Charakterisierung der molekularen Mechanismen der Aktivierung des Ras-spezifischen Austauschfaktors RasGRP3 durch den EGF-Rezeptor

In der vorliegenden Arbeit wurde die Rezeptor-Tyrosinkinase-Regulation der Phospholipase C-ε (PLC-ε), die von Ras- und Rho-ähnlichen GTPasen kontrolliert wird, in HEK-293-Zellen näher untersucht. Diese Zellen exprimieren den an die PLC-ε-gekoppelten Epidermal Growth Factor (EGF)-Rezeptor endogen. Die PLC- und Ca2+-Signalübertragung durch den EGF-Rezeptor, der sowohl die PLC-γ1 als auch die PLC-ε aktiviert, wird spezifisch durch Inaktivierung der Ras-verwandten GTPasen mit Toxinen von Clostridium-Spezies und durch Expression von dominant-negativem Rap2B unterdrückt. EGF bewirkt eine schnelle und anhaltende GTP-Beladung von Rap2B, die Bindung von Rap2B an die PLC-ε und die Rap2B-abhängige Translokation der PLC-ε an die Plasmamembran. Zwar wird die GTP-Beladung von Rap2B nach EGF-Stimulation durch Chelatbildung der intrazellulären Ca2+-Ionen und durch Expression einer Lipase-inaktiven Mutante der PLC-γ1 gehemmt, aber weil die PLC-ε in dem beschriebenen Signalweg Rap2B nachgeschaltet ist, hatte die Expression einer Lipase-inaktiven Mutante der PLC-ε keinen Einfluss auf die Rap2B-Aktivierung. Die Expression von RasGRP3 (Ras Guanine nucleotide Releasing Protein 3), einem Ca2+/Diacylglycerol-regulierten Guaninnukleotid-Austauschfaktor für Ras-ähnliche GTPasen, verstärkte die GTP-Beladung von Rap2B und die PLC-/Ca2+-Signalübertragung durch den EGF-Rezeptor. Die Expression anderer Austauschfaktoren für Ras-ähnliche GTPasen, insbesondere von RasGRP 1 und 2, konnte die Rap2B-Aktivierung nach EGF-Rezeptor-Stimulation nicht beeinflussen. EGF induziert die Tyrosinphosphorylierung von RasGRP3, aber nicht von RasGRP1. Wie sowohl in vivo als auch in vitro gezeigt werden konnte, wird RasGRP3 nicht durch die EGF-Rezeptor-Tyrosinkinase selbst phosphoryliert, sondern durch die Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinase c-Src. Die direkte Tyrosinphosphorylierung von rekombinantem RasGRP3 konnte durch rekombinantes Src in vitro nachgewiesen werden. Die Hemmung von c-Src in vivo interferiert mit der EGF-induzierten Rap2B-Aktivierung und PLC-Stimulation. Zusammengefasst weisen die in dieser Arbeit gezeigten Ergebnisse darauf hin, dass der EGF-Rezeptor die Aktivierung von Rap2B via PLC-γ1-Aktivierung und Tyrosinphosphorylierung von RasGRP3 durch c-Src triggert, was schließlich zur Stimulation der PLC-ε führt.

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