Schweregrade der Molaren-Inzisiven-Hypoplasie und der Milch-Molaren-Hypoplasie in einer explorativen Studie in norddeutschen Zahnarztpraxen

Das Krankheitsbild der MIH (Molaren-Inzisiven-Hypoplasie) und Milch-Molaren-Hypoplasie (MMH) ist mit einer Prävalenz von etwa 20% ein häufiges Problem. 

Ziel dieser fragebogengestützten Studie war es deshalb spezifische Zusammenhänge zwischen Schmelzstörungen von Milchzähnen und bleibenden Zähnen zu eruieren sowie Schweregrad und Lokalisation der MMH bzw. MIH bei Patienten und Patientinnen in norddeutschen Kinderzahnmedizinischen Praxen zu untersuchen.

Dazu wurden die Untersuchungsergebnisse der Schmelzstörungen aller Zähne nach einem dreistufigen Schema von Wetzel und Reckel  dokumentiert und Eltern befragt. 338 Patienten im Alter von 3-18 konnten in die Studie aufgenommen werden. 

Der überwiegende Anteil der erkrankten Zähne wies einen leichten Schweregrad (SG) 1 mit 76,6% bei einer MMH der Milchzähne sowie 76,7% bei einer MIH der bleibenden Zähne auf. Ein SG 3 als schwere Ausprägung fand sich an den okklusalen Flächen mit 39,5% bei der MMH und mit 34,9% bei der MIH am häufigsten. Signifikant korrelierten diese betroffenen Zahnflächen als auch die Anzahl der Zahnflächen mit dem SG 3 (p<0,001). Eine Subgruppenanalyse aller Milchzähne (MMH+) fand keine Korrelation der MMH an Milchmolaren/-eckzähnen mit einer MIH der 1. bleibenden Molar (p=0,02). Die Anzahl der betroffenen Zähne und der SG der Schmelzstörung korrelierte, was dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht.

Es fand sich keine Korrelation im vorliegenden Patientenkollektiv bezogen auf eine MMH der Milchzähne und einer MIH an den bleibenden Zähnen.

Aktuell wird ätiolgisch ein multifaktorielles Geschehen in der Literatur diskutiert. Studien dazu sind weiterhin dringend erforderlich. 

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