Titelaufnahme

Titel
Reiner Prozessschutz gefährdet Artenvielfalt im Leipziger Auwald / Rolf A. Engelmann, Nora Haack, Klaus Henle, Hans D. Kasperidus, Sylke Nissen, Martin Schlegel, Mathias Scholz, Carolin Seele-Dilbat, Christian Wirth ; Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Naturschutzforschung
VerfasserEngelmann, Rolf A. ; Haack, Nora ; Henle, Klaus ; Kasperidus, Hans D. ; Nissen, Sylke ; Schlegel, Martin ; Scholz, Mathias ; Seele-Dilbat, Carolin ; Wirth, Christian
KörperschaftHelmholtz-Zentrum für Umweltforschung
ErschienenLeipzig : Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Dezember 2019
Umfang1 Online-Ressource (14 Seiten, 1,11 MB) : Diagramme
SpracheDeutsch
SerieUFZ-Diskussionspapiere ; 2019, 8
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-116223 
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Reiner Prozessschutz gefährdet Artenvielfalt im Leipziger Auwald [1.11 mb]
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Die Frage ob die Artenvielfalt im Leipziger Auwald besser durch Prozessschutz oder besser durch Artenschutz erhalten werden kann wird momentan kontrovers diskutiert. Beide Management-Strategien haben ihre Vor- und Nachteile und müssen die jeweils vorherrschenden auenökologischen Faktoren und aktuellen forstlichen Bestandsstrukturen berücksichtigen. Deshalb kommt der Managementplan für das FFH-Gebiet des Leipziger Auwaldes zu der Schlussfolgerung dass Prozessschutzflächen nur begrenzt ausgewiesen werden sollen. Zur Erhaltung der außerordentlich hohen Biodiversität und Strukturvielfalt in den Beständen des Leipziger Auwaldes ist aus Sicht der Autoren die Förderung der Eichenverjüngung von großer Bedeutung. Die Eiche ist ein Schlüsselbaum für viele spezialisierte Pflanzenfresser und Pilzarten und bietet Lebensraum für ein großes Spektrum an Insekten Vögeln und Fledermäusen. Eigene Untersuchungen im Gebiet haben ergeben dass eine natürliche Verjüngung der Eiche nicht gegeben ist da die Lichtverhältnisse am Boden durch die geschlossene Kronendach dies nicht zulassen. Eine alleinige Prozessschutzstrategie würde daher nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen. Wir halten es für naturschutzfachlich für sinnvoller Prozess- und Artenschutz zu kombinieren und steuernde forstwirtschaftliche Eingriffe zum Aufbau zukünftiger Bestände mit standorttypischen Baumarten der Hartholzaue anzustreben damit der Leipziger Auwald auch in Zukunft seine hohe Artenvielfalt behält und den Unwägbarkeiten des Klimawandels und die Ankunft neuer Schädlinge standhalten kann. Der Artenschutz benötigt in Leipzig eine behutsame und ökologisch orientierte Forstwirtschaft mit ihren Instrumenten wie Femelwirtschaft Mittelwaldwirtschaft und Totholzmanagement. Zusätzlich müssen die Stadt Leipzig und das Land Sachsen die Re-Dynamisierung der Leipziger Aue zügig vorantreiben.