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Titel:Die femorale Tunnelerweiterung nach MPFL Plastik mittels Gracilissehne und ihr Einfluss auf das klinische Outcome
Autor:Höger, Almut
Weitere Beteiligte: Schüttler, Karl (Dr. med, PD)
Veröffentlicht:2020
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2020/0299
DOI: https://doi.org/10.17192/z2020.0299
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2020-02990
DDC:610 Medizin
Publikationsdatum:2020-07-27
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Luxation, Patella, MPFL, Gracilis

Zusammenfassung:
Einleitung: Die Patellaluxation und die damit verbundene Ruptur des medialen patellofemoralen Ligamentes (MPFL) gehören zu einem der häufigsten orthopädischen Krankheitsbilder. Der Ersatz des MPFL hat sich in den letzten Jahren zur wichtigsten Therapieoption entwickelt. Der Einfluss einer femoralen Bohrkanalerweiterung im Rahmen einer MPFL Plastik auf das klinische Ergebnis wurde bisher noch nicht hinreichend untersucht. Daher ist das Ziel der vorliegenden Studie das Auftreten, das Ausmaß und den Einfluss einer femoralen Tunnelerweiterung nach isoliertem Ersatz des medialen patellofemoralen Ligamentes auf das klinische Outcome zu untersuchen. Als Nebenziel wird der Einfluss einer femoralen Tunnelfehlpositionierung auf die Entwicklung eines Enlargements untersucht. Methodik: Die Einschlusskriterien waren das Vorliegen einer isolierten Ruptur des medialen patellofemoralen Ligamentes und die Rekonstruktion mittels autologer Gracilissehne, ein follow-up von mindestens 1,5 Jahren und keine zusätzlichen Verletzungen in Form einer flake fracture oder Knorpelschäden. Die klinische Evaluation umfasste die Untersuchung der Stabilität des Kapselbandapparates und der Patella sowie die Dokumentation einer Achsabweichung. Das klinische Ergebnis wurde mit Hilfe des Tegner Aktivitäts Index, des Kujala Scores und des International Knee Documentation Scores (IKDC) objektiviert und mit den Ergebnissen der MRT Bilder korreliert. Ergebnisse: Für die Studie wurden 51 Patientenknie nachuntersucht. Das durchschnittliche Alter der Patienten bei follow-up lag bei 22,6 ± 8,5 Jahren, die Zeit zwischen Operation und follow-up lag bei 3,01 ± 1,37 Jahren. Hiervon hatten 23 Patienten ein Enlargement, 20 davon waren zu weit proximal platziert. 13 der 28 Patienten ohne Enlargement hatten eine zu proximale Tunnelposition. (p = 0,0033). Patienten mit Tunnelerweiterung zeigten einen signifikant besseren Kujala Score (83,6 ± 11,7 vs. 74,9 ± 16,2; p = 0,032) und IKDC Score (79,7 ± 6,9 vs. 70,7 ± 18,6; p = 0,024) im Vergleich zu Gruppe ohne femorale Tunnelerweiterung. Diskussion: Es konnte gezeigt werden, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen einem zu weit proximal positionierten Tunnel und einem Tunnelenlargement besteht. Weiterhin konnte kein negativer Einfluss eines Tunnelenlargements auf das klinische Outcome festgestellt werden. Patienten mit einem Tunnelenlargement erzielten sogar im Kujala und IKDC Score bessere Ergebnisse als die Vergleichsgruppe oh-ne Tunnelenlargement.


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