Evaluation einer zweijährigen Intensivbetreuung von jungen Menschen mit Schizophrenie

Fragestellung: Im Projekt «Trialog» werden Jugendliche, die an Schizophrenie mit frühem Beginn (EOS) leiden, zwei Jahre im Anschluss an die stationäre Behandlung intensiv betreut, um Recovery und Autonomie zu fördern. Die multiprofessionelle Betreuung umfasst psychoedukative (Multi-)Familienarbeit, Bewältigung persistierender positiver Symptome, Aufbau sozio-emotionaler Kompetenz, Alltags- und Freizeittraining sowie Unterstützung bei der Schul- und Berufsausbildung.

Methodik: Psychopathologie, soziales und neuropsychologisches Funktionsniveau von zwölf Bewohnern wurden über zwei Jahre verfolgt. Ihr Fortschritt wurde mit zwölf EOS-Patienten verglichen, die nach der Entlassung nicht im Projekt «Trialog» betreut wurden.

Ergebnisse: Teilnehmer zeigten einen Rückgang positiver und negativer Symptome, während positive Symptome in der Vergleichsgruppe anstiegen. Das soziale Funktionsniveau stieg (GAF), ein höherer Anteil von Betreuten lebte im Anschluss selbstständig und ging einer regelmäßigen Tätigkeit nach. Neuropsychologische Indikatoren des Gedächtnis (WMS-R), der (selektiven) Aufmerksamkeit (TMT), der visuo-motorischen Koordination (MT) und des psychomotorischen Tempos (ZS) besserten sich stärker als in der Vergleichsgruppe. Keine Gruppe zeigte Veränderungen in Maßen der Intelligenz oder der subjektiven Lebensqualität (MANSA).

Schlussfolgerung: Erste Analysen geben Hoffnung, dass mit dem Projekt «Trialog» die Betreuung für EOS-Patienten in der kritischen Phase in den ersten Jahren nach Beginn der Schizophrenie innerhalb der Regelversorgung verbessert werden kann.

OBJECTIVE: The Trialog project offers patients with early-onset schizophrenia (EOS) a two-year programme of residential outpatient care following discharge from a clinic. The programme aims to support their further recovery and independence and encompasses interactive and psycho-educational multifamily care, coping with persistent symptoms, development of socio-emotional competence, independent house keeping, and support of school and vocational training.

METHODS: To evaluate psychopathology along with social and neuropsychological function for 12 participants over a period of 2 years. Their progress was compared with that of 12 EOS patients who did not attend Trialog following discharge.

RESULTS: Participants showed a significantly greater decrease of positive and negative symptoms, as opposed to an increase in positive symptoms in the comparison group. Measures of social function, neuropsychological indicators of memory, (selective) attention, and psychomotor speed improved more than in the comparison subjects. Neither group showed changes in measures of intelligence or in the subjective quality of life.

CONCLUSIONS: First analyses raise hope that monitoring participant performance in the programme of the "Trialog project" will improve the treatment and care of EOS-patients in the critical first years following the onset of schizophrenia.

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