Über die Reparaturfähigkeit polymerisierter Kompositoberflächen

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2015-12-10
Issue Year
2015
Authors
Panzer, Reinhard
Editor
Abstract

Objectives In clinical practice sometimes it becomes necessary to apply additional material to composite surfaces which are already in situ, e.g. for repair purposes. To achieve this, one has to pretreat these surfaces. The goal of this study was to test the different means of pretreatment for their resulting bond strength and to derive from this a clinically recommendable procedure for repairing fillings.

Materials and Methods 220 composite sticks measuring 3 x 3 x 9.5 mm were made out of the nanohybrid composite GrandioSO (VOCO, Cuxhaven, Germany) in color A4 and stored in distilled water of 37° Celsius for 30 days. Afterwards the sticks where divided in 11 groups of 20 pieces each and, depending on their group, roughened by a redring or bluering diamond bur on one side. After that, the different groups underwent further pretreatment. These were phosphoric acid etching, sandblasting with AL2O3, silica coating with Cojet (3M Deutschland, Neuss, Deutschland), silane (Monobond Plus, Ivoclar Vivadent, Schaan, Liechtenstein) application and the use of adhesives/bonding of the Syntac system (Ivoclar Vivadent) in different combinations. Afterwards a mold was used to graft additional composite in color A1 on the pretreated surfaces. This interface was tested for its bond strength and mode of breaking (cohesive, adhesive or combined). Additional specimens were prepared like incremental fillings. These were also tested for their bond strength and represented the positive reference.

Results The specimens treated with adhesive/bond reached the highest bond strength within this study. Furthermore, they showed no significant (p>0.05) differences compared to the positive reference. The highest bond strength (11.33 MPa) among all groups was achieved by treating the aged composite consecutively with phosphoric acid, Syntac Primer, Syntac Adhesive and Heliobond (all Ivoclar Vivadent). Silica coating followed by silane application (7.75 MPa) sand blasting with aluminum oxide (7.91 MPa) and roughening by a bluering diamond bur (7.15 MPa) did not show significant (p>0.05) differences in their resulting bond strength.

Conclusions The specimens of the group reaching the highest bond strength were treated like dentine during a filling. This is of clinical relevance because these steps of pretreatment achieve a reasonable bond to both hard tooth tissue and composite surfaces. Furthermore silica coating followed by silane application or sand blasting with aluminum oxide showed no significant advantages over roughening with a bluering diamond bur. The consequence for the clinician is that he can skip the former pretreatments without getting a worse result.

Abstract

Zielsetzung In der klinischen Praxis gibt es Situationen, in denen es nötig wird, an bereits in situ befindliche Kompositoberflächen neues Material anzutragen, z.B. zu Reparaturzwecken. Damit dies gelingt, muss eine Vorbehandlung dieser Oberflächen erfolgen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, diese Konditionierungsmaßnahmen auf ihre resultierende Haftkraft hin zu untersuchen und daraus ein klinisch empfehlenswertes Prozedere für die Füllungsreparatur abzuleiten.

Material und Methode Es wurden 220 Kompositstäbchen der Maße 3 x 3 x 9,5 mm aus dem Nanohybridkomposit GrandioSO (VOCO, Cuxhaven, Deutschland) der Farbe A4 hergestellt und für 30 Tage bei 37°C in destilliertem Wasser gelagert. Anschließend wurden die Stäbchen in 11 Versuchsgruppen à 20 Proben aufgeteilt und je nach Gruppe auf einer Fläche mit einem Rotring- bzw. Blauring-Diamantschleifer aufgeraut. Daraufhin erfolgten gruppenweise weitere Konditionierungsmaßnahmen wie Phosphorsäureätzung, Sandstrahlen mit AL2O3, Silikatisieren mit Cojet (3M Deutschland, Neuss, Deutschland), Silanisieren mit Monobond Plus (Ivoclar Vivadent, Schaan, Liechtenstein) und Applikation von Adhäsiven bzw. Bonding des Syntac Systems (Ivoclar Vivadent) in unterschiedlichen Kombinationen. Anschließend wurde mit Hilfe einer Probenform auf die vorbehandelten Oberflächen frisches GrandioSO der Farbe A1 aufpolymerisiert. Dieser Verbund wurde nun auf seine Zugfestigkeit hin untersucht und die Versagensmuster (kohäsiv, adhäsiv oder kombiniert) ermittelt. Zusätzlich wurden Kompositproben analog einer inkrementellen Füllung hergestellt und dienten als positiver Referenzwert. Sie wurden ebenfalls der Zugprüfung unterzogen.

Ergebnisse Diejenigen Versuchsgruppen, welche mit einem Adhäsiv/Bonding behandelt wurden, erreichten die höchsten Zugfestigkeiten der Arbeit. Außerdem zeigten sie keine signifikanten (p>0,05) Unterschiede verglichen mit der positiven Referenz. Die höchste aller im Versuch gemessenen Zugfestigkeiten erzielte mit 11,33 MPa die Gruppe, bei der das gealterte Komposit nacheinander mit Phosphorsäure, Syntac Primer, Syntac Adhesive und Heliobond (alle Ivoclar Vivadent) behandelt wurde. Silikatisieren und anschließendes Silanisieren (7,75 MPa), Sandstrahlen mit Aluminiumoxid (7,91 MPa) und Aufrauen mit einem Blauring-Diamanten (7,15 MPa) unterschieden sich in ihren resultierenden Zugfestigkeiten nicht signifikant (p>0,05)

Schlussfolgerungen Bei der Versuchsgruppe, welche die größte Zugfestigkeit zeigte, wurde das gealterte Komposit wie Dentin vor dem Legen einer Füllung behandelt. Dies ist insofern von klinischer Relevanz, als diese Konditionierungsschritte in der Lage sind sowohl eine Haftung an der Zahnhartsubstanz als auch an Kompositoberflächen herzustellen. Weiterhin zeigen Silikatisieren mit anschließendem Silanisieren bzw. Sandstrahlen mit Aluminiumoxid, wie eben erwähnt, keine signifikanten Vorteile gegenüber einem Anrauen mittels Blauringdiamanten. Für den Kliniker bedeutet dies, dass er auf die erstgenannten, zeitaufwändigen Verfahren verzichten kann ohne ein schlechteres Ergebnis zu erhalten.

DOI
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