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[TEI]
Der Text ist den Stimmen entnommen.
TVWV 1:753
1. CoroHerr, ich bin beyde, dein Pilgrim und dein Bürger wie alle meine Väter. Denn wir haben hier keine bleibende Stätte, sondern die zukünftige suchen wir. 2. Recitativo (Canto)Ach ja, mein Gott! ein Pilgrim und ein Wandersmann bin ich allhier auf Erden. Die Welt seh ich als eine Wüste an, wo ich nicht bleiben kann, und auch nicht glücklich werden; der Teufel hört allhier nicht auf, mit seinen Mörder Hauffen mir immer nach zu lauffen, so ist mein Lebens Lauff voll Kummer und Beschwerden. 3. Aria (Alto)Die Welt macht mir das Leben schwehr, jedoch, es mag drum seyn. Ja, wenn der Herr mein Trost nicht wär, so wollt ich mich betrüben, nun aber kränckt mich keine Pein, denn er will mich beständig lieben. Mehr will ich nichts, nichts will ich mehr. 4. Recitativo (Tenore)Je hefft'ger man mich drückt, je hurt'ger eil ich fort; ich weiß, Gott Lob! den Hort, wo meine Ruhe nichts erstickt, und einen Ort, wo meines Bleibens ist. Denn ich bin dein Bürger, lieber Gott. Im Himmel ist mein Bürger-Recht, wo mich als seine Braut der Fürst des Lebens küßt. Da werde ich geehrt, hienieden bin ich schlecht. Dort kröhnt mich Ruh und Pracht, war ich gleich hie ein Spott. Hier war mein täglich Brod Angst, Thränen, Müh und Noth, 5. Aria (Canto)Ich werde doch endlich zur Ruhe gelangen, was schadet's, geh ich gleich auf Dornen dahin. G'nug daß mir auf Klagen, auf Seuffzen und Weinen ein liebliches Ende wird seelig erscheinen, denn Jesus, der wird mich im Himmel empfangen und schenckt sich mir selber zum frohen Gewinn. 6. Recitativo (Basso)Ach, daß ich auf der Pilgrimschafft des Lebens mich nicht trostlos seh und ohne Rath und Führer steh, so bleibe du mit deiner Krafft, mein Heyland, ja bey mir, und gieb, wenn's Abend wird allhier mit meinem Leben werden, mir einen seelgen Abtritt von der Erden. 7. Aria (Tenore)Bleib bey mir, du Fürst des Lebens, wenn mein Leben Abschied nimmt. Daß, wenn meine Kräffte sterben, ich die Freude möge erben, die du mir bey dir bestimmt. 8. ChoralVerbirg mein Seel aus Gnaden in deiner offnen Seiť, rück sie aus allem Schaden in deine Herrlichkeit. Der ist wohl hie gewesen, der kömmt ins Himmels Schloß, der ist ewig genesen, der ruht in deinem Schooß. |
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| Quellenangabe | Ms. Ff. Mus. 1111 - Am 2ten Oster-Tage / [Georg Philipp Telemann]. [Frankfurt am Main], [zwischen 1721 und 1727]. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, UB Frankfurt am Main: Ms. Ff. Mus. 1111 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:2-239731 / Public Domain Mark 1.0 |
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