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Gestaltungserfordernisse wissensbasierter Standortentwicklung – Technologieparks als spezifische Räume der Wissensarbeit : Empirische Erfassung von Standortpräferenzen der Wissensökonomie mittels Conjoint-Analyse

URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-epub-3075-3

Titelangaben

Reimer, Martin:
Gestaltungserfordernisse wissensbasierter Standortentwicklung – Technologieparks als spezifische Räume der Wissensarbeit : Empirische Erfassung von Standortpräferenzen der Wissensökonomie mittels Conjoint-Analyse.
Bayreuth , 2016 . - 269, LXXIX S.
( Dissertation, 2016 , Universität Bayreuth, Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften)

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Version: Veröffentlichte Version
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Abstract

Vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen der Wissensgenerierung wird sowohl in der Forschung als auch in der Praxis weithin angenommen, dass es zu einer Veränderung der unternehmerischen Standortwahl sowie ihrer Standortpräferenzen kommt. Da durch den Übergang zur Wissensökonomie gegenwärtig eine Verschiebung der Gewerbeflächennachfrage von traditionellen Industrieflächen zu hochwertigen Büro- und Laborflächen stattfindet und weiche, personenbezogene Standortfaktoren potenziell an Bedeutung gewinnen, stellt sich im Rahmen einer wissensbasierten Standortentwicklung die zentrale Frage nach der konkreten Ausgestaltung eines optimalen Umfelds für die Innovationsgenerierung. Allerdings ist die empirische Standortfaktorenforschung mit einer Reihe konzeptioneller und methodischer Probleme behaftet, da die Logik der gängigen Untersuchungsverfahren nicht jener der unternehmerischen Standortwahl entspricht. Dies bildet den Ausgangspunkt für die vorliegende Untersuchung, die das Ziel verfolgt, durch eine Weiterentwicklung des raumwirtschaftlichen Untersuchungsinstrumentariums mittels Conjoint-Analyse zu ermitteln, wie moderne Technologieparks gestaltet werden müssen, um als spezifische Räume der Wissensarbeit ein optimales Umfeld für die Innovationsgenerierung zu ermöglichen. Gerade im Bereich der Raumwirtschaft ergeben sich vielfältige potenzielle Einsatzmöglichkeiten für die Conjoint-Analyse, die allerdings bislang kaum ausgeschöpft wurden. In Ermangelung einer universellen Vorgehensweise zur erfolgreichen Technologieparkentwicklung wird der subjektiv empfundene Standortnutzen der jeweiligen Zielgruppen zum maßgeblichen Planungskriterium. Aus diesem Grund wird anhand eines konkreten Fallbeispiels, dem Augsburg Innovationspark, zur Ermittlung von Standortpräferenzen eine nachfrage- bzw. nutzenzentrierte Perspektive eingenommen, indem dieser Technologiepark als multiattributives Produkt definiert wird, der sich aus verschiedenen Standorteigenschaften zusammensetzt. Technologieorientierte Unternehmen erwerben oder mieten dieses Produkt, weil ihnen ein solcher Standort Leistungen vermittelt, die sie an einem alternativen Gewerbestandort nicht erhalten können. Unter Verwendung der Conjoint-Analyse, einer multivariaten Analysemethodik zur Untersuchung von Präferenzen bzw. Nutzenstrukturen von Personen, können auf diese Weise für Planungsverantwortliche Erkenntnisse zu konkreten Gestal-tungserfordernissen und relevanten Entscheidungskriterien gewonnen werden, die durch konventionelle Erhebungsverfahren nicht in vergleichbarer Qualität