Trügerische Zuflucht

  • Das Museum stellt auch in Russland eine der wichtigsten und populärsten kulturellen Einrichtungen dar und steht in engem Zusammenhang mit der Frage nach dem kollektiven Gedächtnis, dem Umgang mit dem Anderen (dem Exotischen, Fremden, Veralteten) sowie den kulturellen Machtverhältnissen (Nationales Erbe, Kanonisierung, Werte). Als literarisches Motiv hat das Museum das Potenzial, kulturelle Befindlichkeiten, die explizit nicht zur Sprache kommen können, zu verdichten und zu verbildlichen. Wie sich bei der Analyse einer Reihe von Texten vorwiegend aus dem 20. Jahrhundert herausgestellt hat, schöpft das Museumsmotiv das Spektrum der Bedeutungen, welches das Museum als Institution bereit hält, nicht aus: Es erscheint vielmehr als Ort der Lüge, des Todes und der sublimierten Gewalt, und ist daher geeignet, den im kulturellen Unterbewusstsein latent vorhandenen Bedrohungs- und Angstzuständen Ausdruck zu geben. Dies macht sein subversives Potenzial aus.

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Metadaten
Author:Ulrike GoldschweerGND
URN:urn:nbn:de:hbz:294-29320
Subtitle (German):das Museum als Motiv der russischen Literatur ; Lüge - Tod - Gewalt
Referee:Karl EimermacherGND, Bernd UhlenbruchGND, Helmut JachnowGND
Document Type:Habilitation
Language:German
Date of Publication (online):2010/09/23
Date of first Publication:2010/09/23
Publishing Institution:Ruhr-Universität Bochum, Universitätsbibliothek
Granting Institution:Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Philologie
Date of final exam:2004/02/04
Creating Corporation:Fakultät für Philologie
GND-Keyword:Kollektives Gedächtnis; Stoff (Literatur); Sammeln (Motiv); Textanalyse; Ausstellung (Motiv)
Dewey Decimal Classification:Literatur / Slawische Literatur
faculties:Fakultät für Philologie
Licence (German):License LogoKeine Creative Commons Lizenz - es gelten der Veröffentlichungsvertrag und das deutsche Urheberrecht