Dokument: Die Effekte einer flavanolreichen diätetischen Intervention auf die vaskuläre Funktion bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz

Titel:Die Effekte einer flavanolreichen diätetischen Intervention auf die vaskuläre Funktion bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=44307
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20171211-105749-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. med. Adamczyk, Sarah [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]2,24 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 30.11.2017 / geändert 30.11.2017
Beitragende:Prof. Dr. Rassaf, Tienush [Gutachter]
Prof. Dr. med. Akhyari, Payam [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz weisen beschleunigte, atherosklerotische Veränderungen der Gefäße auf. Daraus resultieren eine endotheliale Dysfunktion, erhöhter Blutdruck und Gefäßsteifigkeit. Ursächlich hierfür sind fortschreitende mikro- und makrovaskuläre Funktionsstörungen. Aus diesen Gründen weisen diese Patienten eine erhöhte Morbidität und Mortalität an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, den häufigsten Todesursachen in den westlichen Nationen, auf.

Die Ernährung stellt einen wichtigen modifizierbaren Faktor dar, welcher die kardiovaskuläre Gesundheit wesentlich beeinflusst. In diesem Zusammenhang haben Flavanole als pflanzliche Nahrungsbestandteile besondere Aufmerksamkeit erzielt. Erste interventionelle Arbeiten bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit konnten zeigen, dass eine flavanolreiche Diät zu einer Verbesserung der Endothelfunktion und des Blutdrucks führt.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Effekte einer diätetischen Supplementierung von Flavanolen auf die beeinträchtigte Gefäßfunktion bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz zu untersuchen.

Dafür wurde eine placebokontrollierte, doppelblinde klinische Studie an Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz durchgeführt, die aus zwei Teilen bestand. Den ersten Teil stellte die sogenannte Akutstudie dar, in der die Verträglichkeit der Prüfpräparate und deren kurzzeitigen Effekte auf die vaskuläre Funktion ermittelt wurden. Sie wurde mit 10 Patienten durchgeführt. Den zweiten Teil stellte die sogenannte Langzeitstudie dar, in der die Effekte einer chronischen Flavanoleinnahme untersucht wurden. 52 Patienten erhielten über 4 Wochen ein Getränk von 200 ml, welches entweder flavanolreich (kumulative Dosis/Tag 820 mg) oder frei von Flavanolen (0 mg) war. Ferner unterschieden sich die Testgetränke bezüglich Energiedichte, Makro- und Mikronährstoffen nicht. Am ersten und am letzten Tag der Studie wurden die Patienten vor der Dialyse untersucht. Die Gefäßfunktion wurde mittels flussmediierter Dilatation der A. brachialis (FMD) gemessen und die arterielle Steifigkeit mittels Pulswellengeschwindigkeit (PWV) dargestellt. Zudem wurde der Blutdruck gemessen und es wurden laborchemische Analysen durchgeführt. Innerhalb dieser Analysen wurde dem Zytokin macrophage migration inhibitor factor (MIF) besondere Aufmerksamkeit zuteil. Dieser zeigt sich bei Inflammation erhöht und nimmt eine zentrale Stellung in der Entstehung von Atherosklerose ein. Zudem stellen chronische inflammatorische Prozesse die Grundlage für die gesteigerten atherosklerotischen Gefäßveränderungen von Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz dar.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass bei Patienten mit terminaler Niereninsuffi-zienz die MIF-Konzentration im Plasma erhöht ist und mit der endothelialen Funktion der A. brachialis und der arteriellen Gefäßsteifigkeit korreliert.
Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass sowohl eine kurzzeitige als auch eine chronische diätetische Supplementierung von Flavanolen die vaskuläre Funktion bei terminaler Niereninsuffizienz verbessern kann. Zudem kann eine chronische diätetische Einnahme von Flavanolen den diastolischen Blutdruck und die Herzfrequenz beeinflussen.
Die Supplementierung mit Flavanolen stellt daher eine mögliche therapeutische Option dar, der vaskulären Dysfunktion entgegenzuwirken und damit den Gesundheitszustand bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz zu verbessern.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:11.12.2017
Dateien geändert am:11.12.2017
Promotionsantrag am:25.08.2016
Datum der Promotion:21.11.2017
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen