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Titelaufnahme

Titel
Ms. Ff. Mus. 889 - Am 10 post Trinit. / [Georg Philipp Telemann]
Werktitel
Der Herr wird dich schlagen
KomponistTelemann, Georg Philipp
LibrettistBehrndt, Gottfried
BeteiligtKönig, Johann Balthasar [Sonstige]
Erschienen[Frankfurt am Main], [circa 1757]
Umfang14 Stimmen
Anmerkung
14 parts: 1, 1, 2, 1, 2, 1, 1, 1, 1, 2, 2, 1, 1, 1f. - S, S rip, A, T, B, vl 1, 2, vla, vlc, org (2x), ob 1, 2, calcedon, Abschrift: 1757 (1757c); 21,5 x 35 cm, Schreiber: König, Johann Balthasar <1691-1758> [ermittelt]. - Besetzung: S, A, T, B, vl (2), vla, vlc, ob (2), org, calcedon. - Bemerkungen: org in E und D. - Text: Behrndt, Gottfried <1693-1743> [ermittelt](Quelle: RISM)
Kantatenjahrgang: Stolbergischer Jahrgang / Behrndt-Jahrgang 1736/37, Textdichter: Gottfried Behrndt
Der Herr wird dich schlagen
SpracheDeutsch
Schlagwörter
URL
Online-Ausgabe
Frankfurt am Main : Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, 2019
URNurn:nbn:de:hebis:30:2-371027 
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IIIF IIIF-Manifest
Jahrgang
Text

[TEI]

Der Text ist den Stimmen entnommen.
TVWV 1:292
1. Dictum (Tutti)
Der Herr wird dich schlagen
mit Wahnsinn, Blindheit und Rasen des Hertzens Bethen.
2. Aria (Basso)
O! suchet Schutz in Felß und Ritzen.
Verstockte! wäret ihr doch Steine,
o fühlten euer Fleisch und Beine
des strengen Zornes Ruthen nicht,
wenn Mord und Schwerd ins Hertze bricht
Ihr lacht, ihr/und seht die Schärfe blitzen.
Da capo
3. Recitativo (Alto, Basso)
[Alto:]
Wer ist doch dieses Ziel der Rache,
und was betrifft die Sache.
[Basso:]
Die Thörichte, die Brut der Schlangen,
die, welcher lange Zeit ihr König nachgegangen,
die er mit Wohl gelockt, mit Weh bedräut,
um die er Cron und Thron verlassen,
um die er oft geweint,
dieselbe will ihn feindlich hassen,
die schmähet ihn, wenn er ihr Glücke meynt.
[Alto:]
Wie? Ist es nicht die heilge Stadt,
da Gottes Aug und Hertze wohnet,
da er so Heerd als Feuer hat,
bey der er drinnen ist und thronet!
[Basso:]
Die ist es, ja! der hat er nicht verschonet.
[Alto:]
Muß dieser es also ergehn,
wie wird es um Samaria und Sodom stehn?
4. Dictum (Tutti)
Wer auf diesen Stein fället,
der wird zerschellen,
auf welchen er aber fället,
den wird er zermalmen.
5. Aria (Alto)
Sieht Lieb und Langmuth sich verschmähet,
entbrennt ihr Zorn, der nicht vergehet.
6. Choral
Wahr ists: Gott ist wohl stets bereit,
dem Sünder mit Barmhertzigkeit;
doch wer auf Gnade sündigt hin,
fährt fort in seinem bösen Sinn,
und seiner Seelen selbst nicht schont,
dem wird mit Ungnad abgelohnt.
7. Recitativo (Basso)
Allein, es ist ein schrecklichs Unglücke,
in solches sincket sie durch eigne Tücke,
sie, die nunmehr verschmähte Braut,
die Grimm und Zorn auf ihrer Scheitel schaut.
8. Aria (Alto, Basso)
Zeige mir, o treuster Jesu,
was zu meinem Friede dient.
Laß mich nicht in Blindheit lauffen,
treibe doch aus meiner Brust
Neid und Zorn und Welt und Lust,
welche mich und dich verkaufen,
und mein Hertze, deinen/Jesus Tempel,
offt zu schänden sich erkühnt.
Da capo
9. Dictum (Tutti)
Wandelt im Licht, dieweil ihr das Licht habet,
daß euch die Finsterniß nicht überfalle.
10. Recitativo (Alto, Basso)
[Alto:]
Allein, wie schrecket deine Strenge!
mich schreckt dein Zorn, womit du schlägst.
[Basso:]
Getrost, du kömmst in kein Gedränge,
wenn du des Lammes Zeichen trägst,
und wenn in dir das Holtz des Paradieses grünt.
11. Aria (Alto)
Zeige mir, o treuster Jesu,
was zu meinem Friede dient.
Laß mich nicht in Blindheit lauffen,
treibe doch aus meiner Brust
Neid und Zorn und Welt und Lust,
welche mich und dich verkaufen,
und mein Hertze, deinen/Jesus Tempel,
offt zu schänden sich erkühnt.
Da capo
12. Recitativo (Alto, Basso)
[Basso:]
Wirst du im Lichte wallen,
so kann dich nicht die Blindheit überfallen.
[Alto:]
Mein Heyl! o strafe nicht so scharff,
Gehorsam soll mich dir verbinden.
[Basso:]
Beweine hertzlich deine Sünden,
daß Jesus über dich nicht weinen darf.
[Alto:]
Wohlan, mein Trost! ich bin nun dessen überzeuget:
du wirst an der zu keinem Löwen werden,
die Thränen voll sich dir zun Knien beuget.
13. Aria (Alto)
Die Lieb und Langmuth weiß zu dulten,
vergibt voll Brunst bethränte Schulden.
14. Choral
Ich bin vom Seufzen müde, hab weder Krafft noch Macht,
in großem Schweiß ich liege, durchaus die gantze Nacht,
mein Lager naß von Thränen, mein G’stalt für Trauren alt,
zu Todt ich mich fast gräme, die Angst ist mannigfalt.
Nutzungsbedingungen
LizenzPublic Domain Mark 1.0
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QuellenangabeMs. Ff. Mus. 889 - Am 10 post Trinit. / [Georg Philipp Telemann]. [Frankfurt am Main], [circa 1757]. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, UB Frankfurt am Main: Ms. Ff. Mus. 889 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:2-371027 / Public Domain Mark 1.0