
[Recitativo Alto]
Ja, Ephraim! du eilst durch Ost und Westen,
und denkst, es sey zu deinem besten.
Allein, du weydest dich mit
Wind und Schatten-gleichen Dingen.
[Choral]
Ich begehr nach dem zu ringen,
was der Seele Ruh kann bringen,
die man in der Welt nicht findt.
6. Recitativo (Basso)
Die wahre Güther will nach diesem Leben,
Gott erst vollkommen droben geben.
Dann soll uns Himmelbrod und Freuden-Wein,
umsonst geschmecket seyn,
doch, da das Lamm zur Hochzeit uns entboth:
Kommt! alles ist bereitet,
so überschreitet
die Schwindsucht der Vernunfft die Schrancken,
will sich entschuldigent bedancken.
Drum klingt der Thon noch wie vorhin.
7. Aria (Tutti))
Das albern Wesen, so Thorheit erlesen,
verblendet, betäubet den Sinn.
8. Recitativo (Canto)
Bethörter Wurme!
erwähle dir nach Müh und Sturm
mit deinen Maulwurffs Augen
den übertünchten Pracht der Welt.
Was kan doch dieses Spiel der Scherben
zur Sättigung des Geistes taugen?
Wenn sie wie mürber Porcellain zerfällt?
Wenn Gott gebeut: Mensch, du must sterben!
8. Dictum (Basso)
Du Narr, diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern,
du Narr, und weß wird seyn, das du bereitet hast.
Also geht es, wer ihm Schätze sammlet,
und ist nicht reich in Gott.
10. Aria (Alto)
Lade mich, weiser Wirth, zur Tafel ein,
die mit Lebensgütern speiset,
und das Lamm zum Labsal weiset.
Lade mich! ich will gar nicht blöde seyn
die versüßte Wermuths-Brocken
können hie den Geist nicht locken;
hier ist alle Kost nur Pein.
Da capo
11. Choral
Du o schönes Welt Gebäude,
magst gefallen wem du willt.
Deine scheinbarliche Freude,
ist mit lauter Angst umhüllt.
Denen die den Himmel hassen,
will ich ihre Welt-Lust lassen;
mich verlangt nach dir allein,
allerschönstes Jesulein!
Nutzungsbedingungen
LizenzPublic Domain Mark 1.0
Nutzung

Beachten Sie bitte unsere Veröffentlichungshinweise.

Zitierempfehlung
Wir empfehlen Ihnen das Zitieren nach folgendem Schema: [Literaturangaben zum Werk]. Digitalisiert durch die Universitätsbibliothek J.C. Senckenberg Frankfurt am Main [Jahr der Digitalisierung]: Angabe des permanenten Identifiers, ggf. Seitenangabe. (Beispiel: Gutenberg Bibel [1454/55]. Digitalisiert durch die Universitätsbibliothek J.C. Senckenberg Frankfurt am Main [2011]: urn:nbn:de:hebis:30:2-13126.)

QuellenangabeMs. Ff. Mus. 925 - Am 2 post Trinit. / [Georg Philipp Telemann]. [Frankfurt am Main], [vor 1758]. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, UB Frankfurt am Main: Ms. Ff. Mus. 925 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:2-371483 / Public Domain Mark 1.0