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Titelaufnahme

Titel
Ms. Ff. Mus. 922 - Judica / [Georg Philipp Telemann]
Werktitel
Die Sünd' hat uns verderbet sehr
KomponistTelemann, Georg Philipp
LibrettistBehrndt, Gottfried
BeteiligtKönig, Johann Balthasar [Sonstige]
Erschienen[Frankfurt am Main], [vor 1758]
Umfang14 Stimmen
Anmerkung
14 parts: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2, 1, 1, 1f. - S, S rip, A, T, B, vl 1, 2, vla, vlc, org (2x), ob 1 and fl 1, ob 2 and fl 2, calcedon, Abschrift: 1758 (1758a); 21,5 x 35 cm, Schreiber: König, Johann Balthasar <1691-1758> [ermittelt]. - Besetzung: S, A, T, B, vl (2), vla, vlc, fl (2), ob (2), org, calcedon. - Bemerkungen: org in d und c. - Text: Behrndt, Gottfried <1693-1743> [ermittelt] (Quelle: RISM)
Kantatenjahrgang: Stolbergischer Jahrgang / Behrndt-Jahrgang 1736/37, Textdichter: Gottfried Behrndt
Die Sünd' hat uns verderbet sehr
Die Sünde hat uns verderbt sehr
SpracheDeutsch
Schlagwörter
URL
Online-Ausgabe
Frankfurt am Main : Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, 2019
URNurn:nbn:de:hebis:30:2-371451 
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Jahrgang
Text

[TEI]

Der Text ist den Stimmen entnommen.
TVWV 1:365
1. Choral-Recitativo (Tutti)
Die Sünd hat uns verderbet sehr,
der Teuffel plagt uns noch vielmehr;
die Welt, auch unser Fleisch und Blut
uns allezeit verführen thut.
[Recitativo, Basso]
So gar, daß wir nichts Geistlichs richten können,
daß unsre Augen blind,
die Hertzen unbeschnitten sind,
als die der Seele kein Erkänntniß gönnen;
daher wir offt die Bothen Gottes schänden,
die uns die Fessel von den Händen,
die dicken Schuppen vom Gesichte
zu streichen sich bemühn.
So häufft man sich die Zorngerichte;
es muß uns Finterniß beziehn.
Diß Elend kennst du Herr allein,
ach laß uns dir befohlen seyn.
[Recitativo, Canto]
Des Menschen Hertzens Dicht- und Trachten
versperret sich oft selbsten Licht und Recht;
man will offt Gottes Winck verachten.
O schnöder Sünden-Knecht!
Dein Lohn ist, wie die That.
2. Dictum (Tutti)
Gott stürtzet der Verkehrten Rath,
daß sie des Tages im Finsternüß lauffen,
und tappen im Mittage, wie in der Nacht.
3. Choral
Diß Elend kennst du, Herr allein;
ach laß uns dir befohlen seyn!
4. Aria (Alto)
Salbe mich, du Gnaden-Geist!
mit der rechten Augen-Salbe!
Laß dein Wort mir offen stehen,
mich des Heyles Ordnung sehen,
da du meine Blindheit weißt.
Da capo
5. Recitativo (Tenore)
Das Fleisch, das an den Schalen klaubet,
legt alles nur buchstäblich aus.
Wo will der blinde Wahn hinaus,
der uns den Weg zum Himmel raubet?
Man wagt mit der befleckten Sünden-Bürde
sich zu der Engel-reinen Würde!
6. Dictum (Tutti)
Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes;
es ist ihm eine Thorheit, und kan es nicht begreifen;
denn es muß geistlich gerichtet seyn.
7. Recitativo (Basso)
Diß ist des alten Adams Arth:
wenn wir die herbe Krafft der Sünden
durch einen Gnaden-Trieb empfinden,
so macht er erst das Hertze hart,
verstopfet unsre Ohren,
und höret er das Wörtlein: Neugebohren!
so fänget er mit seinen Kindern,
davon die böse Lust die Mutter ist,
gewaltig an, den guten Geist zu hindern.
Mein frommer Christ! ach!
hüte dich vor Satans Tücken!
fleuch diesen Belial!
laß dich des Heylands Wort erquicken,
diß Labsal macht dich alles Jammers loß.
8. Choral
Ich komm zu deinem Abendmahl,
verderbt durch manchen Sünden-Fall;
ich bin kranck, unrein, nackt und bloß,
9. Recitativo (Basso)
Ein irrend Schaaf, das wiederkehrt,
das falscher Weide Schmack bißher bethört,
bleibt vor Gefahr und Sorgen
beglückt geborgen,
wenns seines Hirten Stimme hört.
10. Dictum (Basso)
Warrlich! Warrlich! ich sage euch:
wer an mich glaubet,
der hat das ewige Leben.
11. Aria (Tenore)
Ihr Sünder! werfft euch selbst mit Steinen,
dem Heyland aber werfft mit Weinen
ein treu zerknirschtes Hertze für.
Wird dieser sich verbergend weichen,
muß euch des Todtes Nacht erschleichen;
denn Finsternis bedeckt euch schier.
Da capo
12. Choral
Weicht all ihr Übelthäter,
mir ist geholffen schon;
der Herr ist mein Erretter,
er nimmt mein Flehen an.
Er hört meins Weinens Stimme,
es müssen fall‘n geschwind
all sein und meine Feinde,
und schändlich kommen um.
Nutzungsbedingungen
LizenzPublic Domain Mark 1.0
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QuellenangabeMs. Ff. Mus. 922 - Judica / [Georg Philipp Telemann]. [Frankfurt am Main], [vor 1758]. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, UB Frankfurt am Main: Ms. Ff. Mus. 922 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:2-371451 / Public Domain Mark 1.0