Nischenwirtschaft und Modernisierung: Reflektionen über das Verhältnis von Tradition und Innovation im chinesischen Wachstumsprozeß

Das Einleitungskapitel (zugleich ein Beitrag zur Festschrift Armin Bohnet zum 60. Geburtstag) des oben genannten Buches (siehe No. 29) setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit die chinesische Tradition ein Medium rascher wirtschaftlicher Modernisierung im Sinne der Erlangung internationaler Wettbewerbsfähigkeit sein kann. Ansatzpunkt ist die in China vieldiskutierte These Paul Krugman's, daß mit dem ostasiatischen Modell kein intensives Wachstum erreicht worden sei. In der Tat ist zu überlegen, warum in China stets autoritär-interventionistische Entwicklungskonzepte vertreten wurden, die sich explizit auch gegen traditionelle Strukturen (etwa im Familienunternehmen) richteten. Es wird die bewußt provokative These aufgestellt, daß mit den Importen westlicher Modernisierungskonzepte eine in der Qing-Zeit schon angelegte, autochthon chinesische Form der Moderne lange Zeit unterdrückt worden ist, die mit der heutigen, grenzüberschreitenden Dynamik des chinesischen Wirtschaftsraumes wieder zu Tage tritt.

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