Klinische Ergebnisse nach primärer Reparatur von frischen vorderen Kreuzbandrissen mit der Healing Response Technik : 2-Jahres Ergebnisse einer prospektiven Studie

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2020

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Die Ruptur des vorderen Kreuzbands (VKB) zählt zu den häufigsten Bandverletzungen des Kniegelenks. Aktuell gilt die arthroskopische Kreuzbandplastik mittels autologer Sehnen als therapeutischer Goldstandard . Nachteilig an dieser Therapieoption ist unter anderem der Verlust propriozeptiver Funktionen, das Auftreten von Entnahmemorbiditäten und das Risiko einer Rezidiv-Instabilität. Die in der vorliegenden Arbeit untersuchte Healing-Response (HR) ist eine Kreuzband-erhaltende minimalinvasive Alternative, die zu einer Primärheilung der verletzten VKB-Fasern führt. Die nachfolgende Arbeit stellt die 2-Jahres-Ergebnisse eines mit der HR-Methode behandelten Patientenkollektivs mit frischen Teilrupturen des VKB vor.Im Zeitraum zwischen Februar 2005 und Oktober 2008 wurden 57 Patienten mit frischen VKB-Rupturen an der orthopädischen Klinik der Justus-Liebig-Universität Giessen nach HR-Methode behandelt und über 24 Monate nachbeobachtet. Dabei wurden nach 6, 12 und 24 Monaten der Lysholm-Gillquist-Score, der Tegner-Aktivitäts-Score (TAS), die VKB-Stabilität mittels KT-1000 Arthrometer und die Kontinuität des VKB mittels Magnetresonanztomografie (MRT) erfasst. Weiter bewerteten die Patienten zu diesen Zeitpunkten die Kniefunktion, das Schmerzausmaß und die auftretende Begleitsymptomatik bei Aktivität.Postoperativ stiegen sowohl der Lysholm-Gillquist-Score (von 40 auf im Median 96 Punkten) als auch der TAS (von 2 auf im Median 6 Punkten) signifikant gegenüber den Ausgangswerten an. Die KT-1000 Messung ergab nach 24 Monaten eine Seitendifferenz unterhalb der pathologischen Grenze von 3 mm. Somit lagen postoperativ klinisch und subjektiv stabile VKB-Verhältnisse vor. Die Kontinuitätsmessungen im MRT belegten ebenso morphologisch intakte Verhältnisse. Bei nahezu allen Patienten hatte sich die Kniefunktion, das Schmerzausmaß und die auftretende Begleitsymptomatik bei Aktivität postoperativ deutlich verbessert. Die stärksten Veränderungen traten innerhalb der ersten 6 Monate postoperativ auf.Laut den vorliegenden Ergebnissen handelt es sich bei der HR um eine wirksame und sichere Alternative zur operativen VKB-Plastik, sofern sie zum richtigen Zeitpunkt erkannt und innerhalb von zwei bis drei Wochen durchgeführt wird. Die erzielbare subjektive Zufriedenheit und objektive Funktionalität ist vergleichbar mit den Ergebnissen nach autologer VKB-Plastik, bei gleichzeitiger Vermeidung verschiedener, mit dieser Methode verbundenen Risiken. Bei erfolgreicher Anwendung erlaubt die Trauma-arme, Kreuzband-erhaltende HR-Technik eine mit der VKB-Plastik vergleichbare Wiederaufnahme der sportlichen Aktivitäten.


The rupture of the anterior cruciate ligament (ACL) is one of the most common injuries of the knee. The most favored treatment is the use of arthroscopic repair using autologous tendons. The loss of proprioception, concomitant morbidity as well as the risk of reassessed instability are negative effects of this treatment option.This study examined a new treatment method, called Healing Response (HR). HR is a minimally invasive technique, which preserves natural ACL fibers and leads to primary healing. The study presents the 2-year-results of patients who had partial ACL ruptures and got treatment after the HR protocol.Between February 2005 and October 2008, 57 patients with fresh partial and subtotal ACL tears were operated at the Orthopedic Clinic of Justus-Liebig-University Giessen, following the HR method. Patients were regularly followed up until 24 months. Lysholm- Gillquist-Score, Tegner Activity Level, ACL stability (measured with the KT-1000 Arthrometer) and ACL continuity (using MRI) were recorded after 6, 12, and 24 months.Additionally, knee function, pain and additional symptoms were recorded.After operation the Lysholm-Gillquist-Score (from 40 points to 96 points) as well as Tegner Activity Level (from 2 to 6 points) rose significantly. KT-1000 measurement showed non pathologic difference below 3 mm after 24 months. Thus, postoperative clinical and subjective measurements showed stable results. The MRI examinations confirmed the morphologic continuity of the ACL too. Nearly all patients reported a gain of function as well as a reduction of pain and other negative outcomes. The biggest effect could be seen within the first 6 months after the operation.Referring to these results HR can be called an effective and safe alternative to common treatment options of ACL tears. Satisfaction of the patients and objective measurements show comparable results with common treatment avoiding the usual risks. HR is a less traumatic, ACL preserving technique, which allows an early return of sportive activities after treatment.

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