bzw. Detailtiefe zu erheben wären. Für die Definition des Augsburg Innovationsparks als multiattributives Produkt wurden auf Basis der Kernelemente moderner Technologieparkkonzepte zunächst Schlüsselstandortanforderungen identifiziert und anschließend für die Conjoint-Analyse zu entsprechenden Standortmerkmalen dekliniert. Mithilfe des sog. Adaptive Choice-Based-Conjoint-Verfahrens wurden anschließend in einem computergestützten Prozess 46 überwiegend aus der Region Augsburg stammender Akteure wissensintensiver Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen nach ihrer präferierten Standort- und Angebotskonfiguration des Augsburg Innovationsparks befragt. Basierend auf den im Rahmen dieses Conjoint-Verfahrens getroffenen Auswahlentscheidungen erfolgte durch ein spezielles Schätzverfahren (Hierarchisch-Bayesianischer-Ansatz) für jede befragte Person eine Ermittlung seiner individuellen Präferenz- bzw. Nutzenstruktur. Diese Ergebnisse wurden normiert und aggregiert, um eine Interpretation sowie Vergleichbarkeit der individuellen Nutzenwerte zu ermöglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz der Verschiedenheit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit ihren jeweils spezifischen Funktionslogiken und Operationsweisen die grundsätzlichen Anforderungen gegenüber der Standort- und Angebotskonfiguration des Augsburg Innovationsparks kaum differieren. Akteursübergreifend besitzen das Arbeitsinfra-strukturangebot mit umfangreichen Nutzungsmöglichkeiten und das Angebot umfangreicher Serviceleistungen im Vergleich zu den anderen Eigenschaften übergeordnete Bedeutung für die Präferenzbildung. Aus Sicht des Technologieparkmanagements verfügen diese beiden Standorteigenschaften somit über die höchste Hebelwirkung, da hier der empfundene Nutzen des Technologieparks am stärksten beeinflusst werden kann. Grundsätzlich bestätigt sich mit diesem Ergebnis, wie wichtig spezifische, über die unmittelbare Immobilieninfrastruktur hinausgehende Zusatzangebote für die Konzeption moderner Technologieparks sind, da diese durch eine entsprechende Ausgestaltung eine hohe Attraktivität auf Wissensarbeiter ausüben können. Technologieparks gelten aufgrund ihrer Akteursvielfalt und aufgrund der Tatsache, dass der Vernetzung in den Bereichen Bildung, Wissensgenerierung und der Vermarktung von Wissen bzw. Innovationen eine wachsende Bedeutung zukommt als ideale Plattform für Open Innovation-Prozesse. Die starke unternehmensseitige Nachfrage nach Vernetzungsunter-stützung im Rahmen der Untersuchung zeigt, dass moderne Technologieparks durch die Organisation eines entsprechenden Wissensmanagements in vielerlei Hinsicht die Öffnung unternehmensinterner Innovationsprozesse unterstützen können. Im Rahmen der Untersuchung konnten mittels des Einsatzes der Conjoint-Analyse eine hohe Antwortkonsistenz und valide Ergebnisse erzielt werden. Das gewählte Befragungs-verfahren zur Präferenzermittlung kann für die Teilnehmer als kognitiv herausfordernd bezeichnet werden, wirkt jedoch aufgrund seiner unterschiedlichen Befragungssequenzen und seines adaptiven Charakters wesentlich abwechslungsreicher als die konventionelle Bewertung vorgegebener Standortfaktorenlisten per Fragebogen. Somit kann mit dieser Analysemethode grundsätzlich die Aussagequalität von Standortbewertungen verbessert werden und bietet darüber hinaus vielfältige Anknüpfungspotenziale für weiterführende raumwirtschaftliche Fragestellungen.

