Interaktion der G-Protein-Untereinheit G beta 3 und ihrer Spleißvarianten mit G gamma-Untereinheiten

Gb3s und Gb3s2 sind Spleißvarianten der G-Proteinuntereinheit Gb3, die gehäuft in Assoziation mit dem T-Allel eines genetischen Polymorphismus (C825T) im Gen der G-Proteinuntereinheit Gb3 (GNB3), auftreten. Eine wichtige Eigenschaft von Gb-Untereinheiten ist ihre Fähigkeit, mit G-Protein-g-Untereinheiten (Gg) stabile Dimere zu bilden, welche eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Spezifitäten bei der Signalübertragung vom Rezeptor zum Effektor spielen. Gegenstand dieser Arbeit war die Analyse, welche der bekannten zwölf Gg-Untereinheiten mit Gb3s und Gb3s2 dimerisieren können und wie effektiv diese Interaktion geschieht. Zu diesem Zweck wurden cDNA-Konstrukte der zwölf Gg-Untereinheiten generiert, denen durch Mutagenese unter Verwendung modifizierter Oligonukleotidprimer und der Polymerasekettenreaktion ein N-terminales Hämagglutinin-Epitop (HA-Epitop) eingefügt wurde. Nach in vitro-Translation und radioaktiver Markierung wurden Mischungen aus Gb1, Gb2, Gb3, Gb3s, Gb3s2 bzw. Gb4 mit Gg1, Gg2, Gg3, Gg4, Gg5, Gg7, Gg8cone, Gg10, Gg11, Gg12 bzw. Gg13 hergestellt. Mit Hilfe eines gegen das HA-Epitop gerichteten Antikörpers konnten Gbg-Dimere immunpräzipitiert und nach Autoradiographie dargestellt und quantifiziert werden. Neben diesen in vitro-Versuchen wurden einige dieser Kombinationen auch in vivo nach Transfektion und metabolischer Markierung von Zellen analysiert. Für die Wildtypproteine Gb1, Gb2, Gb3 und Gb4 konnten immunpräzipitierbare Dimere mit allen untersuchten Gg-Proteinen nachgewiesen werden. Auch für Gb3s und Gb3s2 ließen sich Dimere mit allen Gg-Untereinheiten außer Gg2 nachweisen. Bezogen auf das Wildtypprotein Gb3 waren für Gb3s und Gb3s2 die Mengen an präzipitierbaren Dimeren mit den farnesylierten Gg-Untereinheiten Gg1, Gg8cone und Gg11 sowie mit Gg13 am größten. Alle anderen Gg-Untereinheiten bildeten mit Gb3s und Gb3s2 eine deutlich geringere Menge präzipitierbarer Dimere als mit Gb3. Wurden diese Experimente an ganzen Zellen wiederholt, so war der präzipitierbare Anteil von Gb3s und Gb3s2 mit Gg5, Gg8cone und Gg12, bezogen auf Gb3, höher als in den in vitro-Translationsexperimenten. Dies spricht für eine effektivere Prozessierung und Dimerisierung von Gb3s und Gb3s2 mit Gg-Proteinen in intakten Zellen. Zusammengefasst belegen diese Experimente, dass Gb3s und Gb3s2 trotz der Deletion einer gesamten einem Propellerblatt entsprechenden Domäne (WD-Domäne) in der Lage sind, mit Gg-Untereinheiten stabile Dimere zu bilden, ein wichtiges biochemisches Charakteristikum von Gb-Proteinen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Grad der Dimerisierung von dem des Wildtypproteins Gb3 abweicht und dass auch veränderte Gb-Gg-Spezifitäten bestehen.

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