Marxloh: Ansichten über einen Duisburger Stadtteil

Mit der Formel von der Polarisierung der Städte wurde zunächst ein Prozeß beschrieben,der in den entwickelten kapitalistischen Ländern in den 1980er Jahren mit dem Ausein-anderdriften der Perspektiven der Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung städti-scher Agglomerationen im nationalen Wirtschaftsraum begann (Für die BRD vgl. Krum-macher,Rommelspacher et al., 1985). Auslöser waren Prozeß- und Produktinnovationen n der Ökonomie. Diese wurden insbesondere aufgrund der breiten Durchsetzung von Informations- und Kommunikationstechnologien möglich, und verknüpften sich mit drei weiteren Tendenzen: Der Internationalisierung von Produktion und Kapitalverwertung, der Flexibilisierung von Produktion und Arbeitsmarkt sowie der damit einhergehenden Polarisierung von Beschäftigungsstrukturen. Im Kontext dieser Entwicklungen verschoben sich die Zentren des ökonomischen Wachstums national und global. Dabei wurden ehemals bedeutende Industriegebiete - in der BRD etwa das Ruhrgebiet und die Schiff-bauregionen - von De-Industrialisierung betroffen, während andere Räume vom Wachstum bei produktionsorientierten Dienstleistungen und der Entwicklung und Produktion von High-Tech-Artikeln profitierten. Diese räumlichen Umstrukturierungsprozesse waren weltweit zu beobachten. In der BRD wurden sie als Süd-Nord-Gefälle diskutiert (vgl. Friedrichs 1986), in den USA als Sun- und Rustbelt, und in Großbritannien wurde der Gegensatz zwischen den niedergehenden Industrieregionen der Mitte und des Nordens und den prosperierenden Dienstleistungsregionen im Südosten als Wiederaufleben der Spaltung in die „two nations" der Industrialisierungsphase kommentiert.

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