Der Einfluss thermoplastischer Elastomere auf die Struktur und das Kristallisationsverhalten von Polyolefin-Blends

Seit einigen Jahren gewinnt die Forschung an mehrkomponentigen heterogenen Polymersystemen zunehmend Bedeutung. Dies liegt neben dem akademischen Forschungsinteresse auch an dem grossen wirtschaftlichen Interesse in der industriellen Anwendung. In der Materialforschung werden aufgrund des gestiegenen Bedarfs an vielseitigen und preisgüunstigen Hochleistungswerkstoffen mit einem breiten Eigenschaftsprofil neue Polymerwerkstoffe durch Mischung vorhandener Homopolymere entwickelt. Von großer industrieller Bedeutung ist die Kombination der beiden Polymere isotaktisches Polypropylen (iPP) und Polyethylen (PE). In diesen Systemen wird iPP und PE in bestimmten Gewichtsverhältnissen gemischt, um die Eigenschaften des Werkstoffs gezielt zu verändern. Die Verbesserungen des Eigenschaftsprofils werden häufig als das Resultat synergetischer Effekte zwischen den jeweiligen Komponenten des Systems erklärt. Jedoch stellt das Polymersystem iPP/PE innerhalb des gesamten Konzentrationsbereichs ein nichtmischbares Polymersystem dar. Die resultierenden neuen Materialeigenschaften des Systems iPP/PE erreichen deshalb oft nicht das geforderte Eigenschaftsprofil. Aufgrund der Nichtmischbarkeit kommt es zu einer Phasenseparation. Diese führt u.a. zu einer inhomogenen Verteilung der Minorphase in der Matrix. Die schlechte Adhäsion an den Phasengrenzen beeinträchtigt die Kraftübertragung bei Belastung des Materials und beeinflußt so die mechanischen Eigenschaften des Systems. Eine Moeglichkeit, diese aus der Nichtmischbarkeit der Ausgangskomponenten resultierenden Nachteile zu vermeiden, besteht in dem Einsatz von grenzflaechenaktiven Polymeren, sogenannten Vertraeglichkeitsmachern Haeufig werden sogenannte Block- oder Pfropf-Copolymere als Vertraeglichkeitsmacher eingesetzt. Sie sollen in der Phasengrenze der nichtmischbaren Polymere derart lokalisiert sein, dass sie die Grenzphase ueberbruecken. Eine Vielzahl von Untersuchungen wurde durchgefuehrt, um fuer spezielle Polymersysteme die passenden Vertraeglichkeitsmacher zu entwickeln.

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