Biomechanische Evaluierung einer dorsalen versus volaren variabel winkelstabilen Plattenosteosynthese am distalen Radius mit einem Frakturmodell AO 23 C2.1

Die dorsale Plattenosteosynthese der distalen Radiusfraktur wurde mit der Einführung der volaren winkelstabilen Plattenosteosynthese immer weiter in den Hintergrund gedrängt. Dennoch wird vor allem bei intraartikulären distalen Radiusfrakturen diskutiert, welche Plattenposition einen größeren biomechanischen Benefit erbringt. Das Ziel dieser biomechanischen Studie war es, anhand einer Osteosynthese bei distaler Radiusfraktur vom Typ 23 C2.1 die Fragen zu klären, ob ein dorsales oder volares Plattensystem der neuesten Generation mit variabler Winkelstabilität suffizient die Fraktur retiniert und ein Implantatversagen bei einer simulierten Belastung, die einer 6 wöchigen postoperativen frühfunktionellen Behandlung entspricht, ausgeschlossen werden kann. Zudem sollte geklärt werden, welche Plattenposition die höhere Stabilität bietet. Verwendet wurden 6 Paare Radiusknochen von Körperspendern, wobei randomisiert 2 Gruppen aus jeweils drei rechten und drei linken Knochen eingeteilt wurden. An jedem Radius wurde dieselbe Zielfraktur gesetzt und eine volare oder dorsale Plattenosteosynthese durchgeführt. Der initiale und finale statische Test bestanden aus jeweils 3 Setzzyklen und 3 Messzyklen mit je 150N und einer Frequenz von 0,2Hz. Der dynamische Test bestand aus 5000 Zyklen. Hier erfolgte die sinusoidale Krafteinleitung mit 150 N und einer Frequenz von 0,2 Hz. Es ergab sich kein Osteosyntheseversagen, initiale und finale Steifigkeit unterschied sich weder innerhalb der beiden Gruppen noch zwischen den beiden Gruppen signifikant. Dies gilt ebenso für das Setzverhalten. Die mit Range of Motion (ROM) definierte Bewegungsamplitude der Gelenkfragmente zueinander, war in der Gruppe der dorsalen Osteosynthesen nach der zyklischen Testung signifikant größer als in der Gruppe der volaren Platten. Beide variabel winkelstabilen Plattensysteme gewährleisten aus biomechanischer Sicht eine den aktuellen Anforderungen entsprechende Frakturretention.

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