Abstract in weiterer Sprache

Against the background of evolving knowledge production conditions, it is widely assumed, both in academic research and in practice, that entrepreneurial attitudes towards location preference change. With the transition to a knowledge-based economy, the changing entrepreneurial requirements for commercial premises has resulted in the demand for high quality office and laboratory space. Furthermore, it seems as if personnel-related "soft" location factors are increasingly important. Thus, in the context of a knowledge-based location development, the specific arrangement of the optimal environment for knowledge creation and innovation must be examined. However, the empirical approach of capturing location factors is full of conceptual and methodical problems. The traditional approach of common investigation methods does not capture entrepreneurial choice of location. This is the premise for this investigation which aims to analyze the organization of modern science and technology parks (STP) as specific purpose-built spaces of knowledge production and innovation using the method of conjoint analysis. This method offers several areas of application underutilized in spatial economics and planning until now. In terms of planning, there is no global consensus for STP because no single comprehensive best-fit global standard can be applied. Therefore, the respective target groups and their subjective preferences become the substantial planning criterion. For that reason, the Augsburg Innovationspark as specific case study was chosen to determine location preferences from the perspective of specific demanders. Hence, the Augsburg Innovationspark was defined as a multi-attribute product consisting of different location attributes. Technology-oriented companies purchase or rent this product because such a location offers performance which they cannot find in alternative locations. Through conjoint analysis, a multivariate analysis method for examining preferences of target groups, it is possible for planners of STP to generate specific knowledge of relevant design and decision criteria that is not possible in comparable quality or level of detail by conventional methods of empirical inquiry. By defining the Augsburg Innovationspark as a multi-attribute product, key requirements of modern STP were identified and declined as corresponding location attributes. Then, by means of the so-called Adaptive Choice-Based-Conjoint (ACBC) – a computer-aided conjoint method – 46 participants of technology-oriented companies and research institutions primarily located in the region of Augsburg were questioned on their preferred configuration of the Augsburg Innovationspark. Based on this selection of ACBC, a special estimation procedure called Hierarchical Bayes estimation identified the individual STP preferences (utilities) of every respondent. To facilitate the interpretation and comparability of the individual utilities these results were standardized and aggregated. The results show that the fundamental requirements for the configuration of the Augsburg Innovationspark hardly differ despite the different characters and modes of operation of the companies and research institutions evaluated. In comparison to other attributes of the survey, respondents place most importance on the supply of work infrastructure (with extensive utilisation possibilities) and in providing a wide range of services. From the STP management`s point of view, these two location attributes have the highest leverage because they affect the usefulness most of all. Going beyond the immediate property infrastructure, these results can be understood as an empirical proof for the importance of providing specific services and business support when designing and planning modern STP, which are attractive to knowledge workers in particular. Due to the variety of participants of this investigation and the fact that networking is increasingly important for the production and commercialization of knowledge and innovation, STP are deemed to be ideal platforms for open innovation. According to the investigation, the strong demand by companies for networking support shows that modern STP could support these requirements for open innovation processes in many ways by offering an organized knowledge management. In using ACBC for data collection, a high response consistency and valid results can be achieved. While the chosen method to identify preferences of the configuration of modern STP may be described as a cognitive challenge for the respondents, the ACBC, due to the different steps of the survey and its adaptive character, offers a greater variety and specificity than conventional instruments for the investigation of location factors. Therefore, conjoint analysis for location evaluation can improve the quality of information. Moreover, it gives the opportunity to do further scientific research on spatial economics and planning.

Weitere Angaben

Publikationsform: Dissertation (Ohne Angabe)
Keywords: Wissensökonomie; Technologiepark; Standortfaktoren; Conjoint-Analyse
Themengebiete aus DDC: 300 Sozialwissenschaften
300 Sozialwissenschaften > 310 Statistiken
500 Naturwissenschaften und Mathematik
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften, Geologie
900 Geschichte und Geografie
900 Geschichte und Geografie > 910 Geografie, Reisen
Institutionen der Universität: Fakultäten
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften > Professur Stadt- und Regionalentwicklung > Professur Stadt- und Regionalentwicklung - Univ.-Prof. Dr. Manfred Miosga
Graduierteneinrichtungen > University of Bayreuth Graduate School
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften > Professur Stadt- und Regionalentwicklung
Graduierteneinrichtungen
Sprache: Deutsch
Titel an der UBT entstanden: Ja
URN: urn:nbn:de:bvb:703-epub-3075-3
Eingestellt am: 16 Dec 2016 08:31
Letzte Änderung: 16 Dec 2016 08:31
URI: https://epub.uni-bayreuth.de/id/eprint/3075